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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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während der Zeit der Unruhe geprägt hatte. Sie hatten den Hauptteil des Soldes für die vallianische Befreiungsarmee ausgemacht. Ich rieb mit dem Daumen über einen Krad und dachte an die Vergangenheit ...
    »Stimmt, Sonnenschein«, sagte ich und raffte mich auf. »Wir werden teilen.«
    »Aber ...«, fing er an und verstummte.
    »Du mußt lernen, wohlüberlegt mit Geld umzugehen. Wenn du auf Kregens Antlitz ein freier Abenteurer werden willst, gibt es viele Verhaltensmaßregeln, die du beherrschen, und viele Lektionen, die du lernen mußt.«
    »Nun, ich lerne ...«
    »Sicherlich.« Ich war dabei, die Münzen zu teilen. Ich gab ihm die Hälfte. Ich hätte gern mehr für ihn erübrigt, aber es gab zwei Gründe, die dagegen sprachen.
    Als ich die Münzen in einer verschlissenen Börse verstaute, die Farris zur Verfügung gestellt hatte, entdeckte ich eine Münze, die so schlecht beschnitten war, daß sie eine eiförmige Form aufwies. Sie gehörte zu Delias spezieller Prägung, die sie ihr ›Spielgeld‹ nannte. Um den Rand gab es einen Ring aus Punkten. Ein guter kregischer Münzschneider ließe sich nie davon abhalten, eine Münze zu rändern. In manchen Gegenden war das Münzenschneiden eine beinahe religiöse Angelegenheit.
    »Du bist großzügig, Drajak ...«
    »O nein. Versteh mich nicht falsch! Du wirst nach Vallia reisen, um unter San Deb-Lu zu studieren. Du kannst in den Ferien mit deinem Bogen schießen.«
    Er hatte wieder sein überhebliches halbes Lächeln aufgesetzt. »Dieses Abenteuer ist noch nicht ganz durchgestanden. Vallia ist noch weit entfernt.«
    Ich verzichtete auf eine Antwort.
    Wir flogen stetig weiter und legten rasch eine große Strecke zurück. Von den Shanks sahen wir keine Spur. Die Überquerung der Wüste erwies sich als einfache Aufgabe, so einfach, daß es mich an die Plackerei der Karawane erinnerte, unter der Mevancy so gelitten hatte. Fliegen macht das Reisen wahrlich viel angenehmer! Zumindest auf Kregen.
    Ich sagte: »Es wäre keine gute Idee, in Makilorn zu landen, der Hauptstadt Tsungfarils. Wir würden viel zuviel Aufmerksamkeit erregen.«
    »Ja, das verstehe ich. Aber wenn wir abseits landen, wie kommen wir ...?«
    »Genau. Wir können am westlichen Ufer niedergehen, kurz bevor die Sonnen aufgehen, und den Voller in einer der dortigen Höhlen verstecken. Dann treffen wir zu Fuß ein.«
    Er zog eine Grimasse.
    »Das nehme ich auch an.«
    Genauso machten wir es dann. Es gelang alles reibungslos; wir versteckten den Voller und marschierten zum Fluß der Treibenden Blätter, an dem sich Makilorn befindet. Hier ließ ich mir von dem Fährmann nichts erzählen, wies ihn darauf hin, daß ich schon einmal über den Fluß gebracht worden war und nur den vorgeschriebenen Preis bezahlen würde. Weil Mevancy dabei übers Ohr gehauen wurde, nannte ich sie Hühnchen, so wie sie mich Kohlkopf nannte.
    An unseren Tuniken war klar zu erkennen, daß wir Fremde * waren, da hier jedermann das gelbe oder ockerfarbene Wüstengewand mit Umhang trug.
    Die Hitze war drückend; sie lag auf mir wie ein bleiernes Tuch, und ob Wind wehte oder nicht, die Luft schien immer voller Staub zu sein, der schal auf der Zunge lag. Ich lenkte die Schritte zur Mishuro-Villa, da San Lunky Mishuro ein Mitglied unserer Verschwörung gewesen war, selbst wenn er als Seher versuchte, sich von unseren ausgefalleneren Taten abseits zu halten.
    Die Wache war mir unbekannt. Eine Silbermünze und ein knappes Wort sorgte dafür, daß meine Botschaft durch den Deldar weitergeleitet wurde. Der Deldar kam sehr bald zurück und rief: »Laßt Drajak den Schnellen durch! Der San befiehlt es.«
    So betraten wir also den Innenhof mit den schattenspendenden Bäumen, und da eilte auch schon Lunky herbei, um uns zu begrüßen. Er sah nicht mehr so aus wie früher. Er füllte seine neue Stellung als Seher aus, war durch sie gewachsen. Im Gesicht war er voller, und er strahlte mehr Zuversicht aus. »Drajak!« rief er aus und eilte auf uns zu. »Wo im Namen von Lohrhiang dem Unergründlichen bist du gewesen?«
    »Was das betrifft, Lunky, ich wünschte, ich wüßte es. Allerdings wird Tsung-Tan es mit Sicherheit wissen.« Ich gab ihm das Lahal und fügte hinzu: »Du mußt San Chandra fragen, wenn du eine genaue Erklärung haben willst.«
    Nun war ich sehr begierig zu erfahren, ob unsere Verschwörung erfolgreich gewesen war. Ich war von dem ungeschickten Skorpion in dem Moment fortgerissen worden, als wir mit Königin Leone entkommen waren,

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