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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Makki-Grodnos!
    Daß ich eine solche Entwicklung in keiner Weise befürchtete, heißt nicht, daß ich als blinder Dummkopf durchs Leben ging. Ich vertraue nur selten. Wenn ich es tue, dann in vollem Umfang.
    Dann brachte Inch einen Umstand zur Sprache, mit dem ich gerechnet hatte, auch wenn mir das gar nicht so lieb war. Aber den Spott mußte ich offenbar über mich ergehen lassen.
    »Sag mir eins, Dray, die Armee Turkos, die so schlimm zugerichtet ist ... Hast du von der – Neunten Armee gesprochen?«
    »Aye.«
    Er schaute mit einem belustigten Ausdruck auf mich nieder und sagte: »Na? Dann erzählst du mir lieber, was da alles geschehen ist.«
    »Nun ja, das muß ich wohl. Das Presidio hat sich bei der Lenkung des Landes recht gut bewährt; sein Rat war mir sehr wertvoll. Außerdem kümmert sich die Gruppe um die tagtäglichen Regierungsgeschäfte, die immer soviel Zeit kosten.«
    »Das kann ich dir glauben. Aber ...«
    »Die Mitglieder des Presidios faßten den Entschluß, daß zum Ruhme Vallias und der besseren Lenkung der Armee als Ganzes jeder befehlshabende Kapt eine Armee mit einer Nummernbezeichnung erhalten sollte. Turkos Armee war da nun zufällig die Neunte.«
    »Und die anderen acht?«
    Ich verzog das Gesicht.
    »Drak kommandiert die Erste unten im Südwesten. Die Zweite diente im Nordosten. Die Achte hatte ich. Sie existiert zwar nicht mehr, da ihre Brigaden unter den anderen Einheiten aufgeteilt wurden, doch halte ich an der Nummer noch fest. Was die anderen betrifft, die haben in Hamal gedient.«
    »Ich habe einiges davon erfahren, was sich dort ereignet hat. Du mußt mir beim Abendessen davon berichten.«
    »Gern. Außerdem gibt es Neuigkeiten von Tilda und Pando ...«
    »Du hast sie wiedergesehen? Mit ihnen gesprochen?« Er beugte sich eifrig herab, voller Sorge um unsere alten Freunde, die eine gänzlich unerwartete Entwicklung genommen hatten.
    »Aye, ich habe sie gesehen und mit ihnen gesprochen. Ich werde dir davon berichten.«
    Mein Tonfall veranlaßte ihn zu einem Stirnrunzeln, und ich wiederholte mein Versprechen, ihn beim Abendessen umfassend zu informieren. Allerdings hatte er sehr zurückhaltend auf die größenwahnsinnige Maßnahme reagiert, unsere Armeen zu numerieren, und hatte sich in keiner Weise darüber lustig gemacht. Dazu würde es aber bestimmt noch kommen.
    Um ihm ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen, sagte ich: »Ich glaube, ich werde das Presidio bitten, auch deinen Streitkräften eine Armeenummer zuzuteilen, Inch. Wie stehst du dazu?«
    »Meine Leute werden sich vor Lachen kugeln.«
    »Meinetwegen. Sie werden trotzdem kämpfen.«
    »O aye, außer Frage.«
    Dann nahmen wir an den Tischen Platz, um uns auf Wein, Miscils und Palines sowie auf die Streitkräfte zu konzentrieren, die Inch für den Marsch nach Osten erübrigen konnte, um unserem Klingengefährten Turko zu helfen – der eigentlich kein Klingengefährte in dem Sinne war, daß er geschliffene Waffen mitführte. Ich stellte fest, daß Inch wie erwartet mit seinen geringen Mitteln für die Freiheit der Schwarzen Berge gekämpft hatte.
    Seine Jungs der Schwarzen Berge, mutige, erfahrene Kämpfer, waren furchteinflößende Sondertruppen. Seine Hauptarmee setzte sich aus den von Valka geschickten Regimentern und einer Handvoll Männer aus den Vallianischen Streitkräften zusammen, die von Zeit zu Zeit hereingeflogen worden waren. Seit etlichen Jahresperioden gab es keine direkte Landverbindung mehr zwischen den von uns beherrschten vallianischen Landesteilen und den Schwarzen Bergen.
    So schmiedeten wir denn unsere Pläne. Es bekümmerte mich, daß ich Sasha nicht antraf, die in Vondium sehr beliebt gewesen war und sich große Mühe gegeben hatte, ihrem Mann eine gute Kovneva zu sein. Die Zwillinge und ein inzwischen geborener kleiner Junge waren mit ihrer Mutter nach Ng'groga gereist. Inch sagte: »Fragt mich nicht, welches Tabu meine Sache gebrochen hat. Jedenfalls verlangte es, daß sie nach Ng'groga reiste, und wir hielten es für angebracht, daß die Kinder das Land auch einmal sehen. Es mißfällt mir allerdings, daß nun eines meiner Flugboote ausfällt.«
    Bei Inch aus Ng'groga mußte man sich immer in acht nehmen, seine Tabus nicht zu verletzen. Wunderbare, aber auch angsteinflößende Regeln waren das, unverständlich für einen Menschen, der nicht sieben Fuß groß und so muskulös-dünn war wie er. Die Art und Weise, wie er sich die Tabus austrieb, war noch interessanter. Nun ja, wir unterhielten uns und

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