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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Boden gerollt und dabei rhythmisch auf und nieder gewippt. Nach Art einer japanischen Shuriken war das Gebilde asymmetrisch geformt, damit es sich im Fluge nicht auf gerader Bahn bewegte. Trotz dieser raffinierten Eigenschaft waren die Krozair-Disziplinen in der Lage gewesen, die Waffe von dem beabsichtigten Ziel abzulenken.
    »Jikais!« rief der Kanzai von neuem.
    »Er scheint plötzlich nervös zu sein«, bemerkte Seg entzückt.
    »Hat nicht damit gerechnet, daß sein Stern des Todes daneben träfe.«
    »O ja.«
    »Schieß ihn ab, Seg!« forderte Nath auf seine ungestüme Art.
    Der Kanzai hörte die Worte.
    Die Kettenglieder bewegten sich klirrend über den Höhlenboden. Der hochgehaltene Stern schimmerte.
    »Habt ihr euch den dekadenten Rumay-Sitten verschrieben, Doms?« rief der Kanzai.
    »Nein!« brüllte Seg heftig.
    Ich schwieg. Es hätte mich ehrlich interessiert zu sehen, wie die Reaktion des Kämpfers gewesen wäre, wenn wir uns zu den Rumay-Gebräuchen bekannt hätten.
    »Das ist gut.« Er senkte den Stern des Todes.
    »Hör mal«, wiederholte ich mit Nachdruck, »wir können hier nicht ewig verweilen.« Ich begann lauter zu sprechen und legte auch ein wenig Ungeduld in meine Stimme. »Kanzai! Tritt zur Seite und laß uns durch, sonst mußt du die Folgen deiner Torheit tragen!«
    Ich setzte mich in Bewegung, das Krozair-Schwert mit beiden Fäusten umfassend, bereit, einen oder zwei Sterne des Todes aus der Bahn zu werfen oder dem Mann den Kopf abzuschlagen, wenn er den Weg nicht freigab.
    Er zögerte einen Augenblick lang. Offenkundig gefiel ihm der Eindruck nicht, den er von uns gewinnen mußte. Was er hier unten im Coup Blag zu suchen hatte, war seine Sache und interessierte uns eigentlich nicht.
    Der Stern des Todes verschwand wieder in der Tasche. Die Kettenglieder legten sich auf wundersame Weise zu Schlingen und wurden verstaut. Als er zur Seite trat, legte sich seine rechte Hand auf den Griff des Thraxters.
    Ich stand neben ihm und starrte ihn zornig an. »Die Damen gehen jetzt durch, Kanzai. Dernum? * «
    Er nickte und brachte damit den abstoßenden Schädel auf dem Helm in Bewegung, dessen Federn wippten. Mit der linken Hand bedeutete er uns, daß wir passieren könnten.
    »Laß die Mädchen losgehen, Nath!«
    Auf schnellen Füßen und mit so manchem verstohlen-ängstlichen Blick auf den massigen Kämpfer huschten die Mädchen vorbei. Einige gingen allerdings anders. Einige passierten den Mann mit erhobenem Kopf und betontem Gang. Es waren die Frauen, deren erster Gedanke nicht der Kleidung gegolten hatte, sondern ihren Waffen. Der Kanzai musterte sie wie jeden denkbaren Gegner.
    Als alle vorbei waren, sagte ich: »Ich danke dir, Dom.« Ich wandte mich ab, hielt dann aber noch einmal inne. »Und du? Hier unten?«
    »Ich habe meinen Auftrag.«
    Mehr würden wir nicht aus ihm herausbekommen. Als Kanzai-Kriegerbruder mußte er nur seinem Herrn Rede und Antwort stehen.
    In einer solchen Welt gibt es wahrlich unterschiedliche Charaktere, und Kregen ist eine Welt zahlreicher Wunder und mancher Absonderlichkeit, bei Zair!
    Ich wollte schon den anderen hinterhermarschieren, da hörte ich, wie er tief den Atem einsog; im gleichen Moment hatte ich mich geduckt, war herumgefahren und hielt ihm das Langschwert gegen die Rippen.
    Er trat einen Schritt zurück, sehr plötzlich, sehr energisch, und auf seinem Gesicht malte sich Verblüffung.
    »Ich wollte doch nur ...«, setzte er an. Dann schluckte er trocken und rief: »Bei den Namen! Ich kenne deine Disziplin nicht, Dom; aber du bist schnell, sehr schnell.«
    Ich starrte ihm aus nächster Nähe in die Pupillen.
    Es wäre mir in diesem Augenblick nicht schwergefallen, eine billige Bemerkung zu machen.
    Ich gab mich mit einem einfachen: »So ist das, Dom. Remberee« zufrieden.
    »Remberee, Dom. Ich werde dich nicht vergessen.«

7
     
     
    Deb-Lu-Quienyin als schimmernde Erscheinung scheuchte uns auf eine von einem unheimlichen Wasserspeier gekrönte Öffnung zu, ein unheildrohendes schwarzes Loch in der Höhlenwand.
    Seit unserem Zusammenstoß mit dem Kanzai-Kriegerbruder hatten wir schon etliche Korridore durchschritten. Verständlicherweise klagten die Frauen, doch erkannten sie wie wir, daß wir in Bewegung bleiben und einen Fluchtweg aus dem Coup Blag finden mußten.
    Ausnahmsweise saß dem alten Deb-Lu der Turban gerade auf dem Kopf, und er mußte ihn auch nicht festhalten. Sein Gesicht wirkte ungemein ernst.
    Aus der unheimlichen schwarzen Öffnung

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