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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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Wasserpflanzen war ihr Mörder. Ein Mensch mit grausam entstellten Gesichtszügen, klauenbewehrten Armen und einem Maul, das alles verschlag, was er in die Finger bekam.
    Der Assassine spürte Angst, aber noch größere Wut in sich. Im Traum rauschte er wie im Wahn durch den Wald aus Toten, schrie und brüllte, suchte den Verrückten, der dies alles getan hatte.
    Dann plötzlich sah er ihn vor sich und erschrak zutiefst. Der Mensch kauerte vor ihm, biss in einen Arm einer Hydritin, die dort grau und bleich im Wasser schwebte. Und auf dem kahlen Schädel über dem Gesicht zeichneten sich die Überreste eines Flossenkamms ab.
    Das war der Punkt, an dem Ur’gon schwer atmend erwacht war. Seine Maske mit dem Wasserversorgungssystem hatte sich gelöst; er befestigte sie wieder und versuchte sich zu beruhigen.
    Er wusste seltsamerweise sofort, wo er sich befand. Das Mädchen war nicht mehr da, aber ihre Sachen lagen noch überall herum. Schnell richtete sich der Assassine auf.
    Der Traum war gegangen, aber die Emotionen, die er empfunden hatte, waren noch da. Diese Wut, gepaart mit Angst, nichts tun zu können. Alles nur, weil dieser Mensch namens Maddrax noch immer da draußen herumlief und tun konnte, was er wollte!
    Ist noch etwas von dem Essen da? Er witterte den Geruch der Paste in der Luft, aber das Papier, in das sie eingewickelt gewesen war, lag zusammengeknüllt vor ihm.
    Aber er hatte... Hunger! Einen Hunger, den er so heftig noch nie verspürt hatte. So nagend, so dringlich, so alles bestimmend...
    O nein. Der Verdacht kam ihm ganz plötzlich, aber er war so offensichtlich, dass es ihm einen Schrecken durch die Glieder jagte wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Die Bilder, die sich ihm aufdrängten, sprachen eine eindeutige Sprache... Ihn hungerte nach Fisch! Er wollte Fleisch, wollte Lebenssaft und konzentrierte Energie aus köstlichem tierischen Eiweiß!
    In der Speise, die das Mädchen ihm gegeben hatte, musste Fleisch enthalten gewesen sein! Warum hatte er das nicht bemerkt?
    Vielleicht, weil du es nie ausprobiert hast und den Geschmack nicht kanntest! , sagte eine Stimme ihn ihm. Aber schon deine Vorfahren taten es, und sie taten es mit Wonne. Sie gaben es nur auf, weil man sie sonst getötet hätte. Ihre Lust darauf steckt auch in dir!
    Nein, das konnte und wollte er nicht akzeptieren! Doch schon kam der Hunger zurück, verdrängte alles, selbst die letzten verbleibenden Skrupel. Er war schwach gewesen, aber der Fleischgenuss hatte ihn wieder fit gemacht, stärker als jemals zuvor. Das war das Elixier, das er brauchte, um Maddrax zu begegnen, zu besiegen und ihn leiden zu lassen. Es hätte sich gar nicht besser fügen können!
    Schnell setzte sich Ur’gon den Helm wieder auf, schnappte sich den Schockstab und lauschte. Auf der Straße war alles ruhig, aber im Nebenraum rumorte jemand mit Töpfen und Geschirr.
    Er ging mit weiten Schritten zur Tür, riss sie auf und blickte in eine Art Küche. Das Mädchen stand dort an einer Herdstelle und rührte in einem großen Metalltopf herum. Es winkte ihm und stieß kurze meckernde Laute aus, die Ur’gon als Lachen interpretierte. Lachte sie etwa über ihn? So wie die Kinder damals in Rymaris über ihn gelacht hatten?
    Heiße Wut durchflutete ihn. Mit einem Satz war er heran und stieß den Topf vom Herd.
    Heißes Wasser ergoss sich über den Boden. Die Lungenatmerin sprang zurück und schrie dabei erschrocken. Aus weit aufgerissenen Augen blickte sie ihn verständnislos an.
    Ur’gon ließ sich davon nicht beeindrucken. Er brachte den Schockstab hoch und drückte ab. Blaue Blitze hüllten das Mädchen ein; es ging zuckend zu Boden. Noch war die Waffe auf Betäuben eingestellt.
    Die Barbarin hatte ihm geholfen und ihm Fleisch zu essen gegeben, damit er seinen Auftrag ausführen konnte. Das musste man ihr anrechnen. Aber genügte es schon, um ihr Leben zu verschonen...?
    Ein Duft lenkte Ur’gon ab. In dem zwischen den Bodendielen versickernden Suppenwasser schwammen glibberige weiße Stücke, und der Geruch, der sich breitmachte, ließ vermuten... Ja, da lag ein großes Stück Suppenfleisch!
    Gierig stürzte sich der Assassine darauf, kaute und nagte genüsslich. Sofort flutete neue Kraft in seinen Körper.
    Ohne länger zu zögern, stürmte er die Stockwerke hinab und aus der Haustür. Der trüben Sonne nach zu urteilen, die durch den herbstlich-grauen Himmel schien, war es später Vormittag. Dass er gesehen wurde, merkte er erst, als jemand laut

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