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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. „Wie kannst du nur so dumm und so leichtsinnig sein?“, fuhr er sie an.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich.
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Glaubst du, es sei ein Kinderspiel, im Gewitter in einem Auto, das du kaum kennst, eine steile, kurvenreiche Straße hinaufzufahren, die dir völlig fremd ist?“, fragte er zornig.
    „Ehrlich gesagt, ich weiß selbst nicht, weshalb ich so unüberlegt gehandelt habe. Es war eine spontane Eingebung. Normalerweise tue ich so etwas Verrücktes nicht. Ich bin eigentlich ein vernünftiger Mensch.“
    „Vernünftig! Du meine Güte! Du kommst mir vor wie eine Fünfjährige.“
    „Carlo, es tut mir wirklich leid. Aber es ist ja nichts passiert, dein Auto hat keinen Kratzer
    abbekommen.“
    „Glaubst du etwa, es würde mir nur um den Wagen gehen?“
    „Es ist auch niemand verletzt worden.“
    „Wir haben Glück gehabt, dass uns kein Auto entgegengekommen ist“, erklärte er.
    „Ich bin doch eine gute Fahrerin“, wandte sie ein.
    „Du bist ein verdammter Dummkopf.“ Er war immer noch zornig. „Viele Kinder haben mehr Verstand als du. Du … du …“ Unvermittelt nahm er sie in die Arme, zog sie an sich und hielt sie so fest, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam.
    Er ist nur deshalb so zornig, weil er Angst um mich hatte, schoss es Della durch den Kopf, und sie war erleichtert.
    „Es hätte dir wer weiß was zustoßen können“, fuhr er leiser fort. Dann löste er sich von ihr, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und sah ihr in die Augen. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, hast du gehört?“, bat er sie eindringlich und beinahe verzweifelt.

Irgendwie hatte sie plötzlich das Gefühl, das Gewitter um sie herum spiegele ihre Gefühle wider. In ihr schien ein Sturm zu toben, sie war bis ins Innerste aufgewühlt, und dass Carlo vor lauter Angst um sie zitterte, passte auch dazu.
    „Wenn du so etwas noch einmal machst, dann …“, begann er rau.
    „Was dann?“
    „Komm her.“
    „Erst musst du mir sagen, was dann passiert“, flüsterte sie.
    „Ich habe gesagt, komm her.“
    Sie schmiegte sich in seine Arme und war bereit, alles zu tun, was er wollte. Vor Glück und Freude hätte sie lachen und singen können.
    „Ich habe mich in dich verliebt, Della. Das weißt du, oder?“
    „Sei still!“
    „Warum?“
    „Carlo, sei vernünftig …“
    „Nein, keine Chance.“
    „Aber drei Tage sind …“
    „Drei Tage, drei Stunden, drei Minuten, das ist doch völlig egal“, wandte er ein. „Es war vom ersten Moment an so. Als ich dich in Pompeji sah, dich lachen hörte …“
    „Du hast mich zum Lachen gebracht.“
    „Liebst du mich deshalb?“
    „Moment mal! Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich dich liebe.“
    „Aber es ist so, stimmt’s? Sag es mir, Della, bitte.“
    „Nein, nicht schon nach drei Tagen. Das geht mir zu schnell.“
    Den Tag verbrachten Della und Carlo in Badolato. Sie machte sich viele Notizen und kaufte alle Bücher über den Ort, die sie finden konnte. Am Abend aßen sie auf ihrem Zimmer, weil sie allein sein wollten.
    „Komm mit unter die Dusche“, bat er sie. „Wir sollten endlich ins Bett gehen.“
    „Ja. Aber ich wollte erst noch …“
    „Alles andere hat Zeit bis später“, widersprach er und fing an, sie auszuziehen.
    Ihre liebevolle Umarmung unter dem warmen Strahl der Dusche ließ sie alles andere vergessen. „Eigentlich sind wir nur hier, um zu arbeiten“, erinnerte Della ihn später, als sie nackt
    nebeneinanderlagen.
    „Wir haben den ganzen Tag gearbeitet“, beschwerte Carlo sich, während er die Hände über ihre Brüste gleiten ließ.
    „Ja, aber ich habe noch nicht genug Schauplätze für meine Serie.“ Sie versuchte, ihre Stimme trotz der Erregung, die sie erfasst hatte, ruhig klingen zu lassen.
    „Was für Orte suchst du denn?“, fragte er. „Eher solche mit tragischem Hintergrund wie Pompeji? Oder dramatische, geheimnisvolle wie diesen?“
    Er konnte sich kaum noch konzentrieren, denn Della ließ die Hand über seinen nackten Körper nach unten gleiten.
    „Was gibt es denn sonst?“
    „Historische Stätten ohne tragischen Hintergrund.“
    „Welche?“
    „Vor vierhundert Jahren trafen sich der englische und der französische König mit ihrem Gefolge auf einem Feld bei Calais. Es sollte so etwas wie ein Gipfeltreffen sein. Sie veranstalteten aber dann eine so ausgelassene, extravagante Party, dass die Menschen der Umgebung den Tag

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