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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Seen landeten die Gleiter.
    Es geschah noch im Landeanflug: Eine leise Melodie ertönte plötzlich aus Jeannes Mobilport an ihrem Handgelenk. Eine Melodie, die nur sie und Dylan kannten. Das Herz stolperte in ihrem Brustkorb, so groß war der freudige Schrecken, der sie durchzuckte: Dylan hatte die Geheimschleife aktiviert, über die sie in den letzten Jahren wöchentlich kommuniziert hatten! Seit mehr als acht Tagen hatte sie nichts mehr von dem Geliebten gehört!
    Mit zitternden Fingern aktivierte sie das kleine Hologramm, und schnell baute sich sein Gesicht im dreidimensionalen Geflimmer auf. »Dylan«, flüsterte sie und drückte die Faust gegen ihre Brust, als könnte sie so ihr wild schlagendes Herz bändigen. »Ich dachte schon, du wärst tot...« Sie holte tief Luft, fasste sich. »Was ist geschehen? Wo steckst du?«
    »In Paris, Liebste«, sagte Dylan. »Wahrscheinlich ganz in deiner Nähe.«
    » Wo bist du?« Jeanne glaubte sich verhört zu haben. »In Paris ?«
    »Klar! Ich nenne dir den Straßennamen, dann kannst du uns zu dir lotsen. Aber zuvor habe ich eine Botschaft für dich...«
    ***
    »… eine Botschaft?« Im Hologramm runzelte Jeanne die Stirn. »Was für eine Botschaft, und von wem?«
    Seine Geliebte im Hologramm zu sehen, überwältigte Dylan. Nicht von New York aus sprach er mit ihr – er war in Paris, war ihr nah, vielleicht nur ein paar Straßenzüge entfernt. Ihm brach fast die Stimme. »Von der Generalsekretärin der chinesischen Regierung.«
    Ein Reißverschluss schien durch Jeannes Gesicht zu gehen. »Ich glaube kaum, dass du mich nach beinahe zwei Wochen anrufst, um mich zu verarschen. Also muss ich wohl an deinem Verstand zweifeln, Chéri.«
    »Keineswegs, Liebste! Es mag seltsam klingen in deinen Ohren, aber ich sag es dir trotzdem: Sie bietet euch freien Abzug, wenn ihr aufgebt. Das sollen wir dir ausrichten.« Er blickte auf den Zettel, auf dem er den Straßennamen notiert hatte. »Ich sage dir jetzt, wo wir gelandet sind. Avenue de Saxe – sagt dir das etwas?«
    »Moment mal!« Jeannes Stimme aus dem Hologramm klirrte jetzt vor Kälte. »Du machst tatsächlich mit den Chinesen gemeinsame Sache?«
    »Es ist ein Deal, Jeanne, wir mussten ihn eingehen! Sie haben uns nur gegen das Versprechen freigelassen, dir diese Botschaft zu übermitteln.« Dylan berichtete, wie er sich den Chip herausgeschnitten hatte und mit seinem Vater geflohen war, berichtete auch von den Kämpfen im Ruhepark, dem Trio aus der Vergangenheit und von der Falle der Chinesen.
    »Hast du da eben den Namen ›Matthew Drax‹ genannt, oder habe ich mich verhört?«, fragte Jeanne; statt misstrauisch wirkte sie einfach nur noch fassungslos.
    »Matt Drax, genau!«, bekräftigte Dylan. »Der echte Drax, kein Klon! Er und zwei seiner Freunde sind durch ein Zeitportal nach New York gelangt, frag mich nicht, wie. Und jetzt sag mir endlich, wo du steckst, Liebste, und wie wir zu dir finden...«
    Die Innenbeleuchtung flackerte, das Hologramm über Dylans Mobilport erlosch, der Gleiter erbebte. Dylan klammerte sich an seinem Sitz fest und erstarrte. »Jemand greift uns an!«, hörte er Matt Drax rufen. Wie unter Trommelschlag dröhnte die Außenhülle des Fluggefährts, als würde eine Wagenladung Geröll darauf niedergehen.
    Mit schnellen Schritten war Drax bei der Schleuse und schlug auf ein Tastfeld. Das Schott öffnete sich, Staub, kalte Luft und Rauch drangen ins Innere des Gleiters. »Roter Mond über Peking und Paris!«, brüllte der Mann aus der Vergangenheit die Tagesparole der chinesischen Volksarmee nach draußen.
    Dylan spähte durch die Öffnung. Geröllhaufen umgaben sie, dahinter erhob sich die Ruine eines halb zerstörten Hauses. Der von Rauch und Staub gesättigte Mittagshimmel leuchtete, von künstlichen Blitzen durchzuckt. »Elektromagnetisches Störfeuer«, vermutete Drax. »Soll wohl den Funkverkehr unterbinden.«
    »Da!« Dylan deutete auf den Kamm des rauchenden Geröllhaufens. »Chinesen!« Drei Uniformierte waren von der anderen Seite der Trümmer heraufgeklettert und legten nun ihre Laserkolben auf sie an. »Rauskommen, die Hände über den Kopf erhoben!« Obwohl sie mit Sicherheit Chinesisch sprachen, konnte Dylan sie verstehen. »Roter Mond über Peking und Paris!«, rief Drax noch einmal. Dann bedeutete er den anderen, ihm nach draußen zu folgen.
    Sie stiegen aus dem Gleiter und hoben die Arme. Es war bitterkalt hier draußen, der Atem gefror ihnen vor dem Gesicht. Die Chinesen oben auf der

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