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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sein, um ihn mir nicht zusammenreimen zu können.«
    »Und da du auf beiden Augen sehen kannst, braucht es keine Verstellung mehr zwischen uns zu geben.«
    Die Dame Merlee wollte ein Lachen unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. »Wir schätzen uns glücklich, deine freundliche Einladung anzunehmen«, fuhr ich fort.
    Mit dem ›wir‹ meinte ich natürlich meine Freunde; ich sprach nicht im Plural der Könige.
    Was nun die Ereignisse angeht, die sich beim nächsten Nachtlager abspielten ... Ich muß nachdrücklich betonen, was ich schon öfter mit großem Ernst gesagt habe: Es schickt sich weder für einen Mann noch für eine Frau, andere Menschen zu töten. Daß überhaupt getötet wird, ist bedauerlich, beklagenswert und erklärbar. Es ist das Leben, was zählt. Wenn eine Gesellschaft Lumpen hervorbringt, die auf den Straßen Schrecken verbreiten und zum Mord bereit sind, sagt dies viel über die Gesellschaft aus. Und es ist völlig logisch, daß die anderen Mitglieder dieser Gesellschaft das Recht zur Notwehr haben. Wenn Vallia angegriffen wurde, zögerte ich keinen Augenblick und setzte mich zur Wehr. Ich darf hinzufügen, daß mir der alte Spruch »Wer mit dem Schwert lebt, wird durch das Schwert sterben« keine Angst einjagt. Erstens lebe ich nicht mit dem Schwert, und zweitens: Sollte ich, wie man auf der Erde neuerdings sagt, den Löffel abgeben – auf welch bessere Weise könnte es geschehen?
    Gocherts Pläne für eine angenehme Rast, bei der er die Königin bewirten wollte, wurden zunichte gemacht. Der Weg führte durch einen Höhlenausgang, der gerade so breit war, daß zwei Mann nebeneinander hergehen konnten. Stücke einer Krähennadel – einige zuckten noch – lagen am Boden; man hatte das Pflanzenmonstrum in Stücke gehackt, bevor es Gelegenheit bekam, sich ein Opfer einzuverleiben. Krähennadeln mußten schließlich auch leben. An der Seite stand eine Abordnung der Leibgarde Königin Satras, die von einem Hikdar angeführt wurde. Er salutierte beflissen. Seine Rüstung, Kleidung und Waffen waren auch nach der langen Zeit, die er hier unten verbracht hatte, noch makellos.
    »Lord Gochert. Eine Botschaft der Königin.«
    Während der Hikdar sprach, zeigte Gocherts eiskaltes Gesicht keinerlei Gefühlsregung. Die Vorhut war einer Expedition begegnet, die den Weg zur Oberfläche suchte. Der Anführer war der Königin bekannt. Es war ein gewisser Chan Holomin, Strom von Wioldrin. Es war sehr gut möglich, dachte ich, daß sie mit Strom Chan ein ernstes Wort wechseln wollte, denn schließlich war er ihr ohne Erlaubnis heimlich gefolgt. Zumindest hatte man mich dies glauben machen wollen. Wie die Wahrheit auch aussah, es zeigte sich, daß die Königin Strom Chan im nächsten Lager empfangen wollte und deshalb Vad Gocherts Einladung ablehnen mußte. Nun lud sie ihn im Gegenzug ein, sich von ihr bewirten zu lassen.
    Als der Hikdar seinen Spruch aufgesagt hatte, nickte Gochert kurz und erwiderte: »Richte der Königin aus, ich habe bereits zugesagt, den König und die Königin von Croxdrin nebst Bekannten zu bewirten. Ich werde sie mitbringen.«
    »Quidang!«
    Geschickt gemacht, dachte ich, wirklich geschickt gemacht, bei Vox!
    Dann mußte ich schallend über das ganze steife Protokoll und die artigen gesellschaftlichen Manieren lachen – das alles hier unten, inmitten der Magie und der Schrecken des Reichs der Trommel!
    Was jedoch diese gewichtigen Probleme betraf, so hatten die versammelten Zauberer die Magie, und unsere Vorhut die Schrecken ausgeschaltet. Unter den Männern befanden sich auch vallianische Abteilungen, also wurden bei unserem Vorstoß erstarrte Menschen und Ungeheuer aller Art erweckt.
    Es gab natürlich andere Möglichkeiten, mit der allgemeinen Lage und Satras Skepsis fertig zu werden; manchmal geschahen Dinge eben auf diese Weise.
    Als wir das Lager aufgeschlagen hatten, die Feuer brannten, Essensdüfte sich verbreiteten und wir uns entspannen konnten, war natürlich ganz klar, daß wir diesen Zeitabschnitt trotz des allgegenwärtigen milchigen Lichts als Abend einstuften.
    Als wir uns für den Empfang der Königin ankleideten, sagte Delia: »Gochert weiß, wer du bist, und doch schleicht er um das Thema herum, wie eine Katze um den heißen Brei.«
    »Aye. Ich glaube, ihm gefällt die Vorstellung eines Herrschers aller Herrscher nicht.«
    »Wenn ich ihn richtig einschätze, wird er sich daran gewöhnen. Aber es wird andere geben, die es nicht tun.«
    »Die Herren der Sterne stellen

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