40 - Invasion von Scorpio
sein.«
Fan-Si kreischte: »Ich kann sie nicht sehen!«
»Gut, wir müssen uns zuerst um den Shint vor uns kümmern.« Unser Voller passierte den Shank vom Heck bis zum Bug, und Feuertöpfe regneten herab.
Wir flogen zurück, drehten uns in der Luft mit der Breitseite um die eigene Achse und passierten den Kyro ein zweites Mal.
Die Flieger am Boden versuchten zu starten. Es gelang ihnen nicht.
Sie brannten.
Jetzt konnten wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Suche nach den übriggebliebenen fünf fliegenden Schiffen der Shanks konzentrieren.
Fan-Si machte schließlich drei von ihnen aus, die in einiger Entfernung schnell und in geringer Höhe dahinjagten, von der Stadt weg.
»Was, in einer Herrelldrinischen Hölle, haben sie vor?« brummte ich.
Dann sah ich es. Unter den Shanks rannten und stolperten kleine Punkte und stürzten einer nach dem anderen zu Boden.
Eine unserer Banden hatte offenbar aufgegeben und flüchtete. Ich wußte nicht, wer das Kommando hatte, und in diesem Moment wollte ich es eigentlich auch gar nicht wissen.
»Die letzten beiden«, brüllte ich. »Wo, zum Teufel, sind sie?«
Diesmal antwortete Finsi die Silberne laut rufend und zeigte in die entsprechende Richtung. Ja, da waren sie; sie flogen hoch und schnell in Richtung Nordost.
»Sie fliehen!« stieß ich überrascht hervor.
Jetzt konnte ich nur noch so schnell wie möglich den drei Fliegern hinterhereilen, die die am Boden fliehenden Pazianer peinigten.
Viele Punkte lagen im Gras und bewegten sich nicht.
Wir glitten dahin, und ich stieg, um größere Flughöhe zu erreichen.
»Meldung über den Zustand der Feuertöpfe.«
Fan-Si sagte sofort: »Wir haben noch zwanzig Stück.«
Braves Mädchen! Sie war ein erstklassiger Oberleutnant!
Die drei Shanks vor uns stiegen höher. Sie kreisten einmal, und ich erstarrte innerlich, als ihr Bug auf uns zeigte. Sie vollendeten die Kreisbahn, bis ihr Heck sichtbar war. Dann flogen sie fort.
Die einzige Erklärung, die mir für dieses seltsame Benehmen einfiel, war, daß sie alle Bodentruppen verloren hatten und nun vermuteten, daß auf unserer Seite weitere Luftstreitkräfte auf den Einsatz warteten. Schließlich waren wir aus dem Nichts aufgetaucht und hatten ihnen einen gewaltigen Schreck versetzt. Sie hatten ihre Chancen abgewägt. Ihre Bodentruppen und die Hälfte ihrer Luftwaffe waren verloren. Sie mochten vielleicht unflexibel sein und einen Plan blind befolgen, nachdem sie sich einmal für ihn entschieden hatten; doch in dieser Situation waren sie klug genug um zu wissen, wann sie sich zurückziehen mußten.
Ich stand an den Kontrollen, nahm die Geschwindigkeit zurück und sah den davonfliegenden Fischköpfen nach. Mir war klar, daß mein Gesicht eine nachdenkliche, feindselige Entschlossenheit ausdrückte. Sie mochten fürs erste weg sein, doch sie würden wiederkommen!
Wenn sie es taten, mußten wir entweder ein ganzes Stück weit weg oder auf sie vorbereitet sein.
Sanft schwang ich den Voller zurück zu der zerstörten Stadt Clovangjin.
Es gab eine Menge aufzuräumen. Wir trauerten um gute Leute, die ihr Leben verloren hatten. Auch wenn der Schmerz durch unseren unbestreitbaren Sieg etwas betäubt wurde, die Pein blieb.
Mit düsteren Gefühlen brachte ich den Voller an einer Seite des Kyro zu Boden. Larghos, Moglin, eine wahre Flut von Leuten stürmte herbei, drängelte sich jubelnd und waffenschwingend um uns. Jemand schrie »Hai, Jikai!«, und der laut schallende Ruf wurde aufgegriffen, bis der ganze Platz unter diesem Geräusch erzitterte. Der jubelnde Lärm erhob sich sowohl über den roten als auch den grünen Blutgestank, über die hingestreckten Leichen, Shanks und Pazianer; er stieg wie ein Dankgebet in die Höhe.
Hai Jikai!
17
»Die Schiffe der Shanks liegen zerschmettert da,
auf der Flucht zerstört,
hoch über dem brennenden Land:
Fischgesichter fallen furchterfüllt,
wie es unser Anführer Chaadur plante.«
So sang Larghos die Drossel und schlug dazu eine lebhafte Melodie zu dem stümperhaften Vers. Ich glaubte dennoch, daß die Strophen im Laufe der Zeit mit ein bißchen Arbeit besser werden konnten. Das wichtigste war einfach, daß die Leute ihre Heldentaten besingen konnten. Eine Legende war im Entstehen begriffen.
Trotzdem, selbst wenn die kleine Bande, die sich Armee nannte, im Legendengeschäft tätig war, wir konnten nicht viel länger in Clovangjin bleiben. Wie ich meine Shanks kannte – und das tat ich leider! –, kamen sie
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