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37 - Satan und Ischariot I

37 - Satan und Ischariot I

Titel: 37 - Satan und Ischariot I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wie möglich, um was es sich handelte, und hatte dabei Gelegenheit, einigemal den Namen Winnetous zu nennen, worauf sie ihre Augen auf den Apachen richteten. Als ich geendet hatte, sagte der älteste von ihnen, der eine gewaltige Hiebnarbe im Gesicht hatte:
    „Es bedarf gar keiner Entschuldigung und Aufklärung, Señor. Wenn Winnetou dabei ist, so sind Ihre Wege und Absichten ehrliche, denn der Häuptling der Apachen gibt sich zu nichts Schlechtem her. Meine alte Seele ist erfreut, diesen großen Häuptling endlich einmal erblicken zu dürfen, und es fehlt nur das eine, daß auch Shatterhand da wäre, der sich sonst gewöhnlich bei Winnetou befindet.“
    „Er ist ja da! Hier auf meinem Pferd sitzt er.“
    „Sie, also Sie wären Old Shatterhand! Ich bin glücklich, einen so berühmten Mann zu sehen. Señor, wir glauben jedem Wort, welches Sie gesagt haben, und bitten Sie um Ihren Rat, was wir tun sollen.“
    „Der soll Ihnen gern werden. Vorher aber sagen Sie mir, wie es kommt, daß Sie mir so schmeichelhafte Worte widmen. Daß Winnetou auch hier in dieser Gegend bekannt ist, habe ich gewußt; ich war aber noch niemals hier.“
    „Ist auch nicht nötig, denn ich war drüben, jenseits der Grenze, in den Vereinigten Staaten. Bin mehrere Jahre in Texas gewesen und sogar hinauf bis Kansas gekommen. Da dürfen Sie sich nicht drüber wundern, daß ich Sie kenne, Señor.“
    „Was waren Sie da drüben?“
    „Alles mögliche, habe es aber zu nichts gebracht und bin ein so armer Teufel geblieben, daß ich jetzt in meinen alten Tagen den Fuhrknecht machen muß. Weil ich aber von drüben her das Abenteuerliche gewöhnt bin, habe ich wenigstens eine Stelle angenommen, in welcher man auch einmal eine ungewöhnliche oder gar gefährliche Fuhre auszuführen hat, und meine vier Kameraden sind gleicher Gesinnung mit mir. Wir haben uns auf die Fahrt nach den Bergen förmlich gefreut. Und richtig, es scheint von jetzt an Ereignisse zu geben!“
    „Sie hatten allerdings Grund zu dieser Freude, da Ihr Prinzipal Ihnen einen so tüchtigen Vertreter mitgegeben hat.“
    Ich winkte bei diesen Worten nach Endimio hin, welcher sich scheu noch in einiger Entfernung hielt.
    „Oh“, lachte der Alte, „der reißt aus, wenn er eine Fliege summen hört! Doch nun vor allen Dingen zu unsere Sache! Unser Frachtgut ist bestellt und halb bezahlt. Wir haben es in Almadén abzuliefern und die andere Hälfte des Geldes in Empfang zu nehmen. Sie aber sind dagegen, Señor. Was sollen wir tun?“
    „Ich bin nicht dagegen, wünsche jedoch, daß Sie es dem Adressaten nur in meiner Gegenwart abliefern.“
    „Das soll ein Wort sein! Ich bin einverstanden.“
    „Auch möchte ich gern wissen, worin dies Frachtgut besteht. Es ist sehr wahrscheinlich, daß ich einiges für mich nehmen werde.“
    „Tun Sie das immerhin. Dann aber wird Melton nicht zahlen wollen.“
    „Er wird zahlen, dafür garantiere ich.“
    „Dann nehmen Sie meinetwegen alles mitsamt den Wagen und Maultieren! Wenn Old Shatterhand gutsagt, sind wir sicher.“
    „Ich bin Ihnen für dieses Vertrauen herzlich dankbar, muß Ihnen aber aufrichtig erklären, daß ich überhaupt kein reicher Mann bin und besonders jetzt nicht so viel Geld bei mir habe, um auch nur hundert Zigaretten bezahlen zu können.“
    „Tut nichts, tut gar nichts! Die Fracht steht trotzdem zu Ihrer Verfügung, und was Sie bestimmen, das wird geschehen. Wenn es Ihnen an Zigaretten und Tabak fehlt, was in diesen Bergen freilich vorkommen kann, so greifen Sie nur zu. Wir haben genug mit, um Sie auf Jahre hinaus zu versehen.“
    „Halt!“ rief da der Haziendero aus. „Ich protestiere dagegen, daß sich jemand an der Fracht vergreift.“
    „Wer sind Sie denn?“ fragte der alte Peon, indem er ihn verwundert ansah.
    „Ich bin Don Timoteo Pruchillo, Besitzer der Hazienda del Arroyo.“
    „Die haben Sie doch verkauft, wie ich gehört habe!“
    „Infolge eines Verbrechens, welches an mir begangen worden ist. Ich will Schadenersatz haben und lege Beschlag auf diese Wagen und auf alles, was sie enthalten!“
    „Das geht nicht an, weil, wie Sie gehört haben, Señor Shatterhand über diese Sachen bestimmten wird.“
    „Sie gehen ihn nichts an. Er hat nicht das geringste Recht zu irgendeiner Bestimmung.“
    „Und Sie besitzen noch weniger Recht, Ihre Hand an unsere Fracht zu legen. Melton hat sie bestellt, und wir haben sie ihm zu bringen. Wie Sie privatim mit ihm stehen, muß mir sehr gleichgültig sein. Fechten Sie das

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