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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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herrschen hier auch Farben und ein munteres Leben, und Delia und ich haben hier viele glückliche Augenblicke verbracht.
    Korf Aighos, dessen Augen unverändert blau strahlten, wie es für einen Vallianer ganz unüblich war, noch immer stolz ausschreitend, doch zugleich halb vorsichtig und halb hochmütig, kein großer Mann, aber eine Erscheinung mit mächtigem Brustkasten und muskulösen Armen, hieß mich willkommen. Ich möchte auf eine Beschreibung unserer Absprachen verzichten, weil sie im wesentlichen denen mit Inch entsprachen.
    Die Gesellen der Blauen Berge hatten die Berge von unseren Feinden gesäubert, so wie ihre Landsleute die Zorca-Ebenen freihalten konnten, die sich nach Süden erstreckten. Filbarrka war noch in Balintol unterwegs. Für die nahe Zukunft war ein Ausflug auf die große Insel Womox geplant, die sich vor der Westküste erhob.
    »Wir halten gegen Jhansi, was wir halten müssen«, sagte der Korf beim Essen im großen Saal Hoch-Zorcadys, umgeben von Wandtrophäen und Jagdhunden, die es sich auf den Teppichen bequem machten. »Womox ist unser Angriffsziel. Es gibt dort viele Gegner, aber wie zu hören ist, können wir auch reichlich Schätze erwarten.«
    Delias Gesellen aus den Blauen Bergen juckte es eben immer wieder in den Fingern.
    Ich nickte. »Das ist wohl das beste. Wir können Jhansi mit den Streitkräften besiegen, die wir haben. Mit Hilfe einer List ist es mir gelungen, einen ganzen Mob seiner Anhänger unsicher zu machen.« Ich schilderte ihm die Ereignisse im Tempel Lems des Silber-Leem und warnte ihn feierlich vor den Gefahren dieses Kults.
    »Wir haben von den Rasts noch keine Spur gesehen. Sollten wir das tun ...«
    Das Zeichen, das er machte, ließ keinen Zweifel an seinen Absichten.
    Bei Korf Aighos verbrachte ich sogar noch weniger Zeit als bei Inch.
    Vor langer Zeit hatte Delia aus Djanduin, einem Land im fernen Südwesten Havilfars, dessen Königin sie war, einen Zuchtschwarm Flutduins kommen lassen. Diese prächtigen Flugvögel, nach meiner Ansicht die besten von ganz Havilfar, fühlten sich in den Blauen Bergen wohl und gediehen prächtig. Unweigerlich hatte es in der Ökologie der Gegend Rückschläge gegeben, aber die Flutduins waren Satteltiere und teilweise gezähmt, so daß die Fauna nach der ersten Aufregung wieder zur Ruhe kam, wenn auch mit einer leicht geänderten Nahrungskette. Nun beherbergten die Blauen Berge eine eindrucksvolle Flutduin-Streitmacht, eine vorzügliche Luftkavallerie.
    Der Korf bestand darauf, daß ich Zweite Freiheit gegen den besten Flutduin eintauschte, den er mir überlassen konnte, einen Sattelvogel mit Namen Blitz. Ein wunderbares Geschenk, das ich gern annahm.
    So stieg ich in den Sattel von Blitz, schnallte mich fest, brüllte meine Remberees und nahm Kurs auf Vondium.
    Meine Hoffnungen, Seg dort zu begegnen, zerschlugen sich allerdings, denn er war an Bord eines Vollers gelandet, hatte alle, mit denen er in Berührung kam, zu sofortigem Handeln angetrieben und war wieder davongerast, um die Verstärkung gewissermaßen vor sich her zu treiben. Farris hatte ihm alle Voller und Vorlcas überlassen, die er erübrigen konnte. Wie immer waren unsere Kräfte bis auf das äußerste angespannt – und verteilten sich auf eine viel zu große Fläche, waren viel zu verzettelt.
    Da sich auch Delia nicht in Vondium aufhielt, war der Abstecher völlig sinnlos gewesen.
    So schnell ich wieder in den Norden wollte, um Layco Jhansi fertigzumachen, wußte ich doch, daß sich meine Leute dort in guten Händen befanden. So erlaubte ich mir einen kleinen Genuß – ich gebe es zu.
    Auf dem ›Halbmond‹, einem alten Theater, prangte ein neues Dach. Die Sitze waren frisch gestrichen, die vliesgestopften Polster von guter Ponsho-Qualität. Ein Rest von Prunk hielt sich sogar noch in Form einiger vergoldeter Stuckschnörkel. Der Blick nach vorn und die Akustik waren nach wie vor erstklassig.
    Dorthin begab ich mich mit einigen Pallans, hohen Beamten und Garnisonsoffizieren, denn es stand ein neues Stück auf dem Programm, das am Abend Premiere hatte.
    Meister Belzur der Aphorist, in ganz Vallia als Autor von Schauspielen bekannt, hatte wieder ein neues Meisterwerk geschaffen. Er nannte es Faden des Lebens, ein Stück, das wirklich ein tiefreichendes Anliegen hatte, welches das Publikum zwang, sein Tun und die dahinterstehenden Motive gründlich zu überdenken – bis hin zu den Folgen, die niemals den Erwartungen entsprachen. Dem Stück wurde frenetischer

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