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302 - Wo der Wahnsinn regiert

302 - Wo der Wahnsinn regiert

Titel: 302 - Wo der Wahnsinn regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Schlacht kommen. Aber der Gegner war geschwächt und würde leicht zu bezwingen sein.
    Eben kam Akuma bei Stefaan an und redete gestikulierend auf ihn ein. Beide Männer sahen zu ihm herüber. Rudowigu lächelte. Stefaan hatte nur noch eine zusätzliche Spritze. Sein Bruder musste sich also entscheiden müssen, ob er Yuna oder sich selbst rettete, denn auch er war zweifellos von dem tödlichen Erreger infiziert.
    Wenn er Akuma richtig einschätzte, würde er Yuna den Vortritt geben. Damit war das Problem Akuma beseitigt.
    »Zu den Waffen!«, brüllte Rudowigu und rannte mit dem Lasergewehr in der Hand zu seinen Einheiten.
    Gut zweihundert der Krokodilartigen stürmten heran, doch ehe es zu Kampfhandlungen kam, erfolgte eine zweite Salve aus unmittelbarer Nähe. Damit war die Munition aufgebraucht, aber das Mittel wirkte vernichtend. Die wenigen überlebenden Mutanten erschossen sie mit den Laserwaffen.
    Die letzten drei Drachen zogen ab und Rudowigu gab den Befehl, die Senke so schnell wie möglich zu verlassen.
    Als er einige Stunden später nach seinem infizierten Bruder sah, erlebte er eine Überraschung. Akuma lebte noch, obwohl er die Spritze Yuna gegeben hatte. Seine Haut warf hässliche Blasen, doch er konnte atmen. Einer der anderen Ärzte hatte ihn stabilisiert. Auch einige derer, die das Mittel nicht erhalten hatten, waren noch am Leben und mussten auf Tragen fortgeschafft werden. Ihr Zustand war ähnlich kritisch wie der Akumas.
    Insgesamt war Rudowigus Gemeinschaft von fünfhundert Mann auf die Hälfte reduziert worden. Aber sie hatten überlebt und konnten den Marsch nach Swaanstein wieder aufnehmen.
    ***
    Swaanstein, Gegenwart
    Durch den geheimen Gang, den Stefaan ihnen zeigte, gelangten sie weit unterhalb des Schlosses in den Wald. Von dort aus schlichen sie sich zum Radpanzer und fuhren in einem weiten Bogen in das Gebiet, in dem der Lupa-Clan momentan sein Zeltdorf errichtet hatte. Die Barbaren verlagerten ihren Standort mehrmals im Jahr in die jeweils fruchtbarsten Gegenden.
    Matthew Drax und Xij benötigten keinen halben Tag, um dank PROTOs Infrarotsensoren das Dorf auszumachen. Sie versteckten den Panzer in einigem Abstand davon und warteten auf die Dämmerung. Xij schlief einige Stunden und redete im Traum wirre Dinge, das meiste davon auf Japanisch. Matt konnte nicht schlafen und legte sich in der Wartezeit einen einfachen Plan zurecht, den er Xij mitteilte, als es bereits dunkel wurde.
    »Wir müssen erst einmal herausfinden, wo Hana festgehalten wird«, sagte er. »Ich werde nach Mitternacht in das Dorf schleichen und mich in einer der Baumkronen verstecken, von wo aus ich die beste Übersicht habe. In der nächsten Nacht können wir dann einen Befreiungsversuch riskieren und die Kugel im Dorfbrunnen versenken.«
    Xij verschränkte die Arme vor der Brust. »Einverstanden. Bis auf ein Detail. Ich werde gehen.«
    »Kommt nicht in Frage!«, protestierte Matt. »Du bist todkrank. Ich werde nicht zulassen –«
    »Das Argument zieht nicht«, konterte Xij. »Die Pillen, die mir Rudowigu verabreicht hat, wirken hervorragend. Ich bin voll einsatzfähig. Und... nimm es mir nicht übel, aber ich bin nun mal jünger, gelenkiger und kampferprobter als du. Außerdem werde ich die Sprache der Barbaren besser verstehen können.«
    Matt sah sie zweifelnd an und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und wenn die Wirkung plötzlich nachlässt und du vom Baum fällst?«
    »Ich habe einen Vorrat bei mir.« Xij zog das Pillendöschen aus einem Beutel an ihrem Gürtel. »Der reicht für einige Tage. Außerdem ist es besser, wenn du bei PROTO bleibst. Du kommst besser mit dem Panzer zurecht. Wenn ich entdeckt werde, musst du mich raushauen.«
    Nachdenklich schüttelte Matt den Kopf. Sie hatte durchaus recht mit dem, was sie sagte, und das gefiel ihm nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, sie hier im Panzer in Sicherheit zu wissen.
    »Du bist nicht wirklich glücklich, wenn du nicht deinen Willen durchsetzen kannst, oder?«, fragte er.
    Xij grinste. »Nur wenn ich recht habe. Und ich habe immer recht.« Sie stieß ihm kumpelhaft gegen die Schulter. »Nimm’s nicht so schwer, Großer.«
    Matt verzichtete auf einen weiteren Kommentar. Xij verstaute in ihrem Rucksack, was sie für die Expedition benötigte, und gemeinsam machten sie sich zu Fuß auf den Weg zum Dorf.
    Bald erreichten sie die Ansiedlung aus Tierhautzelten. Es gab keine Palisade um das Dorf. Auf einer Seite wurde es von einer steil ansteigenden Felswand

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