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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beschäftigte. Nun ja, ich hatte um Delia oft genug gelitten, nun sollte sich Drak ruhig Sorgen um seine Silda machen.
    Es ist wahrlich nicht meine Absicht, im nachfolgenden den nordvallianischen Feldzug Schritt für Schritt darzustellen. Unser umfassender Plan wurde so präzise umgesetzt, daß sein Erfolg garantiert war. Drak führte Teile der Ersten und Zweiten Armee um das östliche Ende der Berge herum, während ich meine Achte Armee im Westen über die Berge führte, nachdem wir bei der Schlacht der Blauen Lizdun eine feindliche Voraus-Streitmacht besiegt hatten.
    Da nun der Abschluß in Sicht war, stießen viele Leute zu uns, die bisher trotz der unruhigen Zeiten, die wir durchgemacht hatten, irgendwie neutral geblieben waren. Innerlich neutral, sollte ich vielleicht hinzufügen – denn jeder wahrhaft Neutrale mußte sich darauf einstellen, daß Bewaffnete durch seine Ländereien marschierten und seine Ernten vertilgten und andere unsägliche Taten begingen, wie sie bei schlecht geführten Armeen selbst gegenüber jenen üblich sind, die nicht zu den offen erklärten Feinden gehörten.
    Vielleicht ist die Bemerkung etwas kleinkariert; aber wir hätten die Hilfe dieser Leute schon früher brauchen können. Zu diesem Kreis gehört natürlich der Herr von Balkan; aber er hatte ohnehin schon das Ende seines Weges auf Kregen erreicht und erlebte soeben seine Begegnung mit den Grauen Wesen auf den Eisgletschern Sicces. Er starb ohne lebenden Erben. Segs Kampagne in diesem Land sollte noch Jahre später als Wunder an Diplomatie, Takt, Entschlossenheit und gesundem Menschenverstand bezeichnet werden. In wundersam kurzer Zeit hatte er die Balkanier geschlossen hinter sich versammelt.
    Der Name Balkan wird übrigens mit der Betonung auf der zweiten Silbe ausgesprochen – aber auch sonst hatte dieses Kovnat wenig mit dem Balkan gemein, wie wir ihn von der Erde kennen.
    Seg schickte mir regelmäßig Briefe durch Kuriere, muntere junge Leute, die auf dem Rücken ihrer Flugtiere durch die Lüfte rasten. Wir hatten dieses Kuriersystem auf Sparflamme in Vallia eingeführt und uns dazu aus Djanduin einen kleinen Schwarm nützlicher schneller Vögel zugelegt – Flutclepper.
    Aber noch war der Feldzug in Nord-Vallia nicht beendet. Entschlossen marschierten und flogen wir vorwärts, bis wir wieder auf feindliche Streitkräfte stießen und in einen neuen Kampf verwickelt wurden. Manche Schlachten wurden mit ungeheurer Härte ausgefochten, andere waren gleich nach unserem ersten Angriff vorüber.
    Im Osten hatte Drak eine glückliche Hand. Und der erstaunliche Seg, mein liebster Klingengefährte Seg Segutorio, erfüllte Delias Prophezeiung.
    Ein Kurier brachte Segs jüngste Nachricht. Er hatte eine ziemlich große Streitmacht um sich versammelt und stieß durch den Kazzchun-Paß vor, um im Zentrum Nord-Vallias, in der Provinz Durheim, ein großes Durcheinander anzurichten. »Ich kenne einen Fluß mit Namen Kazzchun – da scheint es mir ein rechtes Zeichen zu sein, von einem Paß des gleichen Namens zu erfahren, mein alter Dom.«
    Als ich diese Worte las, mußte ich lächeln. Die Kovnat-Provinz Durheim lag im Osten; im Westen, getrennt durch den Fluß der Goldenen Siptinger, schloß sich das Hyr-Kovnat Erstveheim an. Meine Achte Armee hatte ein Korps in den Südwesten entsandt, in jenen Landfinger, der das Vadvarat Thotveheim enthielt, während der Hauptteil der Armee zur Zeit energisch durch Erstveheim nach Nordosten vordrang. Drak mußte zunächst mit dem Trylonat Tremi fertigwerden, ehe er nach Durheim durchbrechen konnte.
    So stießen wir denn vor wie die Spitzen eines Dreizacks, die sich einheitlich bewegten – Spitzen, die das auf tönernen Füßen stehende Königreich Nord-Vallia zerreißen würden –, um die Reste dann wieder zusammenzufügen und mit der eigentlichen Heimat zu vereinen.
    Eines Tages, als der Wind uns über die Schultern blies, die Halstücher flattern und die Segel der Vorlcas anschwellen ließ, sagte Marion zu mir: »Bestimmt wird Prinz Drak eine Einheit nach Norden entsenden.«
    Neben ihr stand ihr Mann, Strom Nango. In ihren Gesichtern sah ich keine Gier; vielmehr schien mir Marion traurig und Nango besorgt zu sein.
    »Kopf hoch, Marion! Ich könnte mir denken, daß Drak so vorgeht; um sicherzugehen, werde ich ihm einen entsprechenden Befehl schicken. Schließlich bin ich immer noch der Herrscher, nicht wahr?«
    Sie reagierte nicht auf meinen zweifelhaften Humor.
    »Danke, Majister. Ein schöner

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