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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ton und sagte: »Natürlich. Das kann ich dir sagen.«
    Wie viele vergleichbare Einrichtungen unterlag der Palast einer regulären Routine. Während der Dienststunden hielten sich die Bewahrer an bekannten Orten auf. Die Zeit darüber hinaus gehörte ihnen, und sie konnten sich innerhalb einer eingeschränkten Vergnügungszone überall aufhalten. Einige dieser Mächtigen und Großen waren Gewohnheitstiere.
    Als ich alle Informationen verarbeitet und in meinem alten Voskschädel untergebracht hatte, hoffte ich, erfolgreich lauschen zu können. Zweifellos verspürte ich eine starke Bewunderung für die Königin. Sie war eine großartige Frau. Sie glaubte vielleicht daran, daß sie nach dem Tod als Kind auf Kregen wiedergeboren wurde; ich war mir nicht so sicher, daß ich daran glauben konnte, nein, bei Krun! Außerdem war ich der Meinung, daß es diesen Schurken übel bekommen würde, wenn sie ihr etwas antaten, egal ob es einen verdammten Skandal zur Folge hatte oder nicht.
    Nun, das dachte ich in diesem Moment, und wie man am Auge der Welt sagt, der Mensch sät, und Zair erntet.
    Wir unterhielten uns noch etwas – hauptsächlich über die Situation –, und es gelang mir, mich durch ein paar unverdächtige Bemerkungen zu vergewissern, daß er nichts von der Halskettenaffäre der Königin wußte. Wenn Leone es ihm erzählen wollte, ging das nur die beiden etwas an. Schließlich schlug er vor, daß ich im Palast wohnen sollte; in seinen Gemächern gab es genügend Zimmer. Ich willigte ein und bat darum, daß meine Besitztümer aus Mishuros Villa geholt wurden. »Da gibt es einen besonders schönen Langbogen, den ich gerade von Meister Twang gekauft habe. Aber ich glaubte nicht, daß ich ihn in diesen Gängen benutzen werde!«
    Er lächelte etwas blaß und gab dann Anweisungen, mir meine Sachen zu bringen. Ich nahm eine Handvoll Palines und stand auf. »Ich werde anfangen.«
    Diese erste kleine Erkundung in den staubigen, hinter den Wänden verborgenen Gängen ergab nur sehr wenig. Ich orientierte mich und erprobte drei oder vier schnelle Wege zurück in Chandras Gemächer. Falls etwas schieflief, konnte ich einen schnellen Fluchtweg gebrauchen. Ich machte einige interessante Beobachtungen, da sie aber nichts mit der Verschwörung zu tun hatten, sehe ich davon ab, sie zu schildern.
    Denn es gab eine Verschwörung. Eine verdammt ausgereifte, niederträchtige Verschwörung!
    Konnte es die Königin sein, die Mevancy und ich nach dem Willen der Herren der Sterne beschützen sollten? Der Gedanke kam mir, aber ich verwarf ihn schnell wieder. Die Königin hatte sich nicht auf der brennenden Tanztribüne aufgehalten. Sobald ich heute nachmittag meine Aufgabe als Spion erfüllte hatte, wenn Yango und Shang-Li-Po sich trafen, um Papiere zu unterzeichnen, wollte ich Mevancy wirklich treffen.
    Als der Nachmittag sich neigte, schritt ich ruhelos auf Chandras in Walfarg gewebtem Teppich auf und ab. Diese faule Art von Leben paßte nicht zu mir. O ja, es gab viele Eisen im Feuer, im Hintergrund spielte sich jede Menge Schurkereien ab, und jeden Moment konnten Gewalttätigkeiten ausbrechen, die einem das Blut erstarren ließen; trotzdem hatte ich nach wie vor das Gefühl, daß die Zeit ergebnislos verrann.
    Leone trat ein und verlangte zu erfahren, was geschehen war. »Die Königin will es wissen, Drajak!« sagte sie hitzig.
    Ich sagte ihr, daß die Diebe die Halskette sicher erhalten hätten. »Ich erwarte, daß sie sie heute diesem neuen Zauberer übergeben und ihr Handgeld kassieren. Wie lange es ihn täuschen wird, weiß ich nicht, genausowenig wie dieser idiotische Gockel Chang-So.«
    »Drajak!« Sie war schockiert. »Das kannst du ... Er ist ein berühmter Zauberer!«
    »Er hat Todesangst vor diesem Neuen. Wie heißt er überhaupt?«
    »Na-Si-Fantong.«
    Mir gefiel das ›Si‹ in der Mitte nicht. Es erinnerte mich unangenehm an einen anderen Zauberer aus Loh mit einem ›Si‹ in der Mitte. Nun, der war jetzt tot, Opaz sei Dank.
    »Na-Si-Fantong. Nun, ich weiß es zwar nicht, aber ich glaube, er wird schnell entdecken, daß dieses Juwel nicht das ist, was er haben will. Wer allerdings dafür verantwortlich gemacht wird, ist eine interessante Überlegung.«
    »Du bestimmt nicht, Drajak!«
    Um die Unterhaltung aufzulockern, machte ich einen bösen Schnitzer. Ich fand, daß Leone dies alles viel zu ernst nahm, also sagte ich leichtfertig: »Oh, sie werden die Königin dafür verantwortlich machen.«
    Sie fuhr mich wie ein Leem an.

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