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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und trotz meiner Gefühle war sie real –, nämlich daß Na-Si-Fantong, einmal angenommen, er beobachtete uns, etwas gegen meinen Plan hatte.
    Ich fragte mich, auf welche Entfernung er Magie wahrnehmen konnte. Ich hatte keine Zeit gehabt, Leone zu treffen – jetzt Königin Leone – und den Hofzauberer Chang-So eine andere falsche Kette magisch behandeln zu lassen. Das hätte sich als nützliche List erweisen können; jetzt würden die Schurken in Shang-Li-Pos Villa einbrechen müssen, um meine Pläne voranzutreiben und die ihren und die Na-Si-Fantongs völlig durcheinanderzubringen.
    Wenn Fantong mitten in diesen ganzen Vorgängen sein Interesse zeigte, konnte ich mir vorstellen, daß seine Reaktion durchaus etwas mit kleinen grünen Kröten zu tun haben konnte.
    Die Bande bereitete sich in einer Stimmung vor, die man nicht unbedingt als mürrisch bezeichnen konnte, aber auch nicht als eifrig.
    Da ich zu meiner Zeit auch so etwas wie ein Räuber gewesen war, ein Herumtreiber, ein Bursche, der sich ständig seiner Haut erwehren mußte, ließ mich das Gefühl, immer noch Dray Prescot zu sein, vermutlich zögern, diese Leichtgläubigen zu sehr zu benutzen. Deshalb sagte ich: »Ihr werdet alle aufmerksam nach der Halskette suchen. Was ihr sonst noch Interessantes findet ...«
    Kei-Wo unterbrach mich mit einem bitteren Lachen. »Oh, wir verstehen. Wir müssen die Halskette holen, sonst nichts ...«
    »Nein.« Ich hob die Stimme. »Alles, was ihr sonst an Beute findet, gehört euch, und ihr könnt mitnehmen, was ihr tragen könnt.«
    Daraufhin war ihr Verhalten wie ausgewechselt. Sie scherzten voller gespannter Erwartung, während sie sich vorbereiteten.
    Ich ertappte sogar Fing-Na dabei, wie er ein Stück des alten lohischen Liedes ›Ihr Haar war so rot wie des Rotkehlchens Brust‹ pfiff, während er mit seinem gewaltigen gewichsten Schnurrbart spielte.
    Es gibt doch nichts Besseres als die Aussicht auf ein bißchen Beute, um einen wahren Räuber aufzumuntern, jawohl, bei Peetir, dem Sequester!
    Es war nicht nötig, daß ich die Schurken über die Methode aufklären mußte, wie man in eine Villa eindringt und sie ausraubt. Sicher, sie würden normalerweise nicht einmal daran denken, eine Villa in den vornehmeren Stadtteilen auszurauben; was Raubzüge und Angriffe auf andere Banden anging, waren sie wahre Meister. Sie besaßen die ganze Ausrüstung: Leitern, Seile, Steigeisen, Äxte. Zuerst fingen sie mit raffinierten Methoden an, und wenn das keinen Erfolg zeigte, endete es mit einem direkten Angriff, bei dem man Köpfe einschlug.
    Wenn ich sage, daß sie normalerweise nicht daran gedacht hätten, eine respektable Villa auszurauben, beziehe ich mich auf dieses nächtliche Unternehmen. Natürlich war es für ein paar geschickte Diebe eine Selbstverständlichkeit, einzubrechen und das zu stehlen, was herumlag. In Wahrheit hatte ich keinen Anlaß, mit dieser Bande flinkfingriger Herrschaften Mitleid zu haben – oder mit den Damen, was das betraf.
    Als die Zwillingssonnen von Scorpio schließlich untergegangen waren, der Himmel die letzten roten und grünen Strahlen verloren hatte und die Sterne hervorstachen, brachen wir auf.
    Die Frau der Schleier würde erst später auf unser Unternehmen herabstrahlen; ich fühlte, daß sie ihren rosafarbenen Blick von unseren Handlungen abwenden würde. So tappten wir still durch die frühabendlichen Straßen, gingen allein oder zu zweit, bis wir die am Fluß liegende geheime Villa Shang-Li-Pos erreicht hatten. Hier hielt er seine Frauen.
    Kei-Wo blieb ruckartig stehen, seine Hand lag auf meinem Arm. »Wir werden beobachtet!«
    Zwei mit dunklen Umhängen bekleidete Gestalten traten aus dem Schatten der Mauer.
    »Du hast doch nicht geglaubt, Schwachkopf, daß wir dich allein losmarschieren lassen?«
    Und Kuong sagte entschlossen: »Wenn es getan werden muß, dann aber richtig.«
    Gewandt erklärte ich Kei-Wo: »Das sind Freunde, die mich nicht im Fluß sehen wollen.«
    An seinen Herzenswunsch denkend, zischte Kei-Wo: »Ich nehme an, sie wollen ihren Anteil haben!«
    »Es ist genug da, um auch noch das Herz des letzten Mannes von Makilorn zu erfreuen.«
    Daraufhin schritten wir zur Tat. Der Schlosser der Bande begab sich an die Arbeit, während die anderen sich an die Mauer schmiegten. Kuong sagte heftig: »Ich kann kaum glauben, was hier geschieht! Aber wenn wir es tun müssen, dann ...«
    »Kuong, du hast schon gesagt, daß Shang-Li-Po durch seine Taten jedes Anrecht auf seine

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