Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Gestank nahm zu, und der Stinkrücken griff an.
    Ich stellte mich vor Mevancy, und das Krozair-Langschwert glitt aus der Scheide. »Aus dem Weg, Hühnchen!«
    »Ich werde ...«, fing sie an.
    Ich sah aus den Augenwinkeln, daß Rollo sie nach hinten schubste; Llodi trat mit gezücktem Schwert vor. »Ich wünschte, ich hätte jetzt die gute alte Strangdja, da das Vieh einen Schuppenpanzer hat«, zischte er durch zusammengebissene Zähne.
    Die nächsten Augenblicke waren ein gespenstisches Spektakel aus zuschlagenden Klauen und niederregnenden Schwerthieben; ein Rapa taumelte ohne Schnabel zurück, Chan sprang mit mir vor, und wir schlugen gemeinsam zu. Llodi stürmte geduckt los und stach zu.
    Er sprang zurück.
    Ein Hieb nach dem anderen regnete auf die Bestie hinab. Chan taumelte, als er von einer Klaue getroffen wurde. Mir gelang es, ein weiteres Auge zu erwischen, dann schmetterte ich das Krozairschwert auf den Ansatz zwischen Vordertatze und Schulter. Das Bein wurde nicht abgetrennt; es baumelte herab. Llodi war an meiner Seite, er keuchte und hieb zu. Chan beteiligte sich wieder am Kampf, und einige Rapas rückten von der Seite heran und setzten ihre Strangdjas ein. Mächtige, schneidende Hiebe hackten den Stinkrücken in Stücke.
    Der Ort stank ekelerregend, als alles vorbei war.
    »Bewegt euch!« schrie Chan. Er warf mir einen schnellen Blick zu, und ich sagte: »Mach weiter, Chan!«
    Wir eilten an der bedauernswerten toten Bestie vorbei.
    Der Boden beschrieb vor uns eine Biegung nach rechts und führte in die Tiefe.
    »Bei den mit Läusen verseuchten, strähnigen Locken der Heiligen Dame von Belschutz!« fluchte ich vor mich hin. »Abwärts!« Dann dachte ich nach, während wir inmitten des milchigen Lichtes weiter nach unten stiegen. Es war durchaus möglich, daß wir immer tiefer gehen mußten, bevor wir einen Weg nach oben in die Freiheit fanden. Labyrinth-Erbauer waren unangenehme Typen, bei Krun!
    Das heißt, sofern es überhaupt einen Weg an die Oberfläche gab.
    Als würde er meine Gedanken lesen, sagte Rollo: »Wenn Strom Chan durch eine Maueröffnung hineingekommen ist, müßten wir sie doch eigentlich finden können. Oder eine andere Öffnung?«
    »Wir werden einen Weg finden«, sagte ich grob und versuchte, meine Stimme zuversichtlich klingen zu lassen. »Und wir werden einen Teil des Schatzes als Entschädigung mitnehmen!«
    »Bei Wurzam! Ich bin dabei, Drajak!« rief Chan aus.
    Ich bedeutete ihm mit einem Zucken der Oberlippe, daß ich seine Worte zu schätzen wußte.
    Dann sagte er: »Ich habe mich über dein Schwert gewundert. Es scheint hoffnungslos unausgewogen zu sein. Und doch hat es soviel Schaden angerichtet wie eine Strangdja.«
    »Es ist eine leistungsfähige Waffe.« Ich wollte mich nicht dazu hinreißen lassen, über das fürchterliche Zerstörungspotential eines echten Krozairschwertes oder seine Herkunft zu berichten.
    Der Gang führte weiter in die Tiefe, und die Wände wurden glatter, obwohl die Abdrücke der Meißel noch zu sehen waren. Mevancy gelang es, an meine Seite zu kommen.
    »Kohlkopf – du hast mich beiseite geschubst.«
    »Aye.«
    »Ich will aber nicht zurückweichen, und ...«
    »Das weiß ich, Hühnchen.«
    »Also?«
    »Nun, denke daran, daß die Herren der Sterne sehr unzufrieden mit mir wären, wenn ich zuließe, daß du getötet wirst. Und der Gedanke, was die Herrscherin Delia zu denen sagen würde, die ohne dich heimkehren, läßt mich erschauern.«
    Es war natürlich gemein und herzlos, ihr dies zu sagen.
    Ihr Gesicht, das stets von dem hohen Blutdruck gerötet war, den sie brauchte, um ihre Pfeilspitzen abzuschießen, rötete sich noch mehr. Sie blinzelte stark. Einen schrecklichen Augenblick lang hegte ich die Befürchtung, sie werde in Tränen ausbrechen – ich schwöre, ich sah ein feuchtes Glitzern in ihren Augen. Dann drückte sie die Schultern durch und ging, um sich einen Platz neben Rollo zu suchen.
    Bei dem Schwarzen Chunkrah! Ich wollte auf keinen Fall noch tiefer in Mevancys Probleme verstrickt werden. Die Wahl des richtigen Vaters für ihre zukünftigen Töchter, die ebenfalls mit Pfeildepots an den Unterarmen geboren werden sollten, bereitete ihr genug Kummer. Sie ging an Rollos Seite weiter voran.
    »Man muß sie trotzdem bewundern, Drajak, wo sie doch ein Mädchen ist und alles.«
    »O Llodi, das tue ich auch.«
    Warum, in einer Herrelldrinischen Hölle, kam es so über meine Lippen, als würde ich mich über das arme Mädchen lustig machen? Ich

Weitere Kostenlose Bücher