365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni
wäre sicher vermessen – und auch ungesund – mit einem Flaschengeist Sex zu haben. Vielleicht würde ich selbst zum Geist und müsste – in Ermangelung antiker Gefäße – in einer Plastikflasche hausen. Eine unangenehme Vorstellung.
„Der Kaffee ist fertig“, murmele ich und hole einen Becher aus dem Schrank.
Diese normale Tätigkeit lenkt mich von dem Wahnsinn ab, der sich hier gerade abspielt. Aladin nimmt den Kaffee entgegen, schnuppert genüsslich und schlürft äußerst menschlich, als er probiert.
„Lecker. Weißt du, bei uns gibt es so etwas nicht“, sagt er und sein Blick ist dabei ein wenig traurig.
„Was – trinkt ihr denn so?“, frage ich neugierig.
„Gar nichts. Sven, denk doch mal nach. Als Geist muss man weder essen noch trinken.“
„Da ist was dran“, gebe ich zu, „Doch – warum trinkst du jetzt?“
„In meiner menschlichen Gestalt bin ich wie ein echter Mensch: Alles dran, alles drin“, erwidert Aladin.
Unwillkürlich wandert mein Blick zu seiner Körpermitte, was er bemerkt und grinsend kommentiert. „Ja, auch da.“
Peinlich berührt schaue ich schnell woanders hin. Stille breitet sich aus.
„Und – und wie läuft das nun – also, mit den Wünschen?“, frage ich nach einer Weile.
„Ganz einfach: du wünschst dir was, es wird dir erfüllt und ich gehe wieder in der Lampe. Wenn du mich holen willst, reibe einfach an dem Messing, dann komme ich wieder. Das Ganze funktioniert aber nur dreimal, klar?“
„Ja, sonnenklar“, murmele ich und überlege, wie ich – verdammt noch mal – die Wünsche verwenden will.
Der erste liegt klar auf der Hand: Ich will diesen Kerl. Das ist doch auch in Ordnung, denn ich habe doch noch zwei weitere Wünsche, die ich sinnvoller nutzen kann. Für Reichtum verwenden und so, Weltfrieden, weniger Hunger, wie auch immer. Ich hole tief Luft.
„Ich wünsche mir …“, beginne ich und glotze jetzt wieder auf Aladins Schritt, „… dass du mich verführst.“
Nichts passiert, nur Aladin nippt an dem Becher und mustert mich unter dichten Wimpern hervor. Was nun?
„Du bist ganz schön mutig“, meint er nach sekundenlangem Schweigen, „Was, wenn ich nicht auf Kerle stehe?“
Mein Herz sinkt und ich werde puterrot.
„Entschuldige, daran habe ich gerade überhaupt nicht … Gilt der Wunsch also nicht, weil du ihn nicht erfüllen kannst – oder willst? Verfällt er – sozusagen – und ist weg oder …?“, plappere ich nervös.
„Hmm“, macht Aladin, stellt den Becher weg und springt auf die Füße, „Damit kenne ich mich nicht aus. Bisher – ach, lassen wir das. Du hast Glück, ich stehe auf Männer, und auf dich besonders. Du gefällst mir.“
Als wäre ich eine zu begutachtende Schweinehälfte umrundet er mich mit prüfendem Blick, zwickt mir in den Hintern und lässt die Finger über meinen Arm gleiten. Seine Augen bekommen einen gierigen Glanz. Er hält vor mir, streicht über mein Haar und lächelt breit.
„Du gefällst mir sehr – Sven“, murmelt er und beugt sich vor.
Mir fallen die Augen zu, als ich seinen festen Mund spüre. Sein Duft berauscht mich, er ist so würzig und gleichzeitig, als wenn ich ihn schon kennen würde. Genau, die Öllampe riecht so wie er – mhm, lecker. Aladin streicht immer wieder mit seinen Lippen über meine, dabei hält er mich lediglich an den Oberarmen fest. Mein Schwanz steigt bei jeder Berührung und das Kribbeln im Bauch ist kaum auszuhalten. Ich will mehr.
„Du schmeckst gut“, raunt Aladin, bevor er meinen Mund ganz erobert.
Er leckt über meine Zähne, betastet meine Zunge und erkundet jeden Winkel, was ich stöhnend genieße, gleichzeitig noch mehr will und – vor allem – aus den störenden Klamotten raus. Als könnte er Gedanken lesen, reißt Aladin mir das T-Shirt über den Kopf und nestelt auch schon am Hosenbund. Die Jeans gehorcht der Schwerkraft, der Slip auch. Ich steige heraus, streife dabei die Socken ab und stehe nun nackt vor dem angeblichen Flaschengeist. In diesem Moment denke ich nicht daran, denn er ist aus Fleisch und Blut, so wie ich, wie ich mit einem beherzten Griff in seinen Schritt feststelle. Aladin jodelt auf und schiebt meine Hand weg.
„Du bist dran“, murmelt er und drängt mich rückwärts, über den Flur zum Schlafzimmer hin.
Am Bett angekommen verwickelt er mich wieder in einen leidenschaftlichen Kuss, dabei streichen seine Finger unablässig über meine Haut, die Seiten und tiefer, über meine Hinterbacken.
„Oh ja“,
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