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34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

Titel: 34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Befriedigung. „Alles weitere wird sich ganz von selbst ergeben. Jetzt noch eine Hauptsache, eine Frage, wegen der Zeit der Abreise und Ihrer Ausrüstung. Können Sie morgen vormittag von hier fort?“
    „Ist mir sehr recht. Sie wissen ja, daß ich keine Veranlassung habe, mich hier länger zu verweilen, als unbedingt nötig ist.“
    „Dann also morgen vormittag. Sie werden sich vorher mit der erforderlichen Ausrüstung versehen müssen.“
    „Welche Gegenstände gehören zu derselben?“
    „Ein Poncho; Hut haben Sie bereits. Zu demselben gehört ein Kopftuch, welches man beim Reiten über den Hut bindet, und zwar so, daß die frische Luft vorn gefangen und nach Hals und Nacken geleitet wird. Das kühlt sehr angenehm. Ich werde in der Frühe zu Ihnen kommen, um Ihnen beim Einkauf der Sachen behilflich zu sein, da ich in dieser Beziehung wohl erfahrener bin als Sie. Außer dem Poncho brauchen Sie eine Chiripa.“
    „Beschreiben Sie mir dieselbe.“
    „Sei besteht in einer Decke, welche hinten am Gürtel befestigt, dann zwischen den Beinen hindurch und nach vorn gezogen wird, wo man sie wieder am Gürtel befestigt. Ferner brauchen Sie eine weite, leichte Pampahose und dazu tüchtige Gauchostiefel ohne Sohle. Dann einen Recadosattel, Gewehr, Lasso, Bola und Messer. Mit dem Lasso und der Bola werden Sie mit der Zeit leidlich umzugehen lernen. Da ich Sie, wie sich übrigens ganz von selbst versteht, als meinen Gast betrachte, so ersuche sich Sie um die Erlaubnis, die Kosten dieser Ausrüstung tragen zu dürfen.“
    „Ihre Güte rührt mich tief, Señor. Ich würde dieselbe annehmen, wenn von Kosten überhaupt die Rede sein könnte. Ich bin bereits mit einer guten Ausrüstung versehen. Ich werde ganz dieselbe Kleidung anlegen, welche ich in der Prärie getragen habe.“
    „Aber, Señor, die wird im höchsten Grad unpraktisch sein! Bedenken Sie den Unterschied zwischen dort und hier!“
    „Es gibt keinen Unterschied, den ich in Beziehung auf die Kleidung zu beachten habe. Ein erprobtes Gewehr habe ich auch mit, ebenso meinen Lasso; im Gebrauch der Bola werde ich mich fleißig üben. Es fehlt mir nur der Sattel und das Pferd.“
    „Beides besorge ich, Señor. Pferde haben wir ja mit. Ich werde eines für Sie herauslesen, und einen Sattel besorge ich gern dazu.“
    Eben jetzt kam ein neuer Gast herein. Er war sorgfältig gekleidet, ein junger Mann, grüßte höflich und ließ sich am nächsten Tisch nieder, woselbst er nach einer Flasche des dort stehenden Weines langte. Da er uns den Rücken zukehrte und dann sich mit einer Zeitung beschäftigte, so war anzunehmen, daß wir ihm vollständig gleichgültig seien, und es war also kein Grund vorhanden, uns seinetwegen in unserer Unterhaltung stören zu lassen.
    „Welchen Weg schlagen wir ein?“ sagte ich.
    „Wir reiten quer durch Uruguay und Entre Rios nach Paraná und fahren dann auf dem Fluß bis nach Corrientes. Von da aus müssen wir links nach dem Chaco einbiegen.“
    Der erste Teil dieser Reise war ganz genau die Route, welche Tupido mir vorgeschlagen hatte. Das war mir interessant.
    „Natürlich ist das für Sie eine große Anstrengung“, fuhr der Yerbatero fort. „Darum werden wir zuweilen an geeigneten Orten Halt machen, damit Sie sich erholen können.“
    Er hielt die Meinung, welche er von mir hegte, fest. Ich war kein ‚Greenhorn‘ mehr wie damals, als ich zum erstenmal den fernen Westen betrat. Darum sagte ich:
    „Sie brauchen nicht so ungewöhnliche Rücksicht zu nehmen, Señor. Ich reite ausdauernd.“
    „Weiß schon!“ lächelte er. „Den ersten Tag hält man es aus; am zweiten bluten die Beine; am dritten ist die Haut von denselben fort, und dann liegt man wochenlang da, um später ganz dasselbe durchzumachen. Zum Reiten muß man in der Pampa geboren sein. Wir werden also morgen nur bis San José reiten, übermorgen bis Perdido, und dann wenden wir uns kurz vor Mercedes nördlich ab, um auf der Estancia eines Vetters von mir auszuruhen. Die weitere Tour müssen wir dort beraten. Sie führt nach der Grenze, also nach der Gegend, welche grad jetzt sehr wenig sicher ist.“
    „Von dieser Unsicherheit haben doch wir nichts zu befürchten! Was geht uns die politische Zerfahrenheit der hiesigen Bevölkerung an!“
    „Sehr viel, Señor. Es gibt hier eben ganz andre Verhältnisse als in Ihrem Vaterland. Besonders hat der Reisende sich in acht zu nehmen. Sie reiten früh als freier, unparteiischer Mann aus, und des Abends kann es vorkommen, daß

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