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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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befahl Sindi-Wang. Sie winkte mit dem Arm und bebte dabei wie ein Pudding. »Denk daran: Jede Mur deines Lebens wird von uns beobachtet.«
    Das glaubte ich ernsthaft. Diese Schurken kannten die Stadt. Sie waren mit ihrem Gebiet so vertraut, daß man sie nie fangen würde, und sie kannten die Reviere anderer Banden gut genug, um fähig zu sein, mich ständig unter Beobachtung zu halten. Ich mußte mich von ihnen befreien. Das würde ein schwieriges Problem werden.
    »Ich gehe«, sagte ich in einem gespielt wilden Tonfall, einem Tonfall, der vor unechter, gespielter Tapferkeit lächerlich klang. Sie kicherten auf eine Weise, die sie für berechtigt hielten. Sie hatten sich ihre Meinung über mich gebildet, einen Unbeteiligten von außerhalb, der zwar schnell dazu bereit war, einen Dieb am Raub einer Halskette zu hindern, doch in dem Moment zusammenbrach, da sein eigenes Leben in Gefahr geriet. Ich schüttelte die Schultern, streifte die Reste des Seils von den Handgelenken und starrte Naghan den Chik an.
    »Auf daß du dich nicht einsam fühlst«, sagte er und kicherte über seinen Witz. »Du wirst nie allein in Makilorn sein, bis du Kei-Wo die Halskette gebracht hast.«
    Ich starrte ihm ins Gesicht.
    »Ich werde sowieso immer wissen, wo du bist, Naghan. Durch den Geruch.«
    Er wollte mich schlagen, aber ich lief weg.
    Wenn Sie der Meinung sind, daß dieses Betragen für Dray Prescot höchst ungewöhnlich ist, haben Sie recht. Ich wollte den Eindruck eines kühnen Mannes erwecken, der unter dem ersten echten Druck nachgibt. Es sollte aufs genaueste zu Kei-Wos Meinung über mich passen.
    Es würde mir auch helfen, wenn ich sie hinters Licht führen mußte.
    Die Frau der Schleier, unter den Sternen dort oben rosig und strahlend, hatte von den Zwillingen Gesellschaft bekommen. Sie sind die zweiten Monde Kregens, die auf ewig umeinander kreisen. Sie werden von vielen Leuten auf dieser faszinierenden und verwirrenden Welt für die Geburt von Zwillingen verehrt. Auf Kregen werden viele Zwillinge geboren. Ganze Kulte widmen sich der Feststellung, was die Zwillinge für das Individuum an jedem Tag des Jahres bedeuten. Hier unten in Loh werden die Zwillinge, die auf Kregen bei vielen Namen gerufen werden, oft die Dahemin genannt, was ein außerordentlich alter Name ist. Meistens werden die Zwillinge in Loh Holi und Hola genannt.
    Als ich zu dem Tempo eines flotten Spazierganges zurückgefunden hatte und in eine abzweigende Straße eingebogen war, in der die mit Klampen befestigten Fackeln nahe genug beieinander hingen, um für eine fast gleichmäßige Beleuchtung zu sorgen, dachte ich über Namen nach. Auf allen Teilen Kregens rufen die Diebe Paz an, fluchen beim langfingrigen Diproo. Bei seinem Namen schwören die Leichtgläubigen, daß er über elf Finger verfügt und auf diese Weise mit vollkommener Mühelosigkeit aus jeder Börse oder jedem Beutel stehlen kann. Zieht man in Betracht, daß viele Rassen auf Kregen mehr als vier Finger und einen Daumen an jeder Hand haben, verleiht die Asymmetrie des Roo – elf – diesem Glauben eine faszinierende Dimension. Mich beschäftigte folgendes: Wie konnte ich das erledigen, was ich hier zu tun hatte, und dabei am Leben bleiben? Dieben, ob sie flinke Finger hatten oder nicht, ob sie meisterhafte Messerwerfer waren oder nicht, konnte nicht erlaubt werden, sich einzumischen.
    Ziemlich bald entdeckte ich den Schatten, den sie auf mich angesetzt hatten. Eine Anzahl verschiedener Reaktionen wäre zweckmäßig gewesen. Ich hätte ungehalten über die Verletzung meiner Würde sein können. Ich hätte verächtlich reagieren können. Ich hätte mich vom rotwogenden Zorn übermannen lassen können, um nach ein paar rückwärtigen Schritten den Kopf des Burschen einzuschlagen. Die Reaktion, die ich jedoch der Gelegenheit für angemessen hielt, war es, abzuschätzen, ob sie schlau waren. Ließen sie mich die Schatten absichtlich bemerken? Damit andere Verfolger mich ungesehen verfolgen konnten?
    So traf ich dann die Entscheidung, die ich für angemessen hielt.
    Die Idee, schnurstracks zum Palast zu gehen, wurde sofort verworfen. Ich würde dort am hellen und frühen Morgen vorbeischlendern. Ich würde mit dem Gesicht Drajaks eintreten und ihn mit dem Gesicht Chaadurs wieder verlassen, indem ich die Techniken benutzte, die mir mein Kamerad Deb-Lu-Quienyin, der Zauberer aus Loh, beigebracht hatte. Ich mochte auch nicht wieder zu Mishuros Villa zurückkehren.
    Das ließ nur eine Möglichkeit

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