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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Kilometer weiter inmitten eines feindlichen Geschwaders schwerer Panzergleiter. ARF-Kämpfer sprangen aus den Transportern und griffen sie an.
    Eine halbe Stunde später hatten Jeannes Truppen drei Außenposten, ein Kontrollzentrum und eine Kommunikationsstation der Chinesen erobert – und sage und schreibe vier schwere Panzergleiter.
    »Phase zwei läuft an!«, meldete Nikolas auf Jeannes Befehl an das Bataillon im Westen, an die Stoßtrupps am Flughafen Charles-de-Gaulle und an Rudolpho Juventus’ Einheiten. »Wir stoßen ins Herz des Flughafens Orly vor!«
    Vom Bataillon und von den Stoßtrupps kamen Bestätigungen und Glückwünsche, von Rudolphos Truppe kein Wort. »Jeanne an Rudy, melde dich!«, sprach Jeanne in ihren Mobilport. Sie saß im Cockpit eines eroberten Panzergleiters. Im Haupthologramm sah sie Aufnahmen der Außenkameras: Im Westen füllte der glühende Himmel sich mit schwarzem Rauch. Ein gewaltiger kreiselförmiger Ferngleiter flog über Orly hinweg und nahm Kurs nach Nordwesten. »Jeanne an Rudy – warum antwortest du nicht?«
    ***
    »Sie haben mir noch immer nicht verraten, wohin wir fliegen«, sagte Smythe mit tonloser Stimme. Neben der Generalsekretärin hockte er in der Kommandozentrale des Ferngleiters. Gemeinsam beobachteten sie den sich rasch entfernenden Rettungsgleiter: Über dem Stadtzentrum von Paris hatten die Chinesen das kleine Fluggerät mit Drax und seiner Bande ausgeschleust. Nach und nach verlor er sich zwischen Wohntürmen und Parkanlagen.
    »Und Sie trauen mir immer noch nicht«, entgegnete die Chinesin. Unverwandt starrte sie in das große Haupthologramm. Jenseits der Türme, Dächer und Parks stieg ein schwarzer Rauchpilz in den Himmel. Dort, im äußersten Westen von Paris, hatte es eine große Explosion gegeben. Die Chinesin murmelte ein paar Befehle nach rechts und links, wo Piloten, Navigatoren und Kommunikationstechniker arbeiteten.
    Smythe versprach sich nicht viel vom chinesischen Verhandlungsangebot an die Rebellen; davon abgesehen war es ihm herzlich egal. Ganz andere Sorgen trieben ihn um: Was hatte die Chinesin mit ihm vor, jetzt, wo doch das Generationenraumschiff nicht mehr existierte?
    Der Eiffelturm erschien plötzlich im Hologramm, eine breite Prachtstraße und das in der Morgensonne schimmernde Band eines großen Flusses. »Unsere Vereinbarung lautete: Kapitulation und unblutige Übergabe der Amerikanisch-Pazifischen Union für eine Suite im Generationenraumschiff.« Smythe räusperte sich. Das Stadtzentrum blieb hinter ihnen zurück, Eiffelturm und Prachtstraße verschwanden wieder aus dem Hologramm. »Das Schiff ist vernichtet, unserer Vereinbarung also das Fundament entzogen. Natürlich frage ich mich da, was mich erwartet, Frau Generalsekretär.«
    »Wort für Wort unserer Vereinbarung bleibt in Kraft, Silvester.« Sie lächelte nicht, widmete sich ganz den Meldungen, die von allen Seiten an sie herangetragen wurden, gab Befehle, beantwortete Anfragen. Ein großes Flugfeld erschien im Hologramm. Auch hier Brandherde und Rauchpilze. Smythe glaubte Truppenbewegungen und angreifende Panzergleiter zu erkennen.
    »Das ist unser Ziel«, sagte sie, als man ihr einen Augenblick Ruhe ließ. »Der Flughafen Orly. Leider können wir nicht am vorgesehenen Koordinatenpunkt landen.«
    »Was ist dort unten los?« Smythe runzelte die Stirn. Explosionen, Rauchentwicklung und Trümmerfontänen auf dem Flugfeld erschreckten ihn. Eine derartige Nähe zu einem Kampfgeschehen war er einfach nicht gewohnt.
    »Unregelmäßigkeiten in der Stadt und auf dem Flughafen Orly«, erklärte ihm lächelnd seine chinesische Begleiterin. »Doch keine Sorge, wir haben alles im Griff, müssen nur ein wenig umdisponieren.« Sie schien vollkommen unberührt von den kriegerischen Ereignissen. »Wir werden am Nordwestrand von Orly landen, dort haben unsere Truppen die Kontrolle.«
    »Hoffen wir das Beste.« Smythe schluckte, sein Herz klopfte. Der Ferngleiter gewann rasch an Höhe. »Wort für Wort bleibt in Kraft?« Smythes Finger umklammerten die Armlehne seines Sessels. »Das müssen Sie mir erklären, Frau Generalsekretär.«
    »Als Ihre APU Mitte des vergangenen Jahrhunderts ihr eigenes Generationenraumschiff fertig stellte, Silvester, glauben Sie, dass wir damals nicht wussten, wo Werft und Raumhafen lagen?« Das ewige Lächeln erlosch, ihre Züge wurden hart. »Sechs Monate vor dem Start kannten wir nicht nur den Starttermin und die Personalien sämtlicher zwanzigtausend Passagiere,

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