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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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denken. Mein Val! Es hätte die Kraft besessen, mir den Kopf sauber von den Schultern zu reißen. Es wäre außerordentlich schwierig gewesen, sich gegen seine sechs Arme zur Wehr zu setzen. Mächtig, überlebensgroß, ein Monster – und es wollte Ball spielen! Puh!
    Ich verdrängte das Bild aus meinem Bewußtsein und rannte in die Schatten der Arkade.
    Die Mauer zu meiner Rechten wurde von einigen großen schmalen Durchgängen durchbrochen. Sie alle waren mit stabilen eisenbeschlagenen Holztüren verschlossen. Über mir schwang sich das Dach von Säule zu Säule. Als ich den Rand des Gebäudes erreichte und zur nächsten Arkade hinüberjagte, kam das Licht der Sonnen von Scorpio von rechts. Der staubige Platz links von mir blieb leer, und ich dachte: Wie seltsam und fremdartig diese Stadt vielleicht auch ist, man sollte eigentlich mit mehr Leuten rechnen. Ein entferntes Gemurmel wie ein Bienenschwarm, das aus der Richtung vor mir kam, würde dieses Geheimnis sicherlich lüften.
    Wieder überquerte ich eine trennende Straße, die im vermengten Licht lag. Das Geräusch wurde lauter. Zwei Männer und eine Frau liefen aus einer Tür, die hinter ihnen zuschlug, und rannten geradeaus los. Man brauchte nicht sonderlich scharfsinnig sein, um zu vermuten, daß sie sich der Menge anschließen wollten, die den Lärm verursachte. Ich folgte ihnen.
    Bald kamen andere Leute hinzu, und ich ging inmitten einer kleinen Gruppe. Niemand beachtete mich. Die Männer trugen seltsame und prächtige Gewänder, nichts als schmückende Schärpen und Quasten. Auf ihren großen Schlapphüten steckten vielfarbene Federn. Ein paar Männer trugen Lendenschurze von leuchtender Farbe – die Beine blieben unbedeckt – und Schwerter an der Seite. Alle Frauen waren verschleiert. Die Schleier waren größer und dichter als die verführerisch durchsichtigen Stoffetzen, die die Haremsmädchen getragen hatten. Wir liefen alle, um uns der Versammlung anzuschließen.
    Wir kamen auf einen ziemlich großen Kyro, der von den spitztürmigen Gebäuden umsäumt wurde, deren Fundament die Arkaden bildeten. Die Leute versammelten sich rings um den Kyro, bis der Kreis geschlossen war. Ich stand hinten in der Menge.
    Das paßte mir gut. Welchen Hauch einer Fährte die Werstings auch gewittert hatten, in diesem Gedränge mußte er untergehen.
    Eine Frau stieg auf den Sockel einer Statue, die Khibil darstellte, der einen lohischen Langbogen hochhielt. Die Statue – eine von vielen, die vereinzelt auf dem Kyro standen – war doppelt lebensgroß. Die Frau hob die Arme, und die Menge verstummte mit überraschender Schnelligkeit. Die Frau fing an, eine leidenschaftliche Ansprache zu halten; über die verlorene Ehre Walfargs, des uralten Reiches von Walfarg, das die Barbaren der Außenwelt als Reich von Loh bezeichneten. »Genau so«, rief sie schrill, »wie diese unwissenden Narren den verfluchten Zauberer aus Walfarg den Namen Zauberer aus Loh verliehen haben!«
    Das entsetzte mich. Ich war tatsächlich schockiert; ich spürte sogar, wie mich ein unheilverkündender Schauder durchlief. Bei Vox! Einen Zauberer aus Loh zu verfluchen! Ich starrte die Frau gebannt an und erwartete eigentlich, daß sie in eine kleine grüne Kröte verwandelt würde.
    Ihr Gesicht war von der starken und herben Sorte, das trotzdem auf frauliche Weise ansehnlich ist. Man konnte sie nicht als hübsch bezeichnen; ihre innere Stärke war es, die sie anziehend machte. Das erinnerte mich an Mevancy, auch wenn die beiden sowohl von dem äußeren Erscheinungsbild als auch von der inneren Kraft zwei völlig verschiedene Frauen waren. Sie trug ein prächtiges Gewand aus seidenen Stoffbahnen, die an ihren Schultern befestigt waren. Allerdings waren sie zurückgeschlagen und enthüllten sowohl die gerundete Lederrüstung, die ihre Brust bedeckte, als auch den Pteruges, der ihre Oberschenkel schützte. Widersinnigerweise war ihr Bauch nackt. Sie trug zwei Schwerter, einen Lynxter und ein kurzes Schwert der Art, die man in Loh als Laiker bezeichnet. Beide Waffen hatten verzierte Griffe. Ihre Füße konnte ich nicht sehen, da die Köpfe der Menge zwischen uns waren. Ihr Kopf war nicht bedeckt, und ihr hellrotes lohisches Haar strahlte im Schein der Sonnen.
    Es wäre übertrieben zu sagen, daß diese Frau mich interessierte. Was sie gesagt hatte und warum – das interessierte mich, bei Krun!
    Nun schimpfte sie darüber, daß dem Land Energie und Tatkraft fehlten. Die Leute waren faul. Die Leute lebten

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