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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Angriffsstellung. »Ich sollte dich hier und jetzt niederstrecken, bei Flem, hier und jetzt!«
    Die Krozair-Klinge glitt aus der Scheide, beschrieb eine elegante Kurve, und Strom Naghans Thraxter flog durch die Luft, bohrte sich mit der Spitze zehn Schritt entfernt ins Deck und zitterte wie eine Stimmgabel.
    Ich hielt die Spitze des Langschwertes an die feinen goldenen Spitzen seines Kragens. »Jiktar Taranto. Befiehl, daß dieses Schiff nach Süden dreht. Der Strom hat hier keine Befehlsgewalt.«
    Taranta stieß einen leisen Schrei aus, und ich glaube, ich verspürte ein klein wenig Mitleid mit ihr, da sie zusehen mußte, wie man ihrem Verlobten ein gefährliches Langschwert an den Hals hielt. Strom Naghan seinerseits war klug genug, keinen Muskel zu rühren. Taranto stotterte noch etwas herum, dann bellte er in seinem kalten Kommandoton: »Nun gut, Majister. Bei Flem, auch wenn es mir absolut nicht gefällt.« Er wandte sich um und sah, daß Sternum in der Nähe stand. »Steure nach Süden, und sei verdammt!« fauchte er. Meiner Meinung nach war es ungehörig, seinen Ersten Leutnant auf diese Weise anzusprechen.
    Der Steuermann wendete die Perle Dovads. Die Sternenkonstellation, an die ich mich gewöhnt hatte, seit ich das erste Mal lohischen Boden betreten hatte, drehte sich, und wir flogen nach Süden.
    Das Langschwert glitt wieder in die Scheide.
    Strom Naghan atmete auf. Dann sagte er: »Wir hätten dich vernichten sollen, als wir die Möglichkeit dazu hatten. Als du am Schwanz eines Calsanys durch Ruathytu geschleift wurdest.«
    »Du warst auch dabei, nicht wahr, Strom?«
    »Aye! Bei Flem, ich war dabei, und ich habe jeden Augenblick des Schauspiels genossen!«
    »Das ist alles vorbei, Strom. Jetzt bekämpfen wir die Shanks.«
    »Ich stehe im Kampf gegen die Schtarkins meinen Mann. Doch du hast mich meiner Waffe beraubt. Ohne Schwert kann ich nicht kämpfen.«
    »Nimm deinen Thraxter, Strom, und bekämpf die Shanks. Denn wenn du dich mir noch einmal in den Weg stellst, wirst du danach gegen niemanden mehr kämpfen.«
    Und mit dieser närrischen Prahlerei war die Affäre beendet.
    Es war eine der schnellsten und friedlichsten Meutereien, in die ich je verwickelt gewesen war, bei Vox. Unter den Sternen Kregens eilten wir nach Süden. Delia! Sie war die einzige, die im Augenblick zählte.

17
     
     
    War diese eher klägliche kleine Meuterei ein erstes Beispiel für die Macht des Herrschers von Paz? Ich glaubte schon, daß ich Menschen, die dafür empfänglich waren, das Konzept Paz nahebringen konnte. Auf eine nicht näher faßbare Weise war dies in der Vergangenheit geschehen. Während die Botschaft sich verbreitete, schlossen sich ähnlich denkende Menschen immer zahlreicher der Sache an. Taten sie es nicht, waren sie dem Untergang geweiht. Dafür würden die Shanks schon sorgen.
    In dieser wunderbaren Welt Kregens werden Herzenswünsche oft verwirklicht, sehr oft aber auch nicht. Es zählt, was man aus den Erfolgen macht, und es kommt darauf an, wie man mit den Enttäuschungen umgeht.
    Während wir nach Süden eilten, entdeckten wir keine Spur von anderen Schiffen, weder von freundlichen noch von feindlichen. Sternum stellte Wachen auf; sie entdeckten keine Überlebenden, doch auch keine Shanks. Es bestand die hohe Wahrscheinlichkeit, daß einige der Hamaler – wie die Perle Dovads – entkommen waren. Es war ein schwieriges Unterfangen, eine ganze Flotte zu vernichten, und so gut wie nie erfolgreich gelungen, nicht einmal bei den größten Siegen auf See.
    Es gelang mir, etwas Schlaf nachzuholen, genug, um weiterzumachen und mein Inneres wieder zu festigen. Kurz vor der Morgendämmerung kam Sternum, der ebenfalls geschlafen haben mußte, auch wenn er nicht so aussah, zu mir. Er blickte grimmig drein, es war ihm einfach vom Gesicht abzulesen. Er spreizte die haarigen Finger in einer Geste absoluten Ekels.
    »Hai, Sternum, hast du eine Zorca verloren und ein Calsany gefunden?«
    »Diese Rangicha!« Er atmete einige Male tief ein und aus und brachte die Schnurrbarthaare zum Erzittern. »Ich habe niemals verstanden, warum sich manche Adlige so benehmen können. Der junge Kadett Nalgre ti Mornald hat es mir erzählt. Ein kluger Junge. Der wird es eines Tages noch bis zum Admiral bringen, wenn er bis dahin überlebt.«
    »Sternum«, fragte ich, und er hörte auf zu sprechen, »was hat er dir erzählt?«
    »Äh, ja, Jis. Die edle Dame versucht, ein Besatzungsmitglied oder sonst jemanden zu kaufen, der dich

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