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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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irregeleitete Frau – sich mit dem schurkischen Kov Vodun überworfen hätte! In jedem Kreis von Menschen, der sich um einen hohen Herrn bildete, kam es zwangsläufig zu Eifersüchteleien, Rivalitäten, heimlichen Abneigungen und geheimen Plänen, die kälter genossen wurden als der Schnee auf den Bergen des Nordens. Ihrer Erfahrung nach, die, wie sie selbst zugab, noch nicht sehr ausgedehnt war, gab es nur wenige Höfe, an denen keine Intrigen gesponnen wurden.
    Um den Herrscher von Vallia hatten sich Menschen versammelt, die aus ihrer Sicht für das Beste standen, was es im neuen Vallia zu finden gab. Sogar um den Prinz Majister gediehen Intrigen, die geflüstert und mit verstohlenen Blicken vorangetrieben wurden. Dies betrübte sie. Hier riskierte sie nun ihr Leben bei diesen opazverfluchten Niemanden rings um Alloran, und wenn sie Pech hatte, verplapperte sich irgendein ahnungsloser Schweinehund, verriet ihre Tarnung und lieferte sie den gnadenlosen Verhören Kov Vodun Allorans und seiner zweimal verdammten Zauberer und dreimal verdammten Folterer aus.
    Obwohl der Tag von dem lodernden Feuer Zims und Genodras' erhellt wurde und ein frischer Wind blies, glaubte sie ersticken zu müssen.
    Sie warf Herrn Cedro einen Blick zu, der ihn eigentlich hätte zerschmelzen lassen müssen.
    Weder er noch sein Onkel der Kov hatten ein einziges Wort über die Ereignisse in dem Raum verloren, in dem der tote Chavonth und die beiden toten Gefährten von großen Taten zeugten. Nicht daß sie sich deswegen Sorgen machte. Sie konnte daran nur zum wiederholten Male ablesen, mit was für Menschen sie es hier zu tun hatte.
    Sie hatte den o-beinigen Lon die Knie energisch fortgeschickt, nicht ohne ihn zu absoluter Verschwiegenheit über die Ereignisse zu verpflichten, die er mitbekommen hatte. In seiner Angst war er nur zu gern bereit gewesen, auf alles einzugehen. Sie würde sich später mit ihm treffen. Der gute Lon sollte nicht plötzlich zu plaudern beginnen. Nein, bei Vox!
    Die Nachricht, daß der Kataki-Strom, ein längst überfälliger Schurke, Drak in der Schlacht besiegt hatte, war schlimm und überraschend. Sie wußte, daß Drak entkommen sein mußte, denn wäre er getötet oder gefangengenommen worden, hätte sich diese Neuigkeit bestimmt wie ein Lauffeuer verbreitet. Das war eine, die logische Erklärung – der eigentliche Grund, warum sie Drak in Sicherheit wußte, bestand in ihrer Überzeugung, daß sie es sofort und mit größter Gewißheit in ihrem Herzen spüren würde, sollte ihm ein Leid geschehen.
    So stand sie nun hier mit diesen unangenehmen Leuten und mußte zuschauen, wie weitere Verstärkung für die verflixte Armee an Land kam. Sie seufzte und dachte an ihr Zuhause. Ihr Leben hatte sich wahrlich nicht so entwickelt, wie sie es sich gewünscht hatte. Sie hatte gehofft, Draks Schwester, Prinzessin Majister Lela, auch Jaezila genannt, würde ihren nach dem Herrscher benannten Bruder Drayseg heiraten. Aber das war nicht geschehen. Lela trieb sich irgendwo in Hamal herum und himmelte einen hamalischen Prinzen namens Tyfar an, und beide gingen im Kreis und hatten nicht die geringste Ahnung, wie sie mit dem Schicksal fertigwerden sollten, das ihnen zugefallen war.
    Was Drayseg betraf, so war er, als sie zuletzt von ihm hörte, irgendwo in Balintol als Zhan-Paktun unterwegs gewesen. Kein sehr beruhigender Gedanke. Und zu allem anderen Übel hatte es die dicke, luxusgewöhnte Königin Lust offenkundig auf Drak abgesehen! Unerträglich!
    Silda Segutoria, in dieser ungesunden Gegend als Lyss die Einsame bekannt, besann sich auf das, was gut für sie war – als pflichtbewußte kleine Jikai-Vuvushi hatte sie ihre Aufmerksamkeit einem verräterischen Kov zu widmen – einem verdammten Schweinehund!

4
     
     
    Die komplexe Serie der Feierlichkeiten, Rituale und religiösen Gesten, die Vodun Alloran, Kov von Kaldi, in König Vodun von Südwest-Vallia verwandeln würden, sollten ganze sechs Tage in Anspruch nehmen. Dies, so behaupteten die Alleswisser, sei doch genau richtig. Bliebe er unter diesem Zeitlimit, zeuge das doch nur von Unsicherheit und mangelndem Mut seitens des Kov, und auch, was noch wahrscheinlicher war, von mangelnden Mitteln für das Amt. Bei längerer Dauer hätte man leicht an einen aufgeblasenen Ehrgeiz, ein aus dem Ruder gelaufenes Ego denken können – Dinge, die bestimmt die Rache der Götter herausgefordert hätten.
    In einigen Punkten war Alloran rechtschaffen unzufrieden – dazu gehörte der

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