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305 - Nach Millionen von Jahren

305 - Nach Millionen von Jahren

Titel: 305 - Nach Millionen von Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Dort hat sie geholfen, im Krieg gegen die Mar’osianer.«
    »Im Krieg. Das kann ich mir gut vorstellen. Aber was wäre gewesen, wenn sie auf der anderen Seite gestanden hätte? Hätte sie dort nicht vielleicht genauso inbrünstig gekämpft?«
    Quart’ol schwieg und beschrieb eine kleine Schleife. Die Qualle bremste formvollendet vor einem ovalen bionetischen Gebäude ab, das an ein Ei erinnerte und mitten in weißem Mineralgestöber lag. Matt stieß sich durch die Öffnung hinaus und kraulte zum Eingang. Er musste das Tastfeld neben der breiten Zugangsröhre nicht lange betätigen. Das bionetische Innenschott zog sich an die Seiten zurück und bildete einen ringförmigen Durchgang, durch den er bequem passte.
    E’fah stand in einem weiten Vorraum. Sie trug ein Gewand aus winzigen Muscheln, verziert mit Lapislazuli. Ihr Gesicht wirkte abweisend. »Was willst du?«
    Matt sah Quart’ol hinter sich hereinkommen. Sein Freund hielt Abstand und verstand sich anscheinend mehr als Beobachter. Er duckte sich, als E’fah ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.
    Matt beschloss, es mit einer direkten Konfrontation zu versuchen. Natürlich konnte E’fah lügen, aber er kannte die Hydriten. Irgendwie würde sie sich verraten.
    »Ich bin gekommen, um dich zu fragen, ob du dich am Magmakraftwerk zu schaffen gemacht hast.«
    »Bitte?« E’fahs Überraschung wirkte echt. Und doch nahm Matt sie ihr nicht hundertprozentig ab.
    »Es gab einen Fehler in der Zuleitung, der manuell entstanden sein muss. Bist du dafür verantwortlich?«
    E’fah stieß sich im Wasser ein Stück höher, um ihm auf einer Höhe in die Augen zu sehen. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich habe mich ganz sicher nicht am Kraftwerk zu schaffen gemacht.«
    Das Zucken an ihrem Hals gefiel ihm nicht. War sie nur wütend über seine Anklage oder zeigte sich da etwas wie Schuldbewusstsein?
    »Warum hast du nicht geholfen, das Kraftwerk zu reparieren?« Er bemerkte, dass sich Quart’ol hinter ihm so klein wie möglich machte. Der friedliche Wissenschaftler fühlte sich offensichtlich unwohl.
    »Warum wohl?« E’fah legte den Kopf schief. »Weil ich nicht mit Gilam’esh in einem Raum sein wollte. Seit er diese Manil’bud gesehen hat, ist er wie von Sinnen.«
    Matt legte die Hand auf seinen Blitzstab. Er zog ihn nicht, aber die Drohung war deutlich. »Ich möchte, dass du dich von Xij fernhältst. Hör auf, in der Krankenstation um sie herumzuschleichen.«
    E’fahs Quastenlippen verzogen sich spöttisch. »Sonst... was? Erschießt du mich?«
    »Lass es mich so sagen.« Matt entspannte sich und ließ die Hand sinken. Dafür legte er in seine Stimme seine ganze Überzeugungskraft. »Wenn Xij etwas zustößt, weiß ich, wo ich zuerst suchen muss.«
    »Das reicht. Raus.« E’fahs Stimme klang nicht lauter als seine, doch sie war genauso unnachgiebig.
    Matt blickte sie noch einmal intensiv an, ehe er den Rückzug antrat. Er konnte nichts mehr erreichen. Aber über eines war er sich im Klaren: Er würde Xij auf jeden Fall gut im Auge behalten. Und E’fah auch.
    ***
    Gilam’esh betrachtete die aschblonde Menschenfrau. Noch immer blieb das Gefühl sonderbar, mit ihr in einem Raum zu sein. Sie war Manil’bud und doch eine ganz und gar andere.
    »Was starrst du mich so an?«, fragte sie mit schiefgelegtem Kopf. »Stell endlich deine ganzen Fragen, bevor du explodierst.«
    Er warf einen hastigen Blick durch den leeren Raum. Matt hatte die Krankenstation bereits verlassen und von Bel’ar und den anderen war nichts zu sehen. Er lehnte sich auf dem bionetischen Sitz vor, der neben Manil’buds Hummerschale stand.
    »Ich... ich habe dich im Strahl gesehen. Du bist an meinem Geist vorbeigestürzt, bevor ich dich aufhalten konnte – und auf der Erde gelandet, bei all den Monstern und Mosh’oyot. Der wohl das größte Monster war.«
    »Mosh’oyot?«, wiederholte Manil’bud mit abwesendem Blick. Dann nickte sie. »Richtig, er war bei mir, als ich auf Ork’huz ankam. Ich muss ihn mitgerissen haben, als er mich ins Tunnelfeld stieß... Ich glaube, ich habe ihn gerettet. Aber ich weiß nicht mehr, vor was.«
    Gilam’esh richtete sich kerzengerade auf. »Du hast ihn gerettet?«
    Ihr Blick traf seinen. »Ich glaube es zumindest. Es ist alles sehr verschwommen. Mehr ein Gefühl als ein Bild.«
    Gilam’esh rieb die Kauleisten aufeinander. »Ich verstehe.« Auf der lebensfeindlichen Erde hatte sie in Mosh’oyot vermutlich den einzigen Verbündeten gesehen. Sie war eine

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