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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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die ich zu dir führen sollte. Drei von ihnen sind ja bereits erschienen. Sie waren die Vorhut, um das Tor zu testen.«
    Tuthaljia war bis ins Mark erschüttert. Der Ägypter wusste auch von den drei Dämonen, die vor fast einem Mond aus der Unterwelt gekommen waren! Er musste also die Wahrheit sprechen.
    »Wann genau sollen die Dämonen erscheinen?«, fragte Tuthaljia mit heiserer Stimme.
    »Das liegt in ihrem eigenen Ermessen. Aber es kann nicht mehr lange dauern, sonst hätte Ramses mich nicht losgeschickt.«
    »Wie viele werden es sein?«
    Thutamis zögerte. »Auch das weiß ich nicht. Genug, um die Festung zu stürmen und zu dir vorzudringen, um dich zu töten.«
    Tuthaljia spürte kalten Schweiß auf der Stirn. »Uschupi«, sagte er nach einigen Sekunden des Zögerns mit jetzt wieder fester Stimme. »Nimm dreihundert Soldaten von den Mauern, um das Tor zur Unterwelt zu sichern. Nimm auch drei der Zauberer mit, das kann nicht schaden. Keiner der Dämonen darf die Kammer verlassen! Schnell. Bevor es zu spät ist.«
    ***
    Im Morgengrauen betrat Nefertari Matts und Xijs Zelt. »Ich habe schlechte Kunde für euch«, sagte sie mit ernstem Gesicht. »Ein Hethiter, den wir gefangen haben, hat uns berichtet, dass der Kommandant der Festung dieses Tor zur Unterwelt , von dem ihr berichtet habt, zuschütten lassen will. Er befürchtet, dass uns von dort Dämonen zu Hilfe eilen könnten. Woran euer Erscheinen aus dem... wie nanntet ihr es? Zeitportal?... nicht ganz unschuldig ist. Wenn ihr es noch rechtzeitig erreichen wollt, solltet ihr euch umgehend aufmachen und es auf eigene Faust versuchen.«
    Matt zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. »Das ist so gut wie unmöglich. Wenn nicht mal ihr nach Dapur reinkommt, wie sollen wir das schaffen?«
    »Die Süd- und Ostseite werden kaum bewacht. Versucht es dort. Mit Graos Fähigkeit, seine Gestalt zu wandeln, habt ihr eine reelle Chance. Und ich überlasse euch die Blitzstäbe.«
    Matt, Xij und Grao berieten sich kurz. Sie hatten keine Wahl: Sie mussten es riskieren, wollten sie nicht in dieser Epoche festsitzen. Also nahmen sie die Blitzstäbe entgegen und schlossen sich der nächsten Welle an, die Ramses II. gegen Dapur schickte. Um nicht schon aus der Ferne aufzufallen, hatten Matthew und Xij hethitische Uniformen angelegt, die von toten Wagenlenkern stammten. Grao brauchte nur wenige Sekunden, um sich perfekt anzupassen.
    Matt hatte in den letzten Tagen versucht, ein Muster in der Abfolge der Erdstöße zu erkennen, die ein erneutes Öffnen der Zeitblase markierten. Dennoch war es ein reines Vabanquespiel, darauf zu hoffen, dass das Portal genau zu dem Zeitpunkt geöffnet wäre, in dem sie bei der Kammer ankamen.
    Zumindest aber hatten sie festgestellt, dass es höchstens zwanzig Stunden dauerte, bis wieder ein Erdstoß erfolgte. Notfalls würden sie sich für diese Zeitspanne in dem Raum verbarrikadieren müssen.
    Während Ramses’ Truppen unter Hörnerklang und dumpfen Trommelwirbeln den ersten Angriff des Tages starteten, schlugen die drei Gefährten einen Bogen und näherten sich durch die Hügel der Südseite der Festung. Ungesehen gelangten sie zur Mauer.
    »Wartet hier auf mich«, knurrte Grao und verwandelte sich erneut. Statt seiner Arme reckte er lange Tentakeln in die Höhe, die am Mauerwerk empor krochen und sich schließlich zwischen zwei Zinnen festklammerten. Der Daa’mure zog seinen Körper hinterher und verschwand auf dem Wehrgang.
    Zwei Minuten lang geschah nichts, dann plötzlich schlug neben Matt und Xij ein hethitischer Soldat ein; gleich darauf ein zweiter. Beide überlebten den Sturz nicht – oder sie waren vorher schon tot gewesen.
    Graos Echsengesicht erschien über der Mauer; gleichzeitig ließ er zwei Tentakel nach unten wachsen. Matt und Xij hielten sich daran fest; zusätzlich wanden sich die Fangarme um ihre Hüften. Mit spielerischer Leichtigkeit zog Grao sie an der Festungsmauer empor.
    Matt hatte es aufgegeben, Grao für jeden Toten rüffeln zu wollen. Auf der Westseite der Feste starben in diesen Augenblicken Dutzende Menschen in der Schlacht. Und auch die beiden Wachen wären früher oder später den Ägyptern zum Opfer gefallen. Der Kampflärm aus Schwerterklirren, gebrüllten Befehlen und Todesschreien hallte zu ihnen herüber.
    »Los, weiter«, drängte Matt. Grao nahm wieder die Tarngestalt eines Hethiters an. Sie hasteten die breiten, hölzernen Stufen der Wehrmauer hinunter. Es sah fürchterlich aus in Dapur und es stank wie

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