4 Schritte zur Gelassenheit - wie wir unseren Ängsten die Macht nehmen
vollbracht haben. Sie werden unter ihnen kaum einen finden, der nicht von Ängsten geplagt wurde, als er sich in seinem Fachgebiet auf neues Terrain wagte.
Egal ob Schauspieler, die über innere Grenzen hinweggehen mussten, von Versagensängsten gequälte Erfinder, beim Scheitern ihrer Ideen vom finanziellen Ruin bedrohte Unternehmer oder Entdecker in lebensgefährlicher Mission – sie alle überwanden ihre Angst, weil es ihnen die Sache wert war.
Übung: Mut wird belohnt
Was könnte Sie motivieren, mutig zu sein und sich Unbekanntem zu stellen? Vielleicht gibt Ihnen bereits die Vision, die Sie in Ihrem Notizbuch in Bezug auf ein angstfreies Leben notiert haben (ab > ), den erforderlichen Schub? Wenn nicht, hier ein weiterer Vorschlag:
• Schreiben Sie auf, welche Vorteile es für Sie hätte, in einigen Bereichen Ihres Lebens eine verlockende Neuerung zu wagen, vor der Sie bisher immer zurückgeschreckt sind.
• Fragen Sie sich: Was begeistert Sie an dem, was Sie durch Ihren Mut erreichen können? Statt den Fokus auf mögliche Risiken zu legen, konzentrieren Sie sich auf den Gewinn.
• Malen Sie sich aus, wer Sie sein könnten, wenn Sie Ihre Träume mutig umsetzen.
Verdrängte Ängste
Beim Test im ersten Kapitel haben Sie bereits festgestellt, wie viele unserer Ängste uns gar nicht bewusst sind, weil sie sich hinter scheinbar vernünftigen Glaubenssätzen verbergen. Das geht fast allen so.
Wenn Sie also erleben, dass jemand Ihre Bitte, etwas ganz Bestimmtes zu tun, mit ungeheuer vielen guten Begründungen ablehnt, könnte dahinter auch eine Angst stecken, die die Person natürlich keinesfalls zugeben möchte. Wahrscheinlich nicht einmal vor sich selbst.
Ängste statt Ehrlichkeit
Wir haben es schon gesagt: Wir leben in einer Gesellschaft, in der Angst tabuisiert wird. Alle sind ständig bestrebt, ungeheuer stark und cool zu wirken, obwohl Angst völlig normal und allgegenwärtig ist. Deswegen schafft kaum etwas mehr Nähe und Sympathie zwischen Menschen als die Bereitschaft, die eigene Verletzlichkeit und Angst zu offenbaren. Sie kennen das vielleicht von Vortragsrednern, die vor das Publikum treten und ganz offen gestehen, gerade entsetzlich nervös zu sein.
Statt diese Redner für ihre Schwäche zu verurteilen, reagiert das Publikum sofort mit Sympathie, denn jeder weiß: Er würde sich in dieser Situation genauso nervös fühlen. Und der Vortragende entspannt sich, weil er nun keine souveräne Fassade mehr wahren muss. Genau aus dieser Haltung erwächst meist eine begeisternde, weil authentische Präsentation.
Die Ehrlichkeit hat noch einen weiteren positiven Effekt, denn während Verdrängung und Leugnung die Angst verstärken, lässt sie nach, sobald man sie akzeptiert und sogar dazu steht. Wollen Sie sich diesen Effekt auch zunutze machen, brauchen Sie in kritischen Situationen nur eins zu tun: Geben Sie offen zu, Angst zu haben, sich gehemmt zu fühlen oder entsetzlich nervös zu sein. Aber tun Sie es mit einem Lächeln. Damit signalisieren Sie, dass Sie bei aller Angst doch selbstbewusst genug sind, zu sich zu stehen. Dies nimmt jedem, der sich für seine eigene Angst verurteilt und dies daher auch bei seiner Umwelt tut, die Angriffsfläche.
Aus Angst aggressiv?
In vielen Situationen begegnen uns Aggressionen. Was so kraftvoll daherkommt, kann echte Wut sein, meist aber ist es nur eine laute Variante von Angst. Sie kaschiert Minderwertigkeitsgefühle und Hilflosigkeit. Ähnlich ist es bei verbalen Sticheleien oder Mobbing.
Wer zu diesen Mitteln greift, fühlt sich häufig bedroht, befürchtet Konkurrenz, zweifelt an sich selbst, kurz: hat Angst.
Zusätzlich zu all diesen kaschierten und verdrängten Erscheinungsformen der Angst gibt es auch noch solche, die sich nur im Körper ausdrücken, weil sie noch stärker verleugnet wurden. Psychische Belastungen äußern sich dann als physische Beschwerden: Herzprobleme, Übelkeit und andere Magenprobleme, Kopfschmerzen, Nacken- und Rückenverspannungen, Schwindel oder Zittern können Anzeichen für Ängste sein, die an sich oftmals überhaupt nicht gespürt werden.
Einen Versuch wert
Sollten Sie gesundheitliche Beeinträchtigungen haben, die auch ärztliche Behandlungen nicht lindern, könnte die Frage hilfreich sein: Welche Gefühle erlauben Sie sich nicht wahrzunehmen? Vielleicht steckt eine verdrängte Angst dahinter. Auch im Falle einer Sucht lohnt es, dieser Fährte zu folgen, womöglich mit professioneller Hilfe.
Ängste aus mangelndem
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