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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bettdecke. Sein Gesicht war dermaßen verzerrt, daß seine Bewegung nicht ohne Wirkung auf mich blieb.
    Weitere Worte waren überflüssig. Ich nahm das Messer wieder an mich, steckte es fort und verließ den Raum.
    Ich brauchte niemanden aufzufordern, die Geschichte zu verbreiten. Die Anwesenden würden herumlaufen und allen berichten, was sich zwischen dem Herrscher von Vallia und Nolro dem Jähen abgespielt hatte.
    Dennoch konnte nichts auf der Welt das Lächeln und die Musik Pansi des Liedes zurückbringen ...

18
     
     
    Die häßliche Wahrheit sah so aus: Irgendwie hatte das alles mit mir zu tun. Irgendwie geschah es, daß die Werwölfe auftauchten, wo immer ich mich blicken ließ.
    Dies konnte kein reiner Zufall sein.
    Der tote Larghos m'Mondifer hatte zu mir gesprochen. Ich zitterte bei dem Versuch, mir vorzustellen, wer da seinen Kadaver benutzt hatte, um das Wort an mich zu richten. Wenn der Gedanke, den ich nicht näher verfolgen wollte, tatsächlich zutraf, dann steckte Vallia wirklich in der Klemme.
    In dieser Zeit, in die unser ausgedehnter Feldzug gegen Layco Jhansi fiel, faßte ich den Entschluß, mich nicht mehr in Falanriel blicken zu lassen und überhaupt allen Städten fernzubleiben. Während ich meine Tage in den Feldlagern oder im Freien zubrachte, hoffte ich möglichen Werwölfen die Gelegenheit zu nehmen, junge Mädchen anzufallen. Dies erwies sich als richtig. Dennoch gingen die Untaten weiter; Posten stehende Soldaten wurden zerfleischt. Wir erwischten die Werwölfe. Es hatte in diesem Zusammenhang auch keinen Sinn, zwei Männer oder eine Frau und einen Mann zusammen auf Posten zu schicken. Oft verwandelte sich einer der beiden in einen Werwolf und vernichtete den anderen. Wir bildeten Wachen in der Größe einer Audo, zu acht oder zehnt, doch so ist das wohl mit der menschlichen Natur: Noch immer tauchten Werwölfe auf und fanden Opfer, die allein waren. Trotz strengster Anordnungen gab es immer wieder Dummköpfe, die ohne Begleitung anzutreffen waren.
    Ein Beispiel war typisch.
    Drei Männer, die zusammen Wache hatten, waren gute Kameraden, Soldaten, die in der Phalanx zusammen gekämpft hatten und sich gegenseitig ihr Leben anvertraut hätten. Einer ging Wein holen und blieb dabei in Sichtweite des Zelts. Als dieser Mann, Fonrien der Haken, zum Zelt zurückkehrte, lag dort Nath Furman, einer seiner Kameraden, im eigenen Blut. Der Werwolf huschte soeben davon. Als die Verfolgung schließlich ergebnislos aufgegeben wurde, kehrte der dritte Gefährte, Nugos der Ahnungslose, blutüberströmt ins Lager zurück und berichtete, er habe den Ganchark verfolgt.
    Der Fall schien klar auf der Hand zu liegen.
    »Nehmen wir einmal an«, sagte Nath na Kochwold, der für die Sache zuständig war, weil die Männer Brumbyten waren, »nehmen wir einmal an, Nugos der Ahnungslose wäre nicht der Ganchark? Wie könnten wir ihn dann kaltblütig töten?«
    »Die Beweise scheinen klar zu sein«, sagte Decor. Er bot ein eindrucksvolles Bild in seiner Lanzenträgeruniform, unter der sich die Muskeln wölbten, und sein Gesicht wirkte so hart wie der Rand des Kax, der seine Brust schützte. Als Brumbytevax teilte Decor die Sorge Naths um die Phalanx. »Es ist zwar grausam, aber es muß geschehen.«
    Das weite Zelt, in dem wir uns zusammengefunden hatten, hallte von den Stimmen der Streitenden wider. Es schien klar zu sein, daß Fonrien der Haken, ein Brumbyte, losgegangen war, um den Wein zu holen, daß sich Nugos der Ahnungslose, ein Faxul, ein Anführer der Reihe, daraufhin sofort in einen Werwolf verwandelt hatte. Dann hatte er Nath Furman, dem Laik-Faxul, die Kehle aufgerissen und war geflohen.
    »Es handelt sich um eine Angelegenheit der Phalanx«, erklärte Brytevax Decor. »Unter direkter Anordnung vom Herrscher.«
    Dies war die typische Haltung streng nach Vorschrift, wie sie von Kommandeuren eingenommen wird, die Probleme in den eigenen Reihen halten wollen. Sie bedingte eine Abwendung von den Einwänden Kov Turkos und Kapt Erndors. Turko hatte damit sicher seine Schwierigkeiten, ehe er die Gelegenheit willkommen hieß, sich von einer unangenehmen Sache zu distanzieren. Er war entschlossen und geradlinig, unser Turko, doch hatte er Herz, das wußte ich nur zu gut.
    Die schnell begründeten Traditionen der Phalanx, die von mir zu einer Zeit angeregt und gefördert worden waren, als das Schicksal Vallias von der Kampfkraft unerfahrener Soldaten mit neuen Waffen abhing, hatten sich unterdessen prächtig

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