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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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gemieden hatte, seit du und ich angefangen hatten, mein Leben auf den Kopf zu stellen. Selbst die Bank kam mir wie ein Überbleibsel vor, mit dem Überbleibsel Al und dem Überbleibsel Lauren und meinem leeren Platz, der aussah, wie von Grabräubern geplündert.
    Es war ein Wunder, dass ich überhaupt da war. So versunken war ich in meinen zittrigen Gedanken, dass ich schlicht vergessen hatte, den neuen Weg zur Schule zu nehmen, auf dem ich dir zuwinken konnte, während du deine Körbe warfst, oder dich sogar durch den Drahtzaun küssen konnte, der euch wie Gefangene abschirmte. Aber nun war ich da, und Al kam mir entgegen. Wir liefen aufeinander zu. Selbst zehn Tage nachdem sie ihre Jungfräulichkeit verloren haben, laufen Mädchen vermutlich noch anders, einfach deswegen, weil sie glauben, jeder müsse es ihnen ansehen.
    Â»Was hast du da?«
    Â»Ich habe Lauren geschworen, dass ich mit dir reden würde«, sagte Al, »und du hast auch geschworen, das weiß ich.«
    Â»Wobei hast du geschworen?«, fragte ich.
    Â»Bei Gina Vadia in Drei ehrliche Lügner .«
    Â»Gute Wahl«, sagte ich, auch wenn ich wusste, dass es dir nur um den Sportwagen ging, der darin vorkam.
    Â»Und du?«
    Â»Abgang im Aufzug.«
    Â»Hübsch.«
    Â»Allerdings.«
    Â»Aber du hast nicht angerufen«, sagte Al.
    Â»Tja«, sagte ich und drehte das Bündel in meiner Hand um. »Ich dachte, ich sollte dir lieber Postkarten schreiben, aber ich hatte keine. Oh – sieh mal hier.«
    Â»Ich dachte, die würden sich gut als Einladungen machen. Für die Party.«
    Â»Heißt das«, sagte ich, »du hilfst mir immer noch mit den Vorbereitungen?«
    Â»Lottie Carson sollte nicht leiden, bloß weil wir Krach hatten.« Er redete in demselben nüchternen Ton wie immer, doch seine Miene war wachsam, beinahe verzweifelt. Hinter ihm entfernte Lauren sich mit langsamen Schritten rückwärts, dabei sah sie uns beide an, als wären wir auf einem gefährlichen Aufstieg. »Sieh sie dir an.«
    Ich schaute sie durch, ohne erst das Band zu lösen. »Wow – Vulkane.«
    Â»Genial, oder? Wegen ihrer Rolle in Der Fall von Pompeji, dachte ich.«
    Â»Schon klar.«
    Â»Ich meine, wir müssen sie schon richtig würdigen.«
    Â»Ja, danke. Ed und ich haben gedacht, wir sollten sie zuerst einladen, um sicherzugehen, dass sie nicht schon irgendwelche anderen Pläne hat. Ich wollte selbst hingehen und ihr Blumen mitbringen.«
    Â»Wirklich?«
    Â»Na ja, nervös macht mich die Vorstellung schon«, sagte ich. »Vielleicht schreibe ich ihr auch nur eine Karte.« Ich schluckte schwer an einem Nichts. »Danke, Al. Die sind total cool.«
    Â»Schon okay. Wozu ist Freundschaft sonst gut?«
    Â»Du hast recht. Also dann.«
    Â»Hör zu, Min.« Al vergrub die Hände so tief in den Taschen, dass ich dachte, ich würde sie nie wiedersehen. »Ich glaube nicht, dass du und Ed …«
    Meine Hand schloss sich fest um die Karten. »Bloß nicht! Sag jetzt bloß nichts über Ed. Egal, was du von ihm denkst – so ist er nicht.«
    Â»Das meine ich nicht. Ich habe keine Meinung zu ihm.«
    Â»Bitte.«
    Â»Wirklich nicht. Das sage ich ja. Was ich früher gesagt habe, über ihn – was ich sagen will, ist einfach, es gibt einen Grund, wieso ich es gesagt habe.«
    Â»Weil du ihn nicht leiden kannst«, sagte ich. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich je so mit meinem Freund Al sprechen würde. »Schon kapiert.«
    Â»Min, ich kenne ihn nicht. Es geht auch gar nicht um Ed, das meinte ich.«
    Â»Sondern?«
    Â»Es gibt einen Grund.«
    Â»Und?«, sagte ich. Ich war diesen Scheiß so leid. »Dann sag’s endlich und hör auf, so um den Brei herumzuschleichen.«
    Al schaute an mir vorbei, auf den Boden, überall sonst hin. »Ich habe Lauren geschworen, dir das zu sagen«, sagte er leise, und dann: »Eifersucht – okay? Das ist es.«
    Â»Eifersucht? Du wünschst dir, du würdest Basketball spielen?«
    Er seufzte. »Stell dich nicht so blöd. Das würde es leichter machen.«
    Â»Ich stell mich nicht blöd. Ed …«
    Â»â€¦ ist dein Freund«, beendete Al den Satz für mich. Natürlich. Die Schule, das ganze Grundstück, alles dehnte sich auf einmal aus. Es gibt so viele Filme, in denen dasselbe passiert wie in diesem Moment, in denen der

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