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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Szene bei.
    »Sie muß ins Bett, und man sollte sofort nach einer Nadelstecherin schicken – schneller, als eine Cisfliege summen kann«, sagte Seg. Er nahm das Mädchen auf die Arme und ging auf die Lederflasche zu, eine Schänke, die einige Häuser entfernt geöffnet hatte. Wir folgten ihm. Die Lederflasche war nicht gerade ein vornehmes Etablissement, aber schließlich hatten wir einen Notfall.
    Der Wirt, ein Och mit Namen Niswan der Lop, war nur zu gern bereit, uns zu helfen, nachdem Nath ihm Gold gezeigt und Orso seine Schwertklinge mit einem blutigen Tuch gesäubert hatte.
    Die Nadelstecherin, die ein mehrfaches Doppelkinn, eine beachtliche Brust und gestärkte Unterröcke ihr eigen nannte und nach Pfefferminz roch, scheuchte uns aus dem kleinen Schlafzimmer und verkündete später, daß das lamnische Mädchen am Leben bleiben würde. Wir durften dann wieder zu der Patientin, nachdem wir die Nadelstecherin mit Gold entlohnt hatten. Ihren Beutel mit Geheimtinkturen schwenkend, verließ sie uns schließlich wieder.
    »Also«, sagte Seg, und sein lächelndes, freundliches Gesicht war für eine wehrlose Dame unter solchen schrecklichen Umständen wirklich sehr beruhigend, »ich bin froh, daß es dir besser geht.«
    »Die Kerle haben mich entführt«, flüsterte sie, und auf ihrem Gesicht zeigten sich noch die Spuren des Entsetzens und der Angst. »Sie wollten mich verkaufen – es war entsetzlich!«
    Es klang nun wirklich sehr rechthaberisch, als ich mich sagen hörte: »In einer Gesellschaft, die die Sklaverei zuläßt, muß man mit solchen Dingen rechnen.«
    »Ich weiß – nicht recht, wie du das meinst.«
    Ich ärgerte mich über mich selbst, der gute alte Seg aber brachte die Sache gleich wieder aus der Welt. Sie sagte, sie heiße Yamsin Weymlo, und ihr Vater sei Kaufmann. Bei Lamniern war das keine Überraschung.
    »Du hattest Glück, Yamsin«, sagte Orso. »Hätten Katakis dich erwischt, wärst du längst ...«
    »Durchaus!« fauchte Seg und unterbrach Orsos unbedachte Äußerungen.
    »Wir lassen deinem Vater sofort Bescheid sagen«, sagte ich. »Jetzt ruh dich aus. Wir sind in der Nähe, und du brauchst nur zu rufen, wenn du etwas brauchst.«
    Ihr goldenes Fell bildete einen angenehm schimmernden Kontrast zu dem Kissen, und ihr schönes Gesicht – schön nach Begriffen aller Rassen, die ein Auge für solche Dinge haben – entspannte sich ein wenig, und das begann mich doch zu beruhigen.
    »Ja«, flüsterte sie, »ich danke Mutter Heymamlo. Und ich danke euch, meinen vier Jikais.«

14
     
     
    Das vermengte Licht von Antares strömte in das im ersten Stock gelegene Zimmer des Szepter und Stab, eines luxuriösen Gasthauses mit Poststation in Gorlki unweit des Drinniks der Wanderer.
    Yamsin Weymlo schlief in einem benachbarten Zimmer, überwacht von einer Krankenschwester und eigenen Zofen.
    Dolan Weymlo, ihr Vater, saß in einem weichen brokatbespannten Sessel, kaute Palines und trommelte sich immer wieder mit den Fingern auf das Knie. Er sah beunruhigt aus.
    Er hatte uns wortreich für die Rettung seiner Tochter gedankt, die das Licht seines Lebens und seine einzige weibliche Verwandte war, nachdem seine Frau, die sanfte Pilso, verstorben und – wie er fest glaubte – in das sonnige Oberland jenseits der Eisgletscher Sicces aufgestiegen war. Er hatte das Verschwinden seiner Tochter erst kurz vor dem Augenblick bemerkt, da wir uns bei ihm gemeldet hatten – aber in dieser kurzen Zeit hatte er schon Höllenqualen durchlitten.
    Die Sorge, die ihn nun plagte, hatte nichts mit den Gefahren zu tun, die seine Tochter durchgemacht hatte. Die waren vorüber. Sein Pech allerdings hielt an. Er schilderte uns offen, was ihn bekümmerte.
    »Ich bin Kaufmann – nun ja, das trifft auf die meisten Lamnier zu. Agenten des Königs haben mich wegen Versorgungslieferungen für den üblen Krieg belästigt.« Er hob eine Paline in die Höhe, steckte die saftige Beere aber nicht in den Mund. »Kriege bringen Profite für alle, die skrupellos sind, das Elend anderer Leute auszunutzen. Ich ziehe die Profite des Friedens vor.«
    »Darin, Horter Weymlo, bist du überaus weise.«
    »Eine Weisheit, die ich mir mit harter Erfahrung erkaufen mußte.«
    »Laß mich mal raten«, sagte ich. »Du hast dem König diese Vorräte zur Verfügung gestellt, und seine Armee war überaus dankbar. Aber man hat dich nicht bezahlt, und die Chancen, daß das noch geschieht, stehen sehr schlecht.«
    Seine klugen Augen musterten mich. »Du bist

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