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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schnaubte durch die Nase. »Nun ja, damit mußte man wohl rechnen, Kohlkopf, nicht wahr?«
    Dagegen ließ sich nichts sagen, bei Krun!
    Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und wählte sorgfältig die Worte und sprach so beiläufig wie möglich. »Nachdem nun Pondo und Nafty nach Larishsmot zurückgekehrt sind, erhebt sich wieder die Frage nach Helfern.«
    Natürlich ist es übertrieben zu sagen, daß es mich nicht überrascht hätte, wenn sie ihre restlichen Bündel auf mich abgeschossen hätte. So drückte sie lediglich das Rückgrat durch und warf mir einen durchdringenden Blick zu. Dann sagte sie: »Du meinst, wenn wir sie unten am Fluß bei uns gehabt hätten, wäre ich nicht ins Wasser gefallen?«
    »Möglich.«
    »Hm.« Sie wandte den Blick ab und spielte weiter mit der Paline herum. Kurz bevor sie sie sich in den Mund warf, sagte sie: »Schön.«
    »Das ist immerhin eine Erleichterung.«
    »Mein Geldbeutel ist nicht bodenlos.«
    Ich faßte diese Äußerung als Bemerkung und nicht als Kritik auf und konnte daher leichthin sagen: »Gewiß statten dich die Everoinye mit Mitteln aus.«
    »Von Zeit zu Zeit.«
    An ihre gelassene Einstellung zu Dingen, die ich noch immer als Wunder empfand, würde ich mich noch gewöhnen müssen.
    »Nun ja, dann wirst du schon nicht verhungern.«
    »Da du mein Assistent bist, gilt das gleiche ja wohl für dich, Kohlkopf.«
    »Vielen Dank, Hühnchen«, sagte ich bescheiden und mußte mich wirklich zusammennehmen, um das Lächeln, das in mir aufstieg, nicht nach draußen dringen zu lassen.
    »Dir ist nicht wohl?«
    »Doch, doch. Alles in Ordnung. Mir kam nur ein Gedanke.«
    »Na, den laß mal schnell hinter dir, wenn dein Gesicht davon so verzerrt wird.«
    »Quidang!« sagte ich nach bewährter militärischer Art.
    »Ja«, bemerkte sie schniefend. »Ach, ich ahne schon seit einiger Zeit, daß du Paktun bist.« Sie musterte mich verschlagen. »Eher wohl ein Masichieri – ein Bandit, der sich als ehrlicher Söldner ausgibt.« Sie begann sich in eine neue Sache hineinzusteigen. »Und vermutlich stehst du sogar weit über einem einfachen Mort-Paktun – nein! Du bist sogar Zhan-Paktun, ein Hyr-Paktun und trägst die goldene Pakzhan an einer seidenen Schnur um den Hals!«
    Ich muß sagen, ich war eher verwirrt, als daß ich verlegen oder verärgert gewesen wäre, doch tat sie mir leid. Für ihr Verhalten gab es nur eine sehr unschöne Erklärung – die mir beängstigend erschien. Hatte ich wirklich Angst davor? Nun ja, jedenfalls begrüßte ich diese Erklärung nicht, o nein, bei weitem nicht. Ich hatte mir im Umgang mit räuberischen Frauen, die auf Dinge aus waren, die ihnen nicht gehörten, einen gesunden Instinkt der Selbsterhaltung entwickelt. So fragte ich mich, ob meine Erklärung wohl stimmte, und begann nun doch Mitleid mit ihr zu empfinden.
    Ihre Augen funkelten, sie atmete lebhaft. Und ihr Gesicht war gerötet – auffällig gerötet. Diese Farbe, die ich zuerst für den Hinweis auf einen ungesunden Blutdruck gehalten hatte, war nun erklärt. Und sie aß wirklich überaus viel! Ihr Körper war damit beschäftigt, frische Bündel wachsen zu lassen, die in den Vertiefungen der Unterarme die verschossenen Pfeile ersetzen sollten. O nein, bei Djan!, ich hatte wirklich keine Lust, ein solches Geschoß ins Auge zu bekommen!
    Am Nachmittag ging ich hinunter, stellte Frau Quincy einige Fragen und kehrte zu Mevancy zurück.
    »Kannst du mir vier Gold-Mings leihen?« fragte ich sie.
    »Ach?«
    »Ich muß mir Kleidung kaufen, die nach Makilorn paßt. Einen braunen Umhang ...«
    »Ah, jetzt willst du dich stutzerhaft schmücken, Kohlkopf?«
    Ich sah, wie ihre roten Lippen zitterten, und sagte geduldig: »Ich will mich bei der Beerdigung unter die Leute mischen und dich dabei im Auge behalten, Hühnchen. Das fällt mir leichter, wenn ich nicht von vornherein als Fremder zu erkennen bin.«
    »Ja, ja, das verstehe ich. Hier, Kohlkopf, hier!« Sie schleuderte mir praktisch eine Handvoll Silber- und Goldmünzen entgegen. Die Stücke schepperten und klirrten in der Gaststube.
    Bedrückt mußte ich mir eingestehen, daß ich mit ihr wohl Schwierigkeiten bekommen würde. Welch eine Tragödie! Wir sollten ein bestens aufeinander eingespieltes Team sein und für die Herren der Sterne arbeiten. Statt dessen drohte nun dieses Problem.
    Ganz bewußt lenkte ich mich von dem wahrhaft unglaublichen Gedanken ab, indem ich sagte: »Uns allen wird Leotes fehlen.«
    Sie war offenkundig mit etwas anderem

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