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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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von Matt. »It’s all over now, Baby Blue...« Dylan McNamara. Seine Stimme zitterte.
    Die Männer schleppten Lola bis zur offenen Luke. Flugwind riss an ihren silbergrauen Anzügen und an Lolas rotem Haar. Die Männer stießen sie von sich und eine unsichtbare Kraft saugte Lola nach draußen.
    Ein Hologramm erschien nun in der Glaswand; in ihm wirbelte ein Frauenkörper durch das dreidimensionale Bild, wurde kleiner und kleiner und trudelte dem Meer entgegen.
    Matt schloss die Augen. Er fühlte sich leer, versuchte sich vorzustellen, er wäre in einem Albtraum gefangen, der irgendwann enden musste.
    Eine Stimme nahe an seinem Ohr zwang ihn, die Augen wieder zu öffnen. Smythe beugte sich über ihn. »Wenn es nach mir ginge, würden Sie diesem Dreckstück hinterher stürzen, Drax«, sagte er.
    »Ein Glück, dass es nicht mehr nach Silvester geht, nicht wahr, Mr. Drax?« Die Chinesin drehte sich um und lächelte wieder ihr Eislächeln. »Um es kurz zu machen: Die europäischen Widerstandskämpfer in Paris werden von einer fanatischen Frau kommandiert, die sich anschickt, ein Gemetzel ungeahnten Ausmaßes anzurichten.« Mit ausgestrecktem Arm deutete sie auf ihn. »Sie, Mr. Drax, werden das verhindern.«
    »Was, zum Henker, reden Sie da?«, zischte Matt. »Ich kenne keine Widerstandskämpfer in Paris! Von dieser Frau höre ich zum ersten Mal.«
    »Sie heißt Jeanne St. Germain, wobei der Nachname eine Art Stammesbezeichnung ist.« Die Chinesin begann seine Gurte zu lösen. »Mr. McNamara kennt sie sehr gut. Nicht wahr, Mr. McNamara?« Sie lächelte über Matt hinweg zu einem Punkt außerhalb seines Blickfeldes. »Und das reicht vollauf, um Kontakt zu ihr aufzunehmen. Ihr Auftrag lautet also: Treffen Sie Jeanne St. Germain und richten Sie Ihr Folgendes aus: Ich biete ihr und ihren noch lebenden Kämpfern freien Abzug, wenn sie die Kampfhandlungen einstellen und Paris verlassen.«
    »Warum sollte ich das tun?« Matt richtete sich auf, rieb sich die Handgelenke und den schmerzenden Nacken. Dylan, Xij und Grao ruhten gefesselt auf Liegen links von ihm. »Und warum sollte diese Frau Ihr Angebot annehmen?«
    »Die Antwort auf Ihre erste Frage lautet: weil ich Ihnen und Ihren Begleitern im Gegenzug die Freiheit gewähre und die Möglichkeit, zu reisen, wohin Sie wollen.« Mit einer knappen Geste befahl die Chinesin den Uniformierten in der Großkabine, auch Xij und Dylan die Gurte abzunehmen. »Die Antwort auf Ihre zweite Frage lautet: weil Sie es ihr empfehlen werden. Jeanne St. Germain bewundert Sie, Mr. Drax, Sie sind geradezu ihr Idol. Auf Sie wird diese Fanatikerin hören.«
    »Ich denke nicht daran, den Laufburschen für Sie zu spielen!«
    »Auch nicht, wenn es Tausende Menschenleben rettet?« Die Chinesin zog die Brauen hoch. »Das glaube ich nicht, Mr. Drax.« Sie wandte sich an Dylan: »Und auch Sie können einen gewissen Einfluss auf diese starrsinnige Frau nehmen, Mr. McNamara, das wissen wir aus den Aufzeichnungen ihrer heimlichen Gespräche...«
    »Sie haben unsere Geheimschleife angezapft?« Fassungslos starrte Dylan sie an.
    »Nicht wir, Grandfather hat das getan. Von ihm wissen wir, wie sehr diese Frau Sie liebt, Mr. McNamara. Ihrer dringenden Bitte um Kapitulation wird Sie sich kaum verschließen.«
    »Sie haben ja keine Ahnung von Jeanne...« Dylan verstummte und schüttelte den Kopf. Dass man ihn und seine ferne Geliebte abgehört hatte, erschütterte ihn tief.
    »Gerade überqueren wir die britischen Inseln«, erklärte die Chinesin. »Ich gewähre Ihnen Bedenkzeit, bis wir das Festland erreichen.« Mit weit ausladender Geste deutete sie auf die Glaswand, auf die Männer dahinter, die Lola von Bord gestoßen hatten. »Die Alternative kennen Sie ja jetzt.« Lächelnd ging die Chinesin zu einem sich öffnenden Schott und winkte Smythe und die Uniformierten hinter sich her. Das Schott schloss sich, die Gefährten blieben allein zurück.
    »Wir werden selbstverständlich tun, was sie verlangt.« Grao’sil’aana richtete Hermons stechenden Blick auf Matt. Er war als Einziger noch gefesselt.
    »Was denn sonst?« Xij schwang die Beine von der Liege. »Nur so bekommen wir die Chance, unser Ziel zu erreichen.« Das Wort »Venedig« sprach sie nicht aus. Sie wusste so gut wie die anderen, dass die Chinesen mithörten. »Und du, Dylan, wirst deine Freundin wiedersehen.«
    Matt seufzte tief und senkte den Kopf. Er wusste natürlich, dass der Daa’mure und Xij recht hatten. Allerdings wusste er auch, dass der

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