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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zurück und sag mir dann alles. Dernun?« *
    »Majister!« entfuhr es Fraipur, und er huschte zitternd von seinem Schemel und durch die golden verzierte Türöffnung.
    Wie zum Spott verfolgte ihn das Klimpern der ewig verdammten Fußglöckchen!
    Alloran trank den Wein und warf den Kelch lässig über die Schulter. Eine Sklavin, eine Fristle-Fifi fing ihn geschickt auf.
    »Zauberer!« sagte er. »Wenn ich mir vorstelle, daß ich diesem Mann und seinen Sprüchen früher zugetan war!«
    In einer schmalen Türwandöffnung erschien eine Gestalt, die in dunkelblauen, silbern abgesetzten Samt gehüllt war, und näherte sich Allorans Thron. Die Kapuze weitete sich und umhüllte die große Masse mattschwarzen Haars, das so fest wie Draht anmutete. Die blaugekleidete Gestalt blieb vor Alloran stehen, der sich nun erhob.
    »Ist alles vorbereitet?«
    »Alles vorbereitet.«
    Voller Zufriedenheit ließ sich Alloran einen neuen Kelch Wein reichen. Diesen hielt er in der Hand, während er der blaugekleideten Gestalt durch die Nebenpforte in einen Gang folgte. Der Raum am Ende dieses Ganges war zwar als Schlafzimmer ausgestattet und wies ein breites Himmelbett und Ankleidetische und Spiegel und Schemel aus – zugleich aber wirkte er wie das Heiligtum im innersten Kern eines Tempels. Die Wände waren mit blauem Samt verhängt. Von fünf zentralen Stellen führten Deckenbehänge in die Ecken und erzeugten den Eindruck eines blauen Sterns. Silbernes Funkeln verstärkte dieses Gefühl, und verborgene Ventilatoren verbreiteten anregende Gerüche.
    Wenn man diesen Raum das Heiligtum eines Palasts nennen konnte, stellte das Bett den Hochaltar dar.
    Rechts hinten stand ein hoher Stuhl mit Blick auf das Bett. Mit gleichmäßigen Schritten näherte sich Alloran dem Stuhl, setzte sich und stellte den Weinkelch auf sein Knie. Die fünf anderen blaugekleideten Gestalten nickten ihm beiläufig zu, woraufhin er ihnen mit dem Kelch zuprostete. Er war sich der Macht dieser Mantissae durchaus bewußt. Ihr drahtiges Haar war unter dunklen Kapuzen verborgen, ihre schmalen Stirnen und wirren Gebisse, die natürliche Wildheit ihres Gesichts – all dies ließ nicht sofort erkennen, daß sie weiblichen Geschlechts waren. Die Peitschenschwänze hatten sie unter den Mänteln zusammengerollt; Alloran wußte, daß sie sogar hier und als Teil der heiligen Riten auf die sechs Zoll lange Klinge an ihrem Schwanz nicht verzichteten ...
    Als Arachna das Gemach betrat, bildete sie gewissermaßen den Mittelpunkt einer kleinen, aber eindrucksvollen Prozession.
    Arachna war von Kopf bis Fuß in blaue Seide gehüllt und hielt vor die Kapuze eine Maske, so daß nur die beiden Augenschlitze ihrer Erscheinung der Macht etwas Menschliches verliehen. Alloran rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. Etwas Menschliches? Nun ja, er hoffte es jedenfalls ...
    Zu der kleinen Prozession gehörten halbnackte Jungen, die Wedel bewegten, zwei weitere blaugekleidete Mantissae, ein riesiger, dummer Womox mit einer schweren Doppelklingen-Axt über der Schulter und eine Fristle-Fifi, die an silbernen Leinen zwei Baby-Werstings führte. Die schwarzweißen Bündel bewegten sich mit einer Friedfertigkeit, die für ihre Rasse und ihr Alter erstaunlich waren.
    Arachna wurde von ihrem Gefolge auf das Bett geleitet, dann drapierte sie sich so, daß Allorans Blick nicht behindert war.
    Eine der Mantissae schlug auf einen silbernen Gong.
    Sofort öffnete sich eine bisher von blauen Stoffen verhängte Tür und ließ eine zweite Prozession herein.
    Von den bewußt zelebrierten Vorgängen fasziniert, nahm Alloran einen Schluck Wein zu sich. Ihm war die Kehle trocken geworden. Er betrachtete die zurückgelehnt auf dem Bett ruhende Gestalt Arachnas und registrierte nur die beiden Augenschlitze. Schaute sie ihn an? Was mochte sie denken? Dann riß er seinen Blick los und starrte auf den Mann, der für die Abläufe dieses Tages ausgewählt worden war.
    Nackt stand er zwischen vier Mantissae; man hatte ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt. Er war ein Khibil und hatte ein stolzes Fuchsgesicht mit rötlichen Schnurrbarthaaren, die nicht arrogant in die Höhe gekämmt waren, sondern etwas betrübt herabhingen. Er war ein Khibil, Angehöriger einer hochmütigen, überlegenen Diff-Rasse – und das freute Alloran, denn natürlich ließen sich nur mit bestem Material gute Ergebnisse erzielen.
    Eine Bahn Rotwein lief dem Khibil über das Kinn.
    Arachnas Stimme klang wie das Rascheln von

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