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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einem gewissen schlimmen Unfall hatte ich die Herstellung solcher Gurte angeordnet, jeweils mit zwei silbernen Kästen versehen, die Auftrieb gaben – ein Hilfsmittel, das bei jedem Luftsoldaten längst zur Grundausstattung gehörte.
    Auch Delia und ich hatten uns entsprechend ausgestattet, und aus meiner Sicht waren diese Gurte im Gewirr der Kriegführung zwischen den Wolken so nützlich wie eine Rüstung. Bei Krun, ja!
    Der Hinterhalt, in den wir die feindlichen Schiffe gelockt hatten, funktionierte bestens. Unsere sechs Schiffe hatten die Mehrzahl der gegnerischen Flotte ausgeschaltet, unsere prächtige Flutduin-Schwadron kümmerte sich um die übriggebliebenen.
    Daraufhin begann ich mir Sorgen um das Schicksal des Rests unserer Voller-Schwadron zu machen.
    Hier und jetzt mochten wir einen Erfolg erzielt haben; den anderen war es vielleicht nicht so gut ergangen.
    Bei Vox! Wie schwer wog doch die Verantwortung eines Herrschers! Je eher mein Sohn Drak die Last übernahm, desto besser. Das war die schlichte, nüchterne Wahrheit, dagegen kamen die Geheimnisse Imriens nicht an.
    Die hochaufragenden Wolkenklippen, die uns wie wogende Bergmassive umgaben, die schmalen Schluchten klarer Luft dazwischen, die dahinhuschenden Luftboote – dies alles wirkte auf mein Gemüt. Es war ein wunderschönes Bild, eine Pracht aus blauen und weißen Tönungen und strahlender Helligkeit; aber zugleich war noch der Gestank brennender Schiffe wahrzunehmen, ein Aroma, das mir nicht gefiel, ganz und gar nicht, bei Krun!
    Kapitän Voromin fragte: »Wohin nun, Majis?«
    Ich mußte meine Verwirrung überwinden und mich auf die anstehenden Probleme konzentrieren. Menschenleben waren in Gefahr. Das Leben braver Männer, meiner Männer, auch das Leben loyaler Frauen. Ich richtete mich auf, doch meine Hand umfaßte weiter Delias Finger. Die Beruhigung, die sie mir gab, brauchte ich im Augenblick sehr, das versichere ich Ihnen.
    Ich zwang mich dazu, langsam und gedehnt zu sprechen. »Ich finde, Käpt'n, du solltest einen Kurs Süd-Südwest wählen.«
    »Quidang!«
    So rasten wir weiter dahin, und der Fahrtwind pfiff über die Schutzscheiben. Die Sicht wechselte – neblige Dunstfelder dehnten sich dünner werdend zwischen den absolut undurchdringlichen Wolkenmassen. Unter uns raste der Boden dahin, überzogen von Licht und Schatten. Von einer Besiedlung war kaum etwas auszumachen, denn die Menschen dort hatten wenig Lust, von den Soldaten des Königs von Nord-Vallia als Sklaven aufgegriffen zu werden.
    Der Wolkenarm, der vor uns lag, erstreckte sich majestätisch in den nachmittäglichen Himmel. Die Zwillingssonne hüllte die Konturen in ein denkbar schwaches Apfelgrün und Orangerot – ein Feuer, das sich zu Jadegrün und Karmesinrot verdunkelte. Vor diesen Lichtströmen und dem massiven Herz der Wolken bewegte sich etwas – waren die winzigen Flecken Luftboote, die im Kampf umeinanderwirbelten?
    Winzige flammende Punkte stürzten ab. Kapitän Voromin wußte sofort Bescheid.
    »Sie haben sie erwischt«, sagte er und senkte sein Teleskop.
    Targon drückte eifrig aus, was wir alle dachten: »Ja, Käpt'n. Aber wer hat wen erwischt?«
    »Die Aufziehender Sturm hat ihre Vögel starten lassen.« Voromin rasselte die Namen von drei anderen Schiffen unserer Flotte herunter, die er identifizieren konnte. »Ich glaube, das Erwischen war gegenseitig.«
    »Wenn alle Schiffe anwesend sind, gleichen wir mit unserer Ankunft den Kampf aus. Beten wir zu Opaz, daß wir noch rechtzeitig kommen.«
    Mit allem, was unsere Silberkästen hergaben, steuerten wir die Voller ins Geschehen.
    Da die Naths Hammer zunächst ihre Flutduin-Schwadron wieder an Bord nehmen mußte, folgte sie uns in großem Abstand; als sie endlich zur Stelle war, steckten wir schon mitten im Kampf.
    Zwei Schiffe aus Nord-Vallia rasten uns entgegen. Nach dem ersten Zusammenprall wurden weniger Feuertöpfe geworfen, die im Nahkampf für beide Seiten nachteilig sein konnten.
    Enterhaken wurden geworfen und bohrten sich mit ihren spitzen Widerhaken in Bordwände und Galerien. Das laute Gebrüll der Kämpfenden steigerte sich noch mehr. Wutschreiend versuchte der Feind zu entern.
    »Die brüllen wohl so, um sich nicht in die Hose zu machen«, bemerkte Targon von oben herab. Die Reihen der SWH blieben stumm. Bogenschützen schickten eine tödliche Pfeilsalve los, die die heranstürmende Reihe der Gegner niedermähte.
    Koreros erhobene Schilde lenkten einige wenige Pfeile ab, die vom Kampfdeck des

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