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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kamen schließlich überein, daß Inch zwei Regimenter valkanischer Bogenschützen, ein Regiment vallianischer Speerträger und ein gemischtes Regiment aus Totrix-Kavallerie, Lanzenträgern und Bogenschützen erübrigen konnte.
    »Es wäre sinnlos, Abteilungen deiner Leute der Schwarzen Berge mitzunehmen«, sagte ich. »Die operieren ohnehin am besten, wo sie das Gelände kennen.«
    »Aye.«
    »Doch bald wirst du den Fluß an deiner Nordgrenze überqueren und die Racter auf eigenem Land angreifen.«
    Dann erzählte ich ihm von der erstaunlichen Bitte, mit der mich Natyzha Famphreon bedacht hatte, die Kov-Witwe von Falkerdrin. Aufgrund der bedauerlichen, aber unvermeidlichen Tatsache, daß sie im Sterben lag – oder sich auf dem Totenlager wähnte –, wollte sie, daß ich das rechtmäßige Erbe ihres Sohnes Nath schützte, der allgemein als Schwächling galt.
    »Sie ist doch aber die Hauptantreiberin der Racter!« entfuhr es Inch.
    »O gewiß. Aber sie scheint anzunehmen, daß ich dafür sorgen werde, daß Nath bekommt, was ihm zusteht.«
    »Als Racter steht ihm die Spitze eines Schwertes zu oder die Klinge einer Axt«, warf Brince ein.
    »Aber«, sagte Inch und legte den Kopf auf komisch-kluge Weise schief. »Aber wenn der Herrscher von Vallia ihm die Übernahme des Erbes garantiert, wendet er sich vielleicht von den Ractern ab und schließt sich uns an. Das wäre ein sensationeller Streich!«
    »Genau mein Denken!«
    »Und wann ...?«
    »Wenn sich Natyzha schlurfend zu den Eisgletschern Sicces aufmacht. Bei Krun! Die Grauen sollten auf sich achtgeben, wenn sie erst dort ist!«
    Das Lachen fiel uns schon leichter. Die Zukunft konnte mit einem rosigen Schimmer gesehen werden. Ich sagte Inch, ich würde für den Transport seiner Truppen sorgen. Er antwortete, es täte ihm leid, sie ziehen zu sehen, denn es handele sich um wahre Kampfveteranen.
    »Du bekommst sie zurück, sobald wir Jhansi erledigt haben. Dann stoßen wir nach Norden vor.«
    »Du mußt sie gut behandeln, Dray. Und die beiden Bogenschützen-Regimenter – toll, toll! Sie werden Endrass' Rächer und Ernelltars Neemus genannt! Feine Burschen.«
    »Wir rücken gegen Jhansi von Osten vor, du zerstückelst ihn im Westen, und wenn wir uns in der Mitte treffen, kehren deine Regimenter zurück.«
    Ich sprach ganz gelassen, als wäre das alles nicht erst geplant, sondern längst geschehen, und fügte hinzu: »Ich gedenke Vennar in der Mitte zu teilen, von Norden nach Süden. Turko übernimmt seine Hälfte nach Falinur, du deine Hälfte für die Schwarzen Berge.«
    Nach kurzem Schweigen sagte Inch: »Ich danke dir, Dray.«
    »Und jetzt«, sagte ich energisch, »wo steckt Zweite Freiheit?«
    »Was?«
    »Na, mein Fluttrell. Ist er bereit?«
    »Man hat ihn gefüttert und ihm Wasser gegeben, und bestimmt hockt er längst für die Nacht auf der Stange ...«
    »Dann müssen wir ihn leider stören.«
    »Du willst einfach los ...?«
    »Selbstverständlich! Beim Schwarzen Chunkrah! Ein Herrscher kann nicht ausgelassen feiern, wenn das Reich ringsum auseinanderbricht! Du wirst auf der Hut sein müssen. Ich fliege in die Blauen Berge.«
    Inch öffnete den Mund, schloß ihn wieder und sagte schließlich: »Sag Korf Aighos von mir Lahal.« Dann befahl er mit brüllender Stimme, meinen Fluttrell bereitzumachen.
    Nach kurzer Zeit schwebte ich bereits wieder unter den Monden Kregens, brüllte meine Remberees hinab und lenkte den Vogel auf südlichen Kurs.
    »Remberee, Inch!«
    »Remberee, Dray!«
    Der Wind wehte mir ins Gesicht, und das verschwommene rosafarbene Mondlicht umgab mich, während Zweite Freiheit den nächsten Schauplatz meines Unternehmens ansteuerte.

8
     
     
    Korf Aighos freute sich über das Wiedersehen. Erinnerungen überkamen mich, als ich in Hoch-Zorcady landete, und ich achtete sorgfältig darauf, daß meine tragbare Habe gut angekettet war.
    Die Gesellen der Blauen Berge sind große Räuber und Banditen. Die Provinz der Blauen Berge ist Delia in großer Loyalität ergeben. Mich kannten sie aus der alten Zeit und wußten mich richtig einzuschätzen. Sie beteten Delias Kinder an. Abgesehen von diesen wenigen Personen war jeder andere Besucher Freiwild.
    Hoch-Zorcady wird für mich stets ein ganz besonderer Ort bleiben, residiert er doch in luftiger Klippenhöhe über dem Paß, ein unheimliches, ehrfurchtgebietendes Gebilde, umschlossen von Bergen, abgeschirmt von Wolken. Hoch-Zorcady schaut aus den Nebelschwaden finster auf das Land ringsum nieder. Doch

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