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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zustieß.
    Ich sagte: »Ja. Aber Chandra muß an dem Plan teilhaben. Wir haben hier in Tsungfaril keinen Einfluß; Chandro kann das Nötige arrangieren.« Ich sah sie durchdringend an. »Die Details werden unangenehm sein.«
    »Aber Leone ...«, fing Mevancy an.
    »Ich bedauere die Notwendigkeit«, mischte sich Caspar ein.
    »Niemand wird Leone verletzten«, sagte ich. »Sie ist vielleicht ein dummes kleines Mädchen, aber sie hat Mut. All dieser Paol-ur-bliem-Unsinn mag stimmen. Wie dem auch sei, niemand wird Leone in Stücke hacken.«
    »Das müssen die Everoinye entscheiden ...«, fing Caspar etwas unbeholfen an.
    »Aye. Und was hier vor sich geht, ist ganz allein unsere Sache.«
    »Solltest du uns nicht besser deinen fabelhaften Plan erklären, Schwachkopf?« Ihre Stimme bebte vor Kälte. »Ich erinnere mich an deinen letzten Plan.«
    »Eine treffende Bemerkung«, gab ich zu. Eine offensichtliche Bemerkung. »Wir müssen uns zuerst die Leiche irgendeines armen toten Mädchens besorgen. Und da kommt Chandro ins Spiel. Llodi wird helfen, Kuong auch.«
    »Ich verstehe. Und wir ersetzen die Königin durch irgendeine arme tote Dirne?«
    »Ja.«
    »Du Schwachkopf! Du Onker! Glaubst du nicht, daß irgend jemand den Unterschied erkennen wird?«
    »Kaopan.«
    »Oh!« sagte sie, rang nach Luft und war still.
    Ich wandte mich Caspar zu. »Ich nehme an, deine teuren Everoinye haben dir erklärt, wie man diese widerliche Prozedur ausführt?«
    »Natürlich.«
    Ich nahm an, da ich nun einmal Dray Prescot bin, hätte ich auf zwei Welten nicht verhindern können zu sagen: »Besser du als ich.«
    Er nickte, sein offenes Gesicht war hauchdünn mit Schweiß bedeckt, die Gesichtszüge verhärtet. »Es ist nur die Notwendigkeit, wie du weißt.«
    Als Chandro und Kuong sich zu uns gesellten, wurde nach Llodi geschickt. Die Atmosphäre der Sorge, der Vorwände und des Trotzes, die uns umgab, schien beinahe greifbar im Raum zu stehen. Chandro war entsetzt, daß es überhaupt jemandem in den Sinn kommen könnte, Leone Schaden zuzufügen, ganz abgesehen davon, sie auf diese widerwärtige Weise daran zu hindern, in den Gilium aufzusteigen, wenn ihre Strafe beendet war. Wir wußten, daß er bereits die Grenze zog, wenn es darum ging, mit Shang-Li-Po abzurechnen. Als er die Einzelheiten der Verschwörung hörte, schüttelte er den Kopf, sein schmales Gesicht wandte sich von einer Seite zur anderen, als er eine andere Lösung zu finden suchte. Am Ende mußte er uns zustimmen. Es gab keinen anderen akzeptablen Weg.
    Ich sah davon ab, Mevancy und Caspar gegenüber zu erwähnen, daß die Herren der Sterne uns vielleicht beobachteten und zuhörten. Wie würde ihre Reaktion aussehen? Meinen Überlegungen zufolge blieb die Methode uns überlassen, wenn wir das Ergebnis erreichten, das sie verlangten. Das war auf jeden Fall meine Erfahrung.
    Obwohl wir nervös waren und die Vorahnungen für Verkrampftheit sorgten, gelang es uns, wie gute Kreger eine Kleinigkeit zu essen. Llodi begab sich mit einer Notiz Chandras und zusammen mit einem Begleiter zum Wachtturm der Stadt, der ein ganzes Stück entfernt lag. Sie werden verstehen, wie gefährlich die Situation war und welche Gefühle ich hatte, wenn ich sage, daß es mich nicht überrascht hätte, wenn Llodi den Beruf von Burke und Hare übernommen hätte, der auf Kregen so bekannt war wie auf der Erde.
    Mir kam der schreckliche Gedanke, daß es wesentlich einfacher war, das Mädchen zu uns zu bringen, wenn es noch lebte. Lieber Opaz anrufen als zu Makki-Grodnos Lasten zu fluchen! Verderbtheit kann die Seele zerfressen.
    Dieser Gedanke, so banal er auch war, ließ mich aufs neue erkennen, wie verschlagen und tödlich die Bestrafung war, die man über die Verfluchten verhängt hatte. Man hatte sicher geglaubt, daß ein Mensch in seiner Lebensspanne so viele Sünden begehen kann, daß es unsicher ist, ob er in den Gilium auffährt. Wie schwer mußte dann die Aufnahme in den Gilium sein, wenn man sich der Herausforderung von hundert Lebensspannen stellen mußte, von denen jede den frevelhaften Versuchungen preisgegeben war, die den Sünder in die Todesdschungel von Sichaz hinabzerrten.
    Um nicht über die gefährliche Aufgabe zu grübeln, die vor uns lag, und sich etwas abzulenken, fing Mevancy an, Caspar wie versprochen zu befragen.
    »Mein Zuhause?« sagte er und versuchte, höflich zu sein. »Oh, ich bin weit von der Heimat entfernt.«
    »Vanian«, sagte sie. »Ich habe von Varnion gehört, wo die

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