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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Also bist du auch ihr Sklave geworden, wie jedermann! Du bist ihr einmal begegnet ... Wir kennen uns erst sehr kurz, doch ich weiß, daß du ...«
    »Nein, Leone, nein. Ich bin nicht. Und du hast kein Recht, so etwas zu sagen. Was die Königin betrifft – ich halte sie für eine wunderbare Frau, und das ist alles.« Ich runzelte die Stirn und sah sie an. Ihre Hand fuhr zum Mund. »Hör mit diesen Dummheiten auf, Leone!«
    Das Mädchen war leicht zu beeinflussen, das wußte ich. Man konnte ihr sagen, was sie zu tun hatte; sie darum bitten, es ihr befehlen, nennen Sie es, wie Sie wollen. Aber sie hatte Mut. Sie stellte sich mir entgegen. »Das sind keine Dummheiten, Drajak! Ich weiß, was ich fühle! Du bist der Mann ...«
    »Ich bin der Mann, der einer Lady treu ergeben ist, die nicht in Tsungfaril lebt.«
    Sie wurde schneeweiß im Gesicht.
    Dann rannte sie aus dem Zimmer.
    Chandro kam herein, während er ihr nachblickte. Er faßte sich wieder und kam zu mir. »Ein Wirbelwind, ein wahrhaftiger Wüstenwirbelwind! Sie hat mich beinahe umgerannt. Was hast du mit ihr angestellt?«
    »Sie hegt Illusionen, die eher einem Schulmädchen anstehen.«
    »Ach ja. Sie ist sehr ... anschmiegsam.«
    »Könntest du mit ihr reden? Ihr sagen, sie soll sich einen Mann suchen, der zu ihr paßt?«
    »Wenn das etwas nutzen würde! Ihre Kusine Kirsty ist allerdings ganz anders. Wenn jemand in dieser Hinsicht Eigeninitiative entwickelt, dann Kirsty.«
    »Das hört sich nach einer vielversprechenden Lady an«, sagte ich, obwohl es mich eigentlich nicht interessierte, während ich an die ärgerlichen Auswirkungen dachte, die Leones Dummheiten zur Folge haben konnten.
    »O ja. Sehr vielversprechend.«
    Ein Blick auf das sandgefüllte Glas verriet mir, daß sich der Zeitpunkt näherte, da Yango und Shang-Li-Po sich treffen sollten, um scheinbar Dokumente zu unterzeichnen. Wenn sie Verrat planten, wollte ich es hören.
    Also spähte ich inmitten der Spinnenweben und dem Staub durch ein kleines Gitter und lauschte, und die beiden Bewahrer unterzeichneten Papiere und tauschten kaum ein halbes Dutzend Worte miteinander. Als sie aufstanden, sich reckten und das Zimmer verließen, hatte ich die Nase gestrichen voll. Welch eine Zeitverschwendung! Bei meiner Rückkehr brachte Chandro seine Zufriedenheit um Ausdruck, daß ich sie beobachtet hatte, ohne dabei gesehen zu werden. Wenn er zufrieden war – ich war es nicht. Ich brachte das Thema zur Sprache, zu den Quellen von Benga Annorpha zu reisen, um einen Kameraden zu besuchen.
    »Oh, das halte ich nicht für gut, Drajak. Wenn wir die geheimen Verhandlungen der Schurken unterwandern wollen ... Nein. Du bleibst am besten hier.«
    Nun hätte ich das natürlich alles mißachten und einfach aufbrechen können, um Mevancy zu sehen, wie ich es mir immer wieder vorgenommen hatte. Aber ich mochte diesen alten Kauz, und wenn er der Meinung war, daß der Königin von den Schurken wirklich Gefahr drohte, dann – sehen Sie – hielt mich die verdammte Pflicht hier fest.
    Die nächsten paar Tage vergingen. Ich lernte die Gänge in diesem Teil des Palastes sehr gut kennen. Ich nahm üppige Mahlzeiten zu mir. Und ich verließ die Umgebung des Palastes nicht. Ich schoß ein wenig mit meinem neuen Bogen. Dies fand in einem Schießstand statt, der von der königlichen Leibwache benutzt wurde.
    Nach dem Schießen besuchten wir die Messe, wo man den Geburtstag eines jungen Hikdars feierte. Es wurde nur mäßig getrunken. Dann fing man wie wahre Kreger an zu singen.
    Natürlich sangen wir ›Die Bogenschützen von Loh‹. Danach folgte ›Wenn ein Zauberer auf einen Zauberer trifft, der durch die Luft segelt‹. Danach sangen wir uns durch viele kregische Lieder, darunter auch eins oder zwei, die ich nicht kannte, lohische Lieder, und eine traurige kleine Nummer aus Tsungfaril: ›Der Schlaf neben der Wüstenlilie‹.
    Diese kurze Periode empfand ich nicht als Zeitverschwendung.
    Als ich zurückkehrte, wollte sich Chandra gerade zu einem opulenten Mahl hinsetzen, und ich leistete ihm dabei Gesellschaft. Er bemerkte, daß ich keine Leibsklaven hielt. Es erschien mir unangebracht, dieses heikle Thema zu diesem Zeitpunkt anzusprechen. Statt dessen erzählte ich, daß ich einen Kameraden hätte, der bei dem Angriff auf Mishuro verwundet worden sei. Ich sagte ihm, daß ich mich für Llodi die Stimme verantwortlich fühlte. Chandra wollte sich nur damit zufriedengeben, daß Llodi sofort hierhergebracht wurde, wo ihn die Dame

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