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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das eines Teufels, eines kregischen Teufels, deren Aussehen irdische Kollegen nur beschämen konnte.
    Auf dem Gestein lag eine mattgrüne Patina. Der Fluß bewegte sich flüsternd zwischen den Ufern und stürzte glatt und gleichmäßig und nahezu ganz ohne Gischt in die Tiefe. Die Schwärze dieser Öffnung war von einer Art, wie sie für nervöse Seelen nicht gut sein konnte. Ich mußte mir eingestehen, daß ich die Wirkung auf mich durch bewußt ablenkende Gedanken zu mindern versuchte; wenn man sich nicht darüber amüsiert zeigte, lief man leicht Gefahr, schreiend davor zurückzuweichen. Einige der armen Frauen in unserer Gesellschaft waren entschieden nervös.
    »Komm, Seg, suchen wir den Ausweg aus dieser Höhle!«
    »Ich bin ja bei dir. Da kann man glatt ins Träumen kommen, vor diesem verflixten Loch, das den Fluß verschlingt.«
    Wir warfen einen letzten Blick auf das dämonische Gesicht, das auf uns herabzuschauen schien, dann begannen wir unseren Marsch entlang des Fundaments der Höhlenwand.
    Ehrlicherweise muß ich sagen, daß wir wohl beide wußten, wie das Ergebnis aussehen würde – daß es keinen Fluchtweg gab. Trotzdem suchten wir gründlich, bis wir den Felsspalt erreichten, durch den der Fluß in die Höhle strömte. Dann wanderten wir flußabwärts zum Lager.
    Shalane spuckte aus und sagte: »Es gibt nur den Weg, auf dem wir in diese Höhle gekommen sind.«
    »Möchtest du da noch einmal durch?«
    Diese Frage löste ein großes Geschrei aus, und Seg und ich zogen los, um von dem Fisch zu essen, den Nath gefangen und gebraten hatte. Einige Frauen waren in der angenehmen Umgebung förmlich aufgelebt und machten sich energisch im Lager zu schaffen. Mir liegt Fisch sonst eigentlich nicht; an diese Mahlzeit aber erinnere ich mich gern.
    Schließlich aber führte kein Weg mehr um die Entscheidung herum.
    Ich war nicht überrascht, als einige Frauen sich beim Anblick des dämonischen Gesichts umdrehten. Sie kehrten ins Lager zurück und riefen, sie würden bleiben.
    »Wir können sie doch nicht zurücklassen!« rief Nath entrüstet.
    »Wir können sie auch nicht guten Gewissens zwingen, gegen ihren Willen weiter mitzumachen, oder? Ihnen wird hier nichts geschehen ...«
    »Aber – für immer?«
    »Wir sprechen noch einmal mit ihnen«, sagte Seg. »So schlimm wird es ja nicht, beim Verschleierten Froyvil!«
    Schließlich blieben sechs Frauen bei ihrer Entscheidung, bleiben zu wollen. Auf die Männer wollten sie gern verzichten.
    »Also gut!«
    »Havila möge euch behüten«, sagte eine der Frauen, die nicht zurückbleiben wollte, mit kühnem Gesicht und schüttelte ihren Speer.
    Den toten Malkos hatten die Rumay-Frauen Äxte, Schwerter und Speere abgenommen, und wir machten uns nun ans Werk, Äste und Bäume zu fällen. Diese wurden mit Lianen zu Flößen zusammengebunden, eine Arbeit, bei der jeder mithalf.
    Während der Arbeit hob ich einmal den Kopf und sah das gespenstische Abbild Deb-Lus neben mir stehen. Er nickte und versuchte seinem ernsten Gesicht den gewohnten freundlichen Ausdruck abzuringen. Diesmal flüsterte er: »Das ist der einzige Weg.«
    »Ja, denn wir gehen nicht zurück.«
    »Mögen die Herren der Sieben Arkaden dich begleiten, Dray.« Er schaffte den Anflug eines Lächelns. »Und natürlich Vox und Djan und Zair ebenso!«
    Er verschwand.
    Seg kam zu mir und sagte: »Sonst nichts Neues mehr?«
    »Nur daß dies der Weg ins Freie ist.«
    »Na, um so besser!«
    Und er wandte sich ab und schimpfte ein Mädchen aus, das mit einem Knoten nicht zurechtkam.
    »Du fährst auf dem Floß, Shishi, und sollte es auseinanderfallen, kannst du nur dir selbst Vorwürfe machen!«
    »Männer!« fauchte sie und ließ rotbraunes Haar um die nackten Schultern wirbeln. »Eigentlich solltet ihr dies binden.«
    »Ich zeig's dir – du machst dann fertig.«
    Dies hatte wenig mit dem Seg Segutorio zu tun, den ich sonst kannte und der Frauen stets zuvorkommend und höflich behandelte. Er hatte keine hohe Meinung von der Gruppe, die wir vor den Malkos gerettet haben, soviel war klar. Dabei ging es nicht nur um die Rumay-Fanatikerinnen, deren Überzeugungen und Taten für sich sprachen; auch bei den anderen Mädchen mußten wir Geheimnisse vermuten, deren Gefahrenpotential noch gar nicht abzuschätzen war – durchaus möglich, daß uns da noch neue Schwierigkeiten drohten. Vielleicht waren die Frauen ja als Folge einer durchaus gerechten Verurteilung eingesperrt worden, auch wenn es sich um den Coup Blag

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