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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und zitternd. »Ich wage es nicht zu glauben!«
    Wir gaben ihm Wasser zu trinken, und langsam erholte er sich. Er trug nur einen zerlumpten, dreckigen Fetzen Stoff um die Lenden, und auf seinem dürren Körper zeigten sich Peitschenstriemen. Er sagte, er sei Winkal und als der Horknik bekannt, und er dankte uns und pries den Wahren Trog für seine wunderbare Errettung.
    Er erklärte seine Anwesenheit auf dem feindlichen Flieger. »Sie nehmen manchmal Sklaven mit, die sie bedienen sollen. Das Land bedeutet ihnen nicht viel.«
    Das stimmte mit dem überein, was wir über die Shanks, ein Seefahrervolk, wußten.
    Er hatte bei den Shanks seinem Handwerk nachgehen müssen. Er war Pfeilschnitzer.
    »Aye! Die verdammten, bösen Shints! Mittlerweile kennen sie die Macht der Bogenschützen aus Loh!« schnaubte Moglin wütend.
    Winkal nickte müde. »Sie erkennen eine gute Befiederung auf den ersten Blick, möge Matazar der Bogen sie verfaulen lassen.«
    Daraus schloß ich, daß er versucht hatte, minderwertige Pfeile herzustellen, und wegen seiner Falschheit ausgepeitscht worden war.
    Wir fanden einen sicheren Lagerplatz für die Nacht und ließen die Feuer nur so lange brennen, wie es für die Essenszubereitung nötig war. Wachen streiften umher. Winkal, der seit vielen Monden erstmals eine Mahlzeit der üblichen kregischen Größe aß, erzählte uns von den Zuständen in Taranjin. Die Geschichte war schrecklich, aber wir hatten es von den teuflischen, fischköpfigen Shanks nicht anders erwartet.
    »Sie können uns nicht voneinander unterscheiden«, sagte er mit dem Mund voller Palines. »Sie sperren alle in Gefangenenlager ein. Natürlich mit Ausnahme von uns Handwerkern. Es sind arme Glahbers.« *
    Er redete bemerkenswert zusammenhängend nach den Schrecken, die hinter ihm lagen. Er schüttelte den Kopf, immer noch von Abscheu erfüllt wegen der Geschehnisse, deren Zeuge er geworden war. Und doch verspürte er größeres Bedauern für die Leute, die man als normale Sklaven mißbrauchte. Wie Vieh zusammengetrieben, halb verhungert, geprügelt, wurden sie bei Bedarf herausgezerrt. Die Shanks waren nicht dumm, weder in diesen Dingen noch in anderen. Da sie die Überlegenheit des lohischen Langbogens erkannt hatten, beschäftigten sie Bogenmacher und Pfeilschnitzer und behandelten sie geringfügig besser als gewöhnliche Sklaven. Es wurden auch andere Handwerker beschäftigt, Schmiede, Schreiner, Pferdeknechte. Ihr Essen bereiteten sie selbst zu.
    Moglin sagte in seiner zischenden Katzenmannstimme: »Wenn sie glauben, sich selbst zu Bogenschützen aus Loh machen zu können, dann sind sie Onker!« Er lachte, ein zischendes, höhnisches Geräusch. »Wir wissen alle, wie lange es dauert, einen Bogenschützen auszubilden.«
    Obwohl es schon richtig war, was er da gesagt hatte, war das Ganze ein weiterer Kopfschmerz, den man der Liste der Leiden hinzurechnen mußte, die Paz heimsuchten.
    Ich sagte: »Larghos – ein Lied, wenn es dir beliebt.«
    »Mit Vergnügen, Prinz; mit größtem Vergnügen.«
    Wie wir alle grübelte er nicht gern lange über die Schrecken und das Elend nach, die nach dem Eintreffen der Shanks zu einem Bestandteil des Lebens geworden waren.
    Er sang über die Liebe Ornol des Wanderers und Vilia der Schönen, und wie der Hufschmied des Dorfes von der Eifersucht überwältigt wurde, so daß Dien-Sing der Schlaffäugige Ornol den Wanderer kaltblütig niederstach. Und wie Vilia das Schwert ihres Vaters ergriff und die ganze Dorfstraße hinunterging, mit erhobenem Kopf, stolz, in der Hand das Schwert namens Dalendin. Wie die Dorfbewohner mit vor dem Gesicht gespreizten Fingern das wunderschöne Mädchen beobachteten, als es die Dorfstraße entlangschritt, mit der blanken Klinge in beiden Händen. Wie sie Dien-Sing den Schlaffäugigen traf, so daß er verwundet auf die Knie fiel und um Gnade flehte, und wie Vilia die Schöne an der Rache verzweifelte und ihn mit Tritten beiseite stieß. Und wie Vilia die Schöne tapfer die Klinge an die eigene Kehle setzte, über der Leiche von Ornol dem Wanderer kniend, und so die zarte Haut aufschlitzte, und wie der erste Blutstropfen auf ihren Geliebten fiel und sich seine Augen öffneten und er sich aufsetzte, sie mit den Armen umklammerte und das große Schwert Dalendin beiseite legte. Wie sich ihre Wunde schloß und sie in ihrer festen Umarmung verblieben, während Dien-Sing der Schlaffäugige schluchzend fortkroch.
    Als das großartige Lied beendet war, saß jeder still da, von

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