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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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umbringt.«
    »Ich vermute, ihr schmucker Mann Strom Naghan schätzt seine Chancen in dieser Angelegenheit nicht allzuhoch ein.«
    Sternum lachte. Wir standen am Bug und warteten auf den Aufgang der Sonnen. Ich hielt noch immer ein paar Palines in der Hand, die gegessen werden wollten.
    »Trotzdem, Jis, es ist eine ernste Sache, bei Krun!«
    »Das glaube ich auch. Ich werde mit ihr reden.«
    Dann überraschte mich Sternum aufs neue. Er wand sich und seine Massen, denn das junge Bürschchen, das ich damals in Ruathytu gekannt hatte, war enorm gewachsen. Und dann platzte es aus ihm heraus. »Jis, ich habe die Geschichten gelesen, und die Theateraufführungen gesehen, nachdem die Zensur in Hamal aufgehoben wurde und man freien Zugang zu allem erhielt. Was ich wirklich gern ...«
    Ich hielt die Hand hoch. »Wenn du es gelesen hast, dann kennst du die Probleme, die entstehen, wenn man zu viele Leute auf ein Abenteuer mitnimmt.«
    »O ja, Jis, das verstehe ich. Nein. Ich möchte so gern in dein Wachkorps eintreten. Könnte ich das als Hamaler?« Sein haariges Gesicht verzog sich zu einer einzigen großen Bitte.
    Wie ich bereits sagte, er überraschte mich.
    Ich dachte für einen Augenblick nach. Dann sagte ich: »Ich wüßte nicht, was deinem Wunsch im Wege stände. Versteh mich richtig, Sternum, ich bin nicht der Kommandeur der Wache. Das ist ein verdammt selbständiger Haufen, der eigene Regeln und Vorschriften aufstellt ...«
    »Die du absegnen mußt!«
    »Manchmal verbiete ich ihnen, etwas zu tun, das ist schon richtig. Allerdings nicht oft.«
    »Und ...?«
    »Bei der ersten Gelegenheit werde ich mit einem oder zwei meiner Jungs sprechen.«
    »Vielen Dank, Jis, möge Havil der Grüne auf dich herablächeln.«
    »Äh«, machte ich.
    Nachdem Sternum sich hocherfreut zurückgezogen hatte, entschied ich mich zu einer Handlungsweise, die mich nicht begeisterte, die die Sache jedoch schnell und sauber aus der Welt schaffen würde. Sternum schickte mir einen der Mannschaftsangehörigen, an den sich die Rangicha gewandt hatte, einen Varteristen namens Hoban die Augenbrauen.
    Er stand unbehaglich da, während die Sonnen von Scorpio aufgingen und die Welt mit ihrem vermischten strahlenden Licht erfüllten. Seine Brauen wuchsen tatsächlich sehr üppig. »Hoban«, fragte ich ungezwungen, »glaubst du an Paz?«
    Er rasselte keine schnelle Antwort herunter. Er scharrte mit den nackten Füßen und betrachtete die Decksplanken zwischen den Zehen. »Nun, Majister ...«
    »Das ist eine einfache Frage. Auf sie gibt es keine einfache Antwort. Ich weiß, daß du zurück nach Hamal möchtest. Wir wollen alle nach Hause, bei Krun! Doch können wir so ohne weiteres nach Hause laufen und es den Shanks überlassen, hier alles zu zerstören? Können wir das?«
    »Ich glaube nicht, Majister.«
    »Du glaubst richtig. Im Namen von Paz – was Hamal einschließt –, gegen die Shanks kämpfen zu wollen, bedeutet, daß man an Paz glaubt.«
    »Ja, Majister.«
    »Weil wir alle Paz entstammen.«
    »Ja ...«
    »Wann also willst du mich umbringen, Hoban?«
    Er zitterte am ganzen Körper. Er konnte den Kopf nicht heben, um mir in die Augen zu sehen. Etwas Speichel rann ihm über das schiefe Kinn.
    »Schon gut, Hoban. Ich gehe von der Annahme aus, daß du niemals vorgehabt hast, mich zu töten, um der Rangicha Taranta zu Gefallen zu sein.«
    »Nein, nein, Majister!« Er stotterte und flennte. »Nein, ich habe der Dame gesagt, ich würde es nicht tun! Ich habe ihr gesagt, sie soll sich einen anderen suchen!«
    »Komm mit!« Ich verließ das Vordeck.
    Sternum wartete mit einer schwerbewaffneten kleinen Gruppe. Mit mir an der Spitze und Hoban die Augenbrauen in der Mitte marschierten wir zum Achterdeck, in dem Jiktar Rango Taranto seine Schwester untergebracht hatte. Ich klopfte an die Tür, wartete aber nicht auf eine Erwiderung, sondern schob sie auf und drang in die Kabine ein.
    Sie war halb angezogen und griff sofort nach einem Gewand, das sie sich vor den Körper hielt. Ihr Khibilgesicht wurde knallrot. Eine Männerstimme sagte hinter den Bettvorhängen: »Was ist los, bei Glem?«
    »Verlaßt sofort meine Kabine!« fauchte sie. Ihr Kinn hob sich. Sie streckte den Arm aus und griff nach dem rutschenden Gewand. »Wie kannst du es wagen! Mein Bruder ...«
    »Du wirst unter Arrest gestellt, wegen Verschwörung zur Ermordung des Herrschers von Paz. Kannst du etwas zu deiner Verteidigung sagen?«
    »Verhaftet? Mord? Welch für ein Unsinn!« Doch sie atmete

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