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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aber mein Freund darf davon nichts wissen. Die zweite Information ist eine traurige, und es tut mir leid, sie dir übermitteln zu müssen, weil sie mich trotz allem bekümmert. Die dritte betrifft die Zukunft, in der deine Hoffnung liegt, die Hoffnung Falkerdrins, die Hoffnung ganz Vallias.«
    Es fiel mir nicht schwer, die nötigen Umstellungen in meinem alten barschen Gesicht vorzunehmen, so daß Kov Nath Famphreon von Falkerdrin sich nun plötzlich Dray Prescot gegenübersah, dem Herrscher Vallias.
    Ich hob die Hand.
    Zuerst sagte er nichts. Er schnappte nach Luft und brachte schließlich heraus: »Wie lange du noch zu leben haben wirst, weiß ich nicht. Ich werde tun, was ich vermag, um zu verhindern, daß dein Tod unangenehm sein wird.«
    »Du erinnerst dich an die Chavonths im Garten deiner Mutter? Damals bist du mir aufgefallen, Nath. Du hast meine Nachricht durch Strom Volgo erhalten?«
    »O ja. Ich habe aber nicht verstanden ...«
    »Du fragst mich ja gar nicht, welche Informationen ich sonst noch für dich habe ...«
    Nun ja, natürlich tat er mir leid. Ich wußte nicht genau, wie er zu seiner Mutter stand. Sie hatte sein Leben mit Fesseln behängt, die stärker als Eisen waren. Trotzdem war sie seine Mutter. Der alte Skandal, der sich mit der Ehe seiner Eltern verband, war als Grund dafür angegeben worden, daß Nath, wie es aussah, zu einem schwachen und charakterlosen Mann herangewachsen war. Ich hatte dazu eine andere Ansicht.
    Mit gerötetem Gesicht schaute er zu mir auf. Er wußte nicht, was um ihn herum vorging, doch erinnerte er sich bestimmt an den Augenblick, da er leichtfüßig mit dem Rapier gegen die Chavonths angetreten war, die ihm ohne weiteres den Kopf hätten abreißen können.
    »Na, Herrscher?«
    »Deine Mutter – Nath, es tut mir sehr leid, dir sagen zu müssen, daß sie tot ist.«
    Er schloß die Augen.
    Nach kurzem Schweigen sagte er etwas Seltsames.
    »Ich hatte also recht. Aber sie wollte ja nicht auf mich hören. Ich trauere um sie, obwohl sie das von mir bestimmt nicht erwartet hätte. Kannst du mir sagen ...?«
    »Nein, ich weiß nur, daß sie nicht mehr lebt.«
    »Du kannst mir nicht sagen, wer sie getötet hat?«
    »Ich vermute, daß sie an Altersschwäche gestorben ist.«
    Er sah ziemlich mitgenommen aus; die Tatsache, daß er gesagt hatte, nun habe er doch recht behalten, ließ mich vermuten, daß die Nachricht ihn nicht völlig überrascht hatte. Er versuchte sich zur Seite zu bewegen und stürzte um. Ich sah keine andere Möglichkeit, als ihm die Fesseln abzunehmen. Gedankenversunken rieb er sich die Handgelenke.
    »Ich empfinde Trauer – aye, und mag die Welt auch etwas ganz anderes sagen! Die Sultants haben sie auf dem Gewissen – und doch versuchst du keinen Nutzen daraus zu ziehen, Herrscher ...«
    »Ich weiß von keinem konkreten Beweis. Was hältst du von ihrer Tochter, Dame Fanti?«
    »Je weniger ich von dem Früchtchen sehe, desto besser.«
    Daraufhin beschrieb ich ihm die Verschwörung, die im Gange war, und die Widersinnigkeit der Situation entrang ihm ein schwaches Lächeln. Eine Seite wagte nicht zu offenbaren, daß die Kov-Witwe tot war, denn daraufhin hätte die andere Seite Nath sofort zum neuen Kov ausgerufen und hätte ihn noch strenger an die Kandare genommen als zuvor seine Mutter.
    Doch mußten der Kov und Dame Fanti irgendwie zusammengebracht werden, und Imlien und seine Gruppe würden es niemals erlauben, daß Nath ihnen aus den Augen geriet oder gar ihrem Einfluß entwich. Es war ein interessantes Durcheinander, das ich, wie Nath es mit heiserer Stimme interpretierte, ›mit einem Schlag auf den Kopf gestellt‹ hatte.
    »Du hast mich noch nicht nach der Zukunft gefragt.«
    »Ach, du wirst mich lenken wollen, wie es schon die anderen getan haben.«
    »Nicht ganz. Ich gebe zu, daß ich etwas in dich investiert habe. Nath Famphreon als Kov von Falkerdrin ist ein Mann, den ich als Freund hoch schätze.« Dann offenbarte ich ihm, daß seine Mutter mich um Hilfe gebeten hatte. »Ich kann dem nicht zuwiderhandeln. Mir geht es einzig und allein darum, dich als Kov auf eigene Beine zu stellen, dafür will ich sorgen. Danach kannst du dich zur Hölle scheren, wie es dir beliebt – natürlich wirst du, solltest du dich gegen Vallia wenden, nicht nur mir, sondern dem ganzen Land Rechenschaft ablegen müssen.«
    Kurze Zeit später ritt Nalgre der Punkt mit seinen Tieren und Schwenkohr herbei, und ich bat Nath um Verschwiegenheit.
    Nachdem das Pappattu erledigt

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