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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und die Paol-ur-bliem sowie an die Kompetenz des Kollegiums und des Rates. »Es ist unter meiner Würde, eine Wette auf so eine wichtige Sache abzuschließen. Hätte ich es getan, so hätte ich ohne zu zögern ein Vermögen auf die Wahl der Lady Leone gesetzt.« Kuong verzog leicht das Gesicht. »Siehst du?« Einer der hochgestellten Befehlshaber der Wache, der mit uns wartete, wandte sich uns daraufhin halb zu. Er war ein Khibil, klug und wohlgeraten, und trug den Pakmort an der Kehle. »Ich würde die Lady Kirsty wählen«, sagte er mit militärischem Tonfall. »Auf Tsungfaril kommen harte Zeiten zu.«
    »Dann würdest du deinen Einsatz verlieren, Chuk.« In dem Moment, als der Khibil Chuktar böse erwiderte: »Niemand weiß es sicher, bis die Fanfaren ertönen«, erklangen die silbern schmetternden Klänge der Fanfaren, schrill und hell. Absolute Stille setzte ein. Die goldenen Türflügel erzitterten, bewegten sich und öffneten sich weit. In der erhitzten Luft verstopften die berauschenden Düfte zu vieler Parfüms einem die Nase. Priester erschienen in einer Prozession, gingen in einem würdevollen, selbstbewußten Schritt, prächtig ausgestattet. Unter einem goldenen Baldachin, der von gepanzerten Akoluthen getragen wurde, sah Ortyg Hanshar jeden Zoll wie der wichtigste Priester aus, der Tsung-Tan diente. Sein steinernes Gesicht, das von Jahren unangefochtener Macht gezeichnet war und dessen Züge starre Entschlossenheit verrieten, verlangte und befahl absoluten Gehorsam von all denen, die mit der Hoffnung auf den Gilium lebten.
    »Der Würfel ist gefallen«, hauchte Kuong. »Königin Kirsty wird ...«
    Dann verstummte er, als wäre er über eine Klippe gefallen.
    Dem Hohen Priester mit seinem Baldachin folgte ein Thron, der von zwei Dutzend gelbgekleideten Sklaven hoch in der Luft getragen wurde. Jeder Blick in dem Gemach klammerte sich an dem Thron und seiner Benutzerin fest.
    Sie bewegte sich hoch über der Menge. Von den Symbolen ihrer Macht und der Königinnenwürde umgeben, saß sie aufrecht in dem Stuhl, die Hände ruhten fest auf den mit Seide bedeckten Lehnen; ihr Gesicht glühte vor Staunen.
    Aus der Menge stieg ein tiefer Gesang empor, beherrscht und geordnet, die Worte entschlossen und herzergreifend.
    »Hai, Königin Leone! Hai Jikai!«
    Mevancy ergriff meinen Arm so fest, daß es schmerzte.
    Die Prozession marschierte weiter, als sich die Menge vor ihr teilte. Die Türflügel am anderen Ende wurden weit aufgestoßen. Die Adeligen und hochgestellten Persönlichkeiten in diesem Vorraum ließen die neue Königin hochleben, und die draußen wartenden Massen nahmen den Ruf auf. Der Lärm war gewaltig. Denn wann hatte es zum letztenmal eine neue Königin in Tsungfaril gegeben?
    »Leone«, sagte Kuong. Die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    »San Chandro«, sagte Mevancy gleichzeitig. »Es ist schiefgelaufen. Wo ist Chandro?«
    »Da«, sagte ich und wies mit dem Kopf auf die Standespersonen, die dem Thron folgten. Nath der Uttarler führte sie an, von zwei Sklaven gestützt. Ihm folgte auf dem Fuß eine hochgewachsene Person, die von Kopf bis Fuß rot gekleidet war. Diese Person ging so dicht hinter dem armen alten tattrigen Nath her, daß sie ihn beinahe anstieß. Die Linien seines Gesichtes verrieten eine Härte, die das unbarmherzige Gesicht des Hohen Priesters wie das Antlitz eines einfältigen Kindes aussehen ließ. Shang-Li-Po weidete sich an seinem Sieg. An seinen Absätzen klebte sein Kumpan San Yango. Chandro bildete den Abschluß der Gruppe von Bewahrern. Sein Kopf hing herab, sein Gesicht lag im Schatten.
    »Ich sehe ihn«, schnauzte Mevancy. »Und San Nalgre?«
    »Nein«, sagte Kuong. »Er ist nicht da.«
    Die königlichen Mütter folgten mit den Sehern. Lunkys Gesicht zeigte unterdrückte, düstere Wut. Er schaute nicht auf, als er vorbeiging.
    »So ist es also abgelaufen«, sagte ich.
    Von Kirsty oder Rodders gab es keine Spur, ebensowenig wie von Lady Thalna. Kuong rollte die Schultern wie ein Ertrinkender.
    »Ich kann hier nicht bleiben!« stieß er hervor. Ohne ein weiteres Wort bahnte er sich einen Weg durch die Menge in Richtung einer kleinen Nebentür. »Folge mir, Schwachkopf«, raunte Mevancy, und wir gingen Kuong nach.
    Außerhalb des Palastes versuchten wir, die Massen zu umgehen. Makilorn feierte. Als wir die Mishuro-Villa erreicht hatten, wollte immer noch keiner von uns etwas sagen. Kuong marschierte weiterhin zornig auf und ab. Mevancy, das war klar, wurde von den

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