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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gefährtinnen begleitet, deren Haar ebenso borstig wirkte und in Augenblicken höchster Anspannung wohl ebenfalls wie die Schlangen der Medusa aussehen konnte.
    »Wir suchen in der einen Richtung, Mann, wenn ihr die andere übernehmt.«
    Die meisten waren nur halb bekleidet, aber alle waren mit Messern, Speeren oder Schwertern bewaffnet und sahen wahrlich so aus, als wäre mit ihnen nicht gut Kirschen essen.
    »Schön«, sagte ich und fügte hinzu: »Ich würde dich ungern weiter ›Frau‹ nennen, Frau. Würdest du mir deinen Namen anvertrauen?«
    Namen sind im wundersamen Kregen von überragender Bedeutung für die Menschen. Viele Leute verwenden nur sogenannte Gebrauchsnamen, aus der Überzeugung heraus, daß der Gegner besondere Macht über sie gewinnt, wenn er den richtigen Namen wüßte. Sie warf mir einen Blick zu, einen bohrenden, abschätzenden Blick. In ihrem Haar schimmerte Staub.
    »Du kannst mich Shalane nennen, Mann.«
    »Schön, Shalane.«
    Die Gruppe der Rumay-Fanatikerinnen zog nach rechts, und als wir in die andere Richtung marschierten, sagte Nath: »Das sind keine Kampfmädchen; aber so manche Jikai-Vuvushi, der nur die Uniform und der Pomp und das ganze Drumherum wichtig sind, ergriffe beim Anblick dieser Gestalten die Flucht, o ja, bei Vox – das gilt für viele!«
    »O aye«, sagte Seg zustimmend, »ein überaus rauflustiger Haufen.«
    Und so machten wir uns daran, die neue Welt zu erkunden, die wir tief im Berg gefunden hatten, und die Gefahren zu ergründen, die hier lauern mochten.

8
     
     
    Auf unsere gewohnt vorsichtige Weise folgten Seg und ich dem Fluß stromabwärts. Nath blieb bei den Frauen, und die Rumay-Anhängerinnen zogen der Strömung entgegen. Anschließend wollten wir die Höhle rundum abgehen und einen Ausweg suchen.
    »Weißt du, Seg, für einen Ort dieser Art muß es einen Grund geben.«
    »Du meinst, eine so schöne Szenerie inmitten der sonstigen Schrecken des Coup Blag?«
    »Genau. Dies ist nicht ganz die Art Höhle, die wir im Herzen eines Berges zu finden gewöhnt sind.«
    »Wir sind wahrlich tief drunten, da hast du recht. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, daß sich die Höhle in dem Berg noch oberhalb der kregischen Oberfläche befindet.«
    »Und das bringt dich vielleicht auf eine Idee?«
    »Aye, bei Vox, eine Idee, die nicht ohne Gefahren ist!«
    »Einverstanden.«
    »Also, mein alter Dom, wenn dies so ist, dann ist es so. Beim Verschleierten Froyvil, wir sind schon brenzligeren Situationen entronnen!«
    Die Idee, die uns durch die Köpfe geisterte, gefiel uns auf den ersten Blick nicht sonderlich, und so setzten wir unseren Marsch am Flußufer fort. Gefördert durch das Wasser und das ewige Licht, wucherte die Vegetation und offenbarte uns zahlreiche Pflanzen, die ich noch nie gesehen hatte.
    Den blauen und weißen Flugwesen schlossen sich andere an, die ein buntes Gefieder hatten, und wirbelten über unseren Köpfen durcheinander.
    »Ah!« rief Seg plötzlich und eilte los. »Palines!«
    Ich verlor keine Zeit, lief ihm nach, pflückte mir hellgelbe Beeren und stopfte sie mir in den Mund. Palines – ah, sie sind eine Gabe, die Kregen beinahe überall bietet, wohin man auch kommt. Beeren, die die Gesundheit fördern und den Kater bekämpfen und das Leben lebenswert machen.
    Die Düfte dieser herrlichen Welt verstärkten sich rings um uns. Wir atmeten tief ein. Mir ging der unsinnige Gedanke durch den Kopf, daß man hier eigentlich den Rest seines Lebens in vollkommener innerer Ruhe verbringen sollte.
    Glattschimmernd bewegte sich der Fluß unter der Strahlung. Fische sprangen in die Höhe. Von Raubfischen war nichts zu bemerken.
    Die Farben und Geräusche und Düfte der Höhle entzückten uns. Das Vogelzwitschern ergänzte die Düfte der Blüten auf einer sensorischen Palette, die beruhigend und beglückend zugleich war. Hier konnte sich der müde Wanderer getrost ausruhen.
    Schon aus einiger Entfernung war die Stelle auszumachen, wo der Fluß in der Felswand verschwand. Bäume schirmten die unteren Teile ab; darüber erhoben sich mürrisch die nackten hohen Felsen. Wir gingen weiter und waren dabei auf neue Gefahren gefaßt, auch wenn sich unsere Sinne zugleich an der Schönheit der Höhle labten. Bald standen wir vor dem Austritt des Flusses.
    »Häßlich«, bemerkte Seg. »Verflixt häßlich, bei Sasco!«
    Der Fluß stürzte in ein großes Loch, das künstlich zu einem fauchenden Maul gestaltet worden war. Das Gesicht, das die unschöne Öffnung umgab, war

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