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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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noch heute feiern.“ Carlo streichelte die Innenseiten ihrer Oberschenkel so zärtlich, dass sie am liebsten etwas ganz anderes getan hätte, als sich noch länger mit ihm über die Arbeit zu unterhalten. Doch sie versuchte, sich zu beherrschen.
    „Und das sollte ein Gipfeltreffen sein?“, fragte sie und stöhnte auf.

„Offiziell ging es darum, ein Bündnis zu schließen“, erklärte er leise. „Die beiden Könige waren jedoch noch jung und wussten, wie man Spaß haben konnte. Drei Wochen hat das Ganze gedauert. Dann beschloss der englische König aus nichtigem Anlass, nach Hause zurückzukehren.“
    „Weißt du was?“, fragte sie unvermittelt.
    „Was?“
    „Die Könige können mir gestohlen bleiben.“
    Am nächsten Tag fuhren Carlo und Della mit der Autofähre nach Sizilien. In Palermo schien er plötzlich ein ganz anderer Mensch zu sein. Er war nicht mehr der unbekümmerte junge Mann, sondern der Akademiker, der begeistert darüber war, an einem seiner Lieblingsplätze zu sein. Er versuchte, ihr die Dinge so zu erklären, wie er sie sah, und vergaß ausnahmsweise einmal, sich so auszudrücken, dass es auch für Laien verständlich war.
    „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte er plötzlich, als Della zum Himmel emporschaute. „Ich versuche, deinen Ausführungen zu folgen“, erwiderte sie leicht vorwurfsvoll. „Aber es ist etwas zu hoch für mich.“
    „Entschuldige, ich erkläre es dir anders.“
    „Wenn du meine Dokumentarserie moderierst, musst du dich einfacher und verständlicher ausdrücken. Kannst du denn über nichts anderes reden als über diese ernsten Themen?“ „Ich wollte eben schon einmal üben“, erwiderte er verletzt.
    „Ach, das hat noch Zeit“, entgegnete sie lachend. „Ich habe jetzt etwas anderes vor.“
    In seinen Augen blitzte es auf. „So? Was denn?“
    „Etwas, wofür man keine Worte braucht.“
    Er nahm ihre Hand. „Dann lass uns gehen.“
    Danach gaben sie es auf zu arbeiten.
    Während der nächsten Tage erforschten sie die Umgebung, abends dinierten sie bei Kerzenschein in einem gemütlichen Restaurant, und die Nächte verbrachten sie in dem kleinen Hotel am Hang eines Hügels. Es gab keine Ablenkung, und sie brauchten an nichts anderes zu denken. Es war so etwas wie ein Urlaub, und so wollte Della es auch sehen: als eine schöne Zeit, fernab der Wirklichkeit. Später würde sie sich gern und ohne Bedauern daran erinnern.
    Die vielen Fotos, die sie machte, würden reichen, ihre Erinnerungen aufzufrischen. Sie war stolz auf sich, weil sie so vernünftig war.
    „Nun kennen wir uns schon mehrere Tage. Glaubst du mir jetzt, dass ich dich liebe?“, fragte Carlo eines Abends.
    „Du bist sehr ungeduldig“, erwiderte Della.
    „Das war ich schon immer. Wenn ich etwas haben will, warte ich nicht gern. Warum willst du nicht über unsere Liebe reden?“
    „Es kommt mir so unwirklich vor.“
    „Meine Liebe zu dir ist Realität. Noch nie zuvor habe ich eine Frau wirklich geliebt, und das meine ich ernst. Die flüchtigen Affären zählen nicht. Offenbar habe ich auf dich gewartet. Du bist die einzige Frau, die ich von ganzem Herzen liebe und immer lieben werde. Das musst du mir glauben. Bitte.“ „Ja, ich glaube dir. Ich spüre, dass du es ernst meinst.“
    „Wir gehören zusammen, für immer.“
    „Nein, für immer, das geht mir etwas zu weit“, widersprach sie. „Wir wissen doch gar nicht, was die Zukunft bringt.“
    „Ich bin mir absolut sicher, dass es keine andere Frau für mich gibt als dich. Und jetzt sag mir, dass du mich auch liebst.“
    „Noch nicht.“
    „Bitte, Della, sag es mir.“
    Sie ließ sich nicht erweichen.

5. KAPITEL
    Eines Tages holte der Alltag Della und Carlo ein, und der schöne Traum war zu Ende.
    „Das war mein Zwillingsbruder Ruggiero“, sagte Carlo und legte das Handy weg. „Er wollte mich an die Familienfeier morgen an unserem Geburtstag erinnern. Wenn ich dann nicht zu Hause bin, gibt es Ärger.“
    Widerstrebend beendeten sie den Kurzurlaub und fuhren zurück nach Neapel. Um kurz vor acht setzte Carlo sie vor dem Hotel Vallini ab. Della hatte dort angerufen und sich wieder ein Zimmer reservieren lassen.
    „Ich muss in meinem Apartment nach der Post sehen, meine Mutter anrufen und duschen“, erklärte er. „In einer Stunde bin ich wieder bei dir.“ Er küsste sie zum Abschied und fuhr dann weg. Während der Portier ihr Gepäck hereintrug, mahnte Della sich, vernünftig zu sein. Die wunderschöne gemeinsame Zeit war

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