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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»daß sich darunter gute Kämpfer befinden. Von den jaulenden Schwächlingen, die du Kampffutter nennst, haben wir wahrlich genug!«
    »Das stimmt, mein Herr Kov.«
    »Außerdem brauche ich eine erstklassige Kavallerie! Und Luftstreitkräfte!« Finster starrte er den Kapt an. »Was würde ich nicht alles geben für ein bißchen Luftkavallerie und Flugbootschwadronen – das könnte uns die Lufthoheit geben. Wie die Dinge liegen, ist jeder Kampf, was den Himmel angeht, ein Risiko.«
    »Das gilt aber für alle Armeen, Jen. Wir kommen schon durch.«
    Nach kurzem weiterem Gespräch war die Audienz vorbei, und Kapt Logan Lakelmi ging seinen Pflichten nach. Alloran bewarf Opnar und seine Helfer mit einem Stoffballen, fluchte und tobte, daß sie schon bessere Stoffe finden müßten als dieses abgegriffene Zeug, und begab sich zu seinem gewohnten reichlichen Mittagsmahl. Danach suchte er prächtig gekleidet den Hafen auf, um sich anzuschauen, was die frisch angekommenen Schiffe an menschlicher und dinglicher Fracht zu entladen hatten.
    Auf den Wehrmauern über dem Hafen gesellte sich sein Neffe Jen Cedro zu ihm. Die Zwillingssonnen verbreiteten die gewohnte Pracht, in der Luft lag ein lockend-frischer Meergeruch, Möwen kreisten krächzend, ein angenehmer Wind blies, und die versammelten Scharen spekulierten raunend über die Schätze, die die Schiffe angeblich in sich bargen.
    Die Argenter, breit gebaute Schiffe mit einfacher Takelage, vermochten ungeheure Frachtmengen zu befördern. Schon bewegten sich Ketten von Sklaven über die schmalen Gangplanken – mit schweren Lasten die Schiffe verlassend, mit leeren Händen zurückkehrend. Die frische Meeresbrise half, ihre Gerüche zu dämpfen.
    Die Söldner kamen an Land und taten, als wären sie nach den Wochen auf See zu keinem geraden Schritt mehr fähig, so alberten sie herum und machten ihrer Freude über die sichere Ankunft Luft. Alloran beäugte sie boshaft. Cedro überließ dem Kov sein Teleskop, mit dessen Hilfe sich Alloran einen besseren Eindruck von der Qualität dieser Krieger verschaffte. Er stieß einen Fluch aus.
    »Darunter sind ja viele Frauen – Jikai-Vuvushis!«
    Kapt Lakelmi hielt sich ein gutes Stück hinter den Männern auf, unauffällig, doch bereit, sich jederzeit zu melden, sollte sein Rat gesucht werden. In diesem Augenblick mußte er daran denken, daß die Kampfmädchen dem Kov schon gute Dienste geleistet hatten. Diese Ansicht wurde auch von der Gruppe Frauen geteilt, die einige Schritte entfernt auf den Befestigungen stand und die bunte Szene weiter unten beobachtete.
    Abrupt wandten sich alle Frauengesichter dem Kov zu, als erwache ein Blumenbeet unter den Strahlen der Sonne zum Leben.
    Lakelmi rührte sich nicht, sondern steckte sich die Zunge zwischen die Zähne, bis sich die Wange ausbuchtete. Seine Lippen blieben geschlossen. Die Szene konnte vergnüglich werden.
    Chuktar Gilda Failsham, eine energische, abgebrühte Frau, deren hübschem Gesicht man die Erfahrung im Kampf und in der Manipulation von Männern und Frauen ansah, war offensichtlich gewillt, ihre Meinung zu sagen. Sie war Mitglied des Ordens der Schwestern des Schwertes. Als Chuktar führte Gilda Failsham das Kommando über alle Kriegermädchen des Kovs – eine gut ausgebildete, kompetente Befehlshaberin. Für Dummköpfe hatte sie nichts übrig, für Männer wohl noch weniger, auch wenn sie zuweilen eingestand, daß sie zu gebrauchen waren.
    »Mein Herr Kov!« rief sie aus ihrer Gruppe herüber. »Da unten sehen wir in der Tat eine große Anzahl Jikai-Vuvushis. Dafür sollten wir den Unsichtbaren Zwillingen danken – bist du nicht der gleichen Ansicht?«
    Unduldsam, hitzköpfig, vor Eitelkeit und Arroganz strotzend wie Kov Vodun war, zeigte er sich doch nicht als Dummkopf. Er hatte viel von der Aura der Überlegenheit und Integrität verloren, die für seine Untergebenen einst so tröstlich gewesen war, doch war er noch immer ein bedeutsamer Mann. Ihm gelang kein breites Lächeln, wie es vielleicht angebracht gewesen wäre, doch sagte er: »Du hast recht, Gilda. Voll und ganz. Ich bin sicher, du weißt von der Hochachtung, die ich deinen Mädchen entgegenbringe.«
    Lakelmi seufzte innerlich und nahm enttäuscht die Zunge zwischen den Zähnen hervor; er fühlte sich um eine amüsante Szene betrogen.
    Lyss die Einsame, die zu der kleinen Frauengruppe gehörte, war ebenfalls enttäuscht. Wie angenehm wäre es doch gewesen, wenn Gilda Failsham – eine prächtige, wenn auch

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