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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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darum kümmern konnte, daß die Länder wirklich Schulter an Schulter kämpften. Und mit diesen Ländern ist stets die Bevölkerung gemeint. Bei manchen Herrschern in den Ländern Paz' war es bestimmt keine Kleinigkeit, auf eine Zusammenarbeit hinzuarbeiten. Die Aufgabe, die ich zu Anfang für eine ganz normale, mir einfach übertragene Arbeit gehalten hatte, erwies sich nun als weitaus umfassender und gespickt mit Schwierigkeiten, die ich nicht vorausgesehen hatte.
    Die einfache Lösung – von der ich zunächst angenommen hatte, daß diese auch dem Wunsch der Herren der Sterne entspräche – waren ein Marsch in die verschiedenen Länder und die Übernahme der Macht.
    Das bedeutete Eroberung, nackte, brutale, gewaltsame Eroberung.
    Jetzt erkannte ich, daß es der reinste Wahnsinn gewesen wäre, durch die Kontinente zu ziehen und sich hier zum König und dort zum Prinzen machen zu lassen – ein wahrer Irrsinn, ein Größenwahn unvorstellbaren Zuschnitts.
    Nein, es mußte andere Wege geben, aber hier und jetzt hatte ich nicht die geringste Vorstellung, wie diese Wege aussehen mochten.
    O gewiß, in bezug auf Pandahem schwirrte mir ein Plan im Kopf herum, den ich in die Tat umzusetzen gedachte, sobald wir hier entkommen wären. Aber das war nur ein kleines Stück des großen Problems.
    »Bogandur«, sagte Nath, »du siehst aus, als hättest du eine Zorca verloren und dafür einen Calsany gefunden.«
    »Gefunden habe ich eher einen Woflo, Nath«, erwiderte ich nachdrücklich.
    »Darauf kannst du aber nicht reiten.«
    »Es sei denn, der eine schrumpft oder der andere wächst.«
    »Wirklich tiefsinnig«, schaltete sich Seg ein. »Unterdessen kriege ich Hunger.«
    Nath brummte und hüstelte. »Ich wünschte, das hättest du nicht gesagt. Jetzt ist mir eingefallen, daß meine Eingeweide so leer sind wie die letzte Flasche im Morgengrauen.«
    »Und«, gab Seg zurück, »ich wünschte, du hättest das Wort ›Flasche‹ nicht erwähnt.«
    Der kleine Wortwechsel bildete ein heiteres Zwischenspiel. Ich stand auf, reckte mich und schaute in die Runde.
    Seg folgte meinem Beispiel und sagte: »Ja, es wird Zeit weiterzumarschieren.«
    Nath machte sich daran, die Damen anzutreiben.
    Wieder tauchte Deb-Lus gespenstisches Abbild auf.
    Die gezackte Öffnung, in die er uns wies, kam mir nicht sonderlich einladend vor. Mein Vertrauen in den Zauberer aus Loh war allerdings grenzenlos, so daß ich mich ohne Zögern der undurchdringlichen Schwärze näherte.
    Ringsum hallten das Plätschern und Rauschen fallenden Wassers und wurden von den Wänden zurückgeworfen.
    Vorsichtig tastete ich jeden Abschnitt mit der Schwertspitze ab und kam auf diese Weise nur langsam voran. Sicherheit war an diesem Ort weitaus wichtiger als Geschwindigkeit.
    Sich blindlings vorzuwagen, hätte den Tod bedeutet, o ja, bei Krun!
    Die unheimliche Atmosphäre des fremden unterirdischen Labyrinths durfte uns nicht an die Nerven gehen. Ja, wir steckten tief unter der Erde, umgeben von vielen Millionen Tonnen Felsgestein, überdies schlichen wir in völliger Dunkelheit vorwärts und waren allen eingebildeten Ängsten ausgeliefert, die sich der menschliche Geist nur ausdenken kann. Dennoch mußten wir an unserem Mut festhalten und weitermarschieren und uns den Gefahren und Schrecknissen stellen, sobald sie uns anfielen.
    Ein denkbar schwacher Widerschein vermengter Farben auf einer weit vor uns liegenden Felsfläche deutete auf die Existenz einer entfernten Lichtquelle hin – damit änderte sich auch die Atmosphäre des überaus vorsichtigen Kriechmarsches durch die Dunkelheit. Je weiter wir vorrückten, desto stärker wurde das Licht. Unser Blickwinkel auf die Felswand veränderte sich, und allmählich schälte sich die vorherrschende Farbe als ein stechendes Grün heraus.
    »Da muß man doch gleich an Genodras denken«, sagte ich vor mich hin und schritt weiter aus. Die Zwillingssonnen von Scorpio, Zim und Genodras, mochten gerade strahlend am kregischen Himmel stehen, genausogut konnte es dunkle Nacht sein, durchbrochen nur von einigen der sieben kregischen Monde, die sich strahlend zwischen den Sternen tummelten. Der Tag-und-Nacht-Rhythmus der Welt war hier unten im Augenblick aufgehoben.
    Das Rauschen dröhnte und hallte nun überall, und ich war überzeugt, daß wir uns einem ziemlich großen Wasserfall näherten.
    Die Luftfeuchtigkeit legte sich auf Lippen und Zungen. Der steinerne Boden wurde glitschig vor Feuchtigkeit. Das grüne Licht nahm an Intensität zu

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