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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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krachenden Faustschlag gegen die Schläfe. »Musste das sein«?, fuhr er Xij an. »Die waren schon auf der Flucht!«
    »Reg dich ab, sie sind nur bewusstlos«, gab Xij ungerührt zurück. »Ich habe den Blitzstab auf ›Betäuben‹ gestellt. Und jetzt sollten wir uns um Nefertari kümmern.«
    Die Große Königliche Gemahlin erhob sich gerade laut stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht. Sie blutete und hatte Abschürfungen an den Beinen, ansonsten schien ihr nicht viel passiert zu sein.
    Thotmes war weit schlimmer dran. Neben einigen Brüchen hatte ihn auch noch der Schwerthieb eines Hethiters am Oberschenkel erwischt, bevor Grao ihn herausgehauen hatte. Der Daa’mure, noch immer in Echsengestalt, trabte zum Streitwagen hinüber, dessen Pferde einige hundert Meter vom Kampfplatz zum Stehen gekommen waren.
    »Bei allen Göttern – was ist das für ein Wesen?«, fragte die Königin. Als Hydritin wusste sie, dass es keine Dämonen gab – aber einen Daa’muren hatte sie noch nie gesehen.
    »Ein Gestaltwandler«, erklärte Matt. »Eine besondere Mutation.« Mehr gab er nicht preis. Es war schon kritisch, dass E’fah überhaupt von Graos Fähigkeit wusste.
    Der Daa’mure brachte den Streitwagen zurück und sie luden die Verletzten auf. Für Menna und Nefertaris Schildträger kam jedoch jede Hilfe zu spät.
    »Ich werde Anweisung geben, sie später holen zu lassen«, sagte Nefertari, die sich ihre Schmerzen nicht anmerken ließ. »Zuerst fahren wir zum Tross zurück.«
    »Und zu was war das Ganze jetzt gut?«, fragte Matt erbost. »Wir haben zwei Leute verloren und hatten nicht den kleinsten Vorteil von der Aktion.«
    »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Maddrax«, erwiderte Nefertari kalt. »Achte auf deine Worte, wenn du Dapur je sehen willst.«
    Matt verbiss sich eine Antwort darauf und setzte die Pferde wieder in Bewegung, dachte sich aber seinen Teil. Oh, bitte, hab ich doch gern gemacht, dir deinen hübschen Arsch zu retten...
    ***
    Am folgenden Tag trafen sie auf Ramses’ Heer, das rund zwanzig Kilometer vor Dapur auf Nefertari wartete. Der Pharao höchstpersönlich kam seiner Lieblingsfrau auf seinem Streitwagen entgegen. Matt traute seinen Augen nicht. Neben dem Wagen lief ein zahmer, angeketteter Löwe mit!
    » Ramses’ Haustier«, sagte Xij leise. »Den Löwen hat er viele Jahre bei sich gehabt.«
    Matthew Drax war extrem beeindruckt vom berühmtesten Pharao der Weltgeschichte. Ramses II. war ein gut aussehender Riese voller Muskeln, sogar noch etwas größer als Matt. Er trug lediglich ein kurzes Hüfttuch, das von einem breiten Ledergürtel mit Elfenbeinschnalle gehalten wurde. Sein kurzes rötliches Haar bedeckte der Nemes, das gestreifte Kopftuch. Darüber prangte die königliche Uräusschlange.
    »Da bist du endlich, mein Nilkrokodil«, sagte er mit angenehmer Stimme und schloss Nefertari in die Arme. »Ich habe mich vor Sehnsucht nach dir verzehrt, denn meine Lustsklavinnen langweilen mich. Nun können wir endlich gegen Dapur ziehen. Ich bin stolz, dass du wie ein Mann an meiner Seite kämpfen wirst. Wie geht es den Prinzen daheim? Wisse, dass Amun-Her immer noch nicht hier eingetroffen ist.« Er sah seine Frau forschend an. »Ich hoffe, ihm ist nichts passiert?«
    »Ich kann es dir nicht sagen«, antwortete die. »Er wird schon noch kommen. Du weißt, wie abenteuerlustig er ist.« Nefertari lächelte. Das war fast mehr, als sie an Willen aufbringen konnte. Sie stellte Ramses ihre Reisegefährten als ihre Lebensretter vor, die sie unterwegs vor einer Falle der Hethiter bewahrt hätten.
    Ramses bedankte sich bei Xij, Grao und Matt und musterte Letzteren eingehend. Ahnte er, dass Matt in Nefertaris Beuteschema passte? Sein Vorschlag ließ es vermuten: »Wir sollten uns, wenn die Schlacht geschlagen ist, im freundschaftlichen Zweikampf messen. Ich bin sicher, dass du mir unterliegen würdest.«
    Matt lächelte. »Ich komme später gern darauf zurück, Pharao.«
    »Das ist ein Wort.« Ramses war hoch zufrieden. »Der Preis ist deine Gefährtin. Wenn ich gewinne, gesellt sie sich zu meinen Sklavinnen. Gewinnst aber du, kannst du dir unter meinen Frauen aussuchen, wen immer du willst. Nur Nefertari ist tabu.« Und bevor Matt Einspruch erheben konnte, fuhr er fort: »Nun aber bekommt ihr ein Zelt für euch und alles, was ihr benötigt. Ihr seid meine persönlichen Gäste.«
    ***
    Groß und schier unbezwingbar erhob sich die Zitadelle von Dapur auf dem flachen Hügel, der nur einer von vielen in

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