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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Zauberer und Hexen langsam den Ausdruck hochmütiger Geringschätzung. Die Gesichter unserer drei Freunde verrieten völlige Konzentration.
    Sieben gegen drei! Wie sollten unsere Gefährten da die Oberhand gewinnen? Und was würde eine Niederlage sie kosten?
    Die Vorstellung, daß zwischen Satras Zauberern und unseren Freunden fünfhundert Perioden Fortschritt lagen, hatte etwas Zuversichtliches. Ich versuchte mir mit dem Gedanken Mut zu machen, daß sie sicherlich ein paar Tricks gelernt hatten, die Naltong und seiner Bande unbekannt waren. War dem so?
    Ein vierter, unstet flackernder blauer Schimmer erschien neben Khe-Hi. Er verfestigte sich, waberte, löste sich auf, bildete sich erneut und wurde fester. Er schimmerte unbeständig wie eine Säule heißer Luft. Was – oder wer – war das?
    Einen kurzen Augenblick zeigte sich ein Gesicht, das sofort wieder in einer Lichtspirale verschwand. Rollo! Rollo, wie er leibte und lebte! Rollo der Läufer, dessen richtiger Name Ra-Lu-Quonling lautete, ein Zauberlehrling aus Loh. Seine Gestalt nahm erneut Form an, und er stand da und flackerte wie eine Kerzenflamme im Wind. Verbissen hielt er an seiner Aufgabe fest. Er hatte behauptet, seine Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig, wenn es galt, ins Lupu zu gehen und sein Bild zu projizieren. Doch er hatte es getan und versuchte nun beherzt, uns beizustehen. Guter alter Rollo!
    Im Zelt herrschte tiefe Stille, denn die Sklaven hatten sich, von absolutem Entsetzen gelähmt, in sich zurückgezogen. Wir standen alle wie gelähmt da und unterschieden uns durch nichts von den Menschen, die draußen im Labyrinth noch dem Bann des Lähmzaubers unterlagen.
    Unter dem Turban eines königlichen Zauberers bildete sich ein Punkt aus reinem Licht. Das Licht bewegte sich und lief an seiner Schläfe hinunter. Der Zauberer schwitzte! Eine der Hexen verzog den Mund und enthüllte braune Zähne, mit denen sie sich auf die Lippen biß, die sie dann wieder zusammenpreßte. Ein anderer Zauberer stieß tatsächlich ein Keuchen aus.
    Jetzt schwitzten alle aus Naltongs Bande. Was dort an Kraft – Kharma –, an reiner thaumaturgischer Macht verbraucht wurde, konnten nur die Bewohner der Sieben Arkaden wissen.
    Naltong schwankte. Er taumelte zurück. Er ließ den Stab fallen. Seiner Kehle entrang sich ein Schrei, gurgelnd und schrecklich. Er stürzte zu Boden.
    Die sechs anderen Zauberer brachen zusammen.
    »Nun«, sagte Deb-Lu mit seiner fröhlichen alten Stimme. »Ich denke, das haben sie sich selbst zuzuschreiben.«
    »Bösartige Bande«, verkündete Ling-Li.
    »Das haben sie wegen ihrer Unhöflichkeit und Dummheit verdient.« Khe-Hi klang ernst.
    »Kameraden«, sagte Deb-Lu, »ich wollte euch bloß mitteilen, daß ich in der glücklichen Lage bin, sagen zu können, daß wir die Magie im Untergrund durchbrochen haben. Wir können euch den Weg nach draußen zeigen.«
    »Großartig!« sagte ich. »Und was ist mit den armen Teufeln?«
    Es war wieder laut geworden, und das größte Geschrei kam von Prinzessin Licria. Sie kreischte sich vor Angst die Seele aus dem Leib.
    »Sie werden es überleben«, meinte Ling-Li lakonisch.
    »Ich war überglücklich, von deinen Zwillingen zu hören, Ling-Li. Meinen tief empfundenen Glückwunsch an dich und Khe-Hi. Es ist großartig!«
    »Vielen Dank, Dray. Und du weißt über unsere Vereinbarung ihrer Namen wegen Bescheid?«
    »Aber natürlich«, sagte Delia lächelnd, die die ganze Magie nicht im geringsten aus der Ruhe gebracht hatte. »Und wir werden ihre Schuhe mit Gold füllen, wie es sich gehört, wenn Kinder auf die Welt kommen.«
    Königin Satra erhob sich. Sie atmete schwer, ihr Mund zitterte. Sie wollte etwas sagen, leckte sich die Lippen und startete einen zweiten Versuch.
    »Ich kann nicht glauben, was ich gerade gesehen habe. Mein Kollegium ist das mächtigste in ganz Whonban, und damit auch in ganz Loh und Kregen. Dennoch ...«
    »Das Kollegium der Sieben muß noch eine Menge lernen«, bemerkte Deb-Lu so trocken wie möglich.
    Rollos Gestalt flatterte mittlerweile wie Wäsche auf der Leine. »Ich glaube«, sagte er kaum verständlich, »ich glaube, ich muß mich zurückziehen.«
    »Wir danken dir, Rollo.« Deb-Lu hob seinen Stab. »Doch du mußt wirklich an deinem Lupu arbeiten. Es fällt dir noch sehr schwer.«
    »Natürlich, San ...« Rollo verschwand mit einem unhörbaren Ploppen.
    Die sieben Magier aus Loh blieben auf dem Teppich liegen.
    »Ich habe die ganze Zeit auf dich gesetzt, Deb-Lu«,

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