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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wieder konnten nicht vergessen, daß ihr Vater durch die Hand eines Rodriganda gefallen, und zwar absichtlich erschossen worden war, und beschlossen, sich zu rächen. Sie betrieben die Rache wie echte Teufel, wie wir bereits gesehen haben, und der fernere Verlauf wird uns zeigen, ob diese Teufel den Sieg davontrugen.

FÜNFTES KAPITEL
    Die Räuber von Paris
    Geht man in Paris am rechten Ufer der Seine vom Bassin du Canal St. Martin nach dem Boulevard Morland hinab, so kommt man nach den Quais des Célestins, des Ormes, de la Grève, Pelletier, de Gévresund de la Mégisserie. Hinter dem letzteren zieht sich von Place des Louvres nach der Place du Châtelet als Fortsetzung der Rue des Prêtres die Straße St. Germain l'Auxerrois, an der sich die Mairie des vierten Arrondissements befindet. Gegenüber dieser Mairie, in der Rue de Lavande, Nummer 4, bewohnte Professor Letourbier die erste Etage.
    Es war dies derselbe Professor, bei dem Doktor Karl Sternau assistiert hatte, ehe er nach Rodriganda ging. Er gehörte zu den berühmtesten medizinischen Größen der Metropole und hatte in Sternau ein Talent erkannt, in dem er einen würdigen Nachfolger finden konnte. Darum hatte er den Deutschen nicht gern nach Spanien gelassen und freute sich herzlich, als er ihn wiedersah.
    Wir haben bereits gesehen, daß Sternau seinen Verfolgern in Spanien glücklich entkommen war; wir haben ihn sogar bereits in Rheinswalden bei dem Oberförster Rodenstein getroffen, wir wissen aber auch, daß er vorher in Paris bei Professor Letourbier war, um diesem seine geisteskranke Geliebte zu zeigen.
    Zur Zeit dieses Aufenthaltes in Paris war es, daß Sternau eines Abends ziemlich spät sich von dem Professor verabschiedete, um nach seinem Hotel zurückzukehren. Dieses lag in der Rue de la Barillerie, und er mußte daher durch die Saunerie über den Pont au Change gehen.
    Die Brücke war infolge eines starken Nebels kaum notdürftig erleuchtet, so daß man Gesicht und Gehör anstrengen mußte, um Kollisionen zu vermeiden, und da sie jetzt nur von wenigen Passanten belebt wurde, erregte der einzelne mehr Aufmerksamkeit als zu einer bewegteren Tageszeit. Sternau hatte die Brücke fast überschritten, als er plötzlich vor sich eine halblaute Stimme hörte:
    „Jesus, vergib mir!“
    Von einer schnellen Ahnung getrieben, sprang er rasch vorwärts, aber er kam bereits zu spät. Eben als er den Mittelpunkt zwischen zwei Pfeilern erreichte, warf sich eine weibliche Gestalt von dem Geländer, das sie erstiegen hatte, hinab in die von dichten Nebeln überwallte Flut.
    „Hilfe!“ rief Sternau, so laut er vermochte.
    Mehrere Stimmen antworteten vom Ufer und von der Brücke her.
    „Es ist jemand von der Brücke gestürzt!“ rief er ihnen zu.
    Dann hatte er aber auch bereits Hut und Rock von sich geworfen und schwang sich nun seinerseits ebenfalls über das Geländer hinab.
    Er war ein ausgezeichneter Schwimmer. Die Gewalt des Sprunges tauchte ihn tief unter die Oberfläche des Wassers, aber einige Augenblicke später schwamm er bereits oben, und da er sich denken konnte, daß die Unglückliche abwärts getrieben werde, gab er sich einige Stöße in dieser Richtung hin und hatte es gerade ganz außerordentlich gut getroffen, denn bald erschien vor ihm ein Frauenrock auf den Wogen. Er griff nach ihm und hielt ihn fest, warf ihn sich auf den Rücken, ließ sich treiben und zog den leblos scheinenden Körper an sich, um ihn dann quer über sich zu legen.
    „Holla, hier ist ein Kahn!“ rief eine Stimme. „Gibt es noch Leben?“
    „Hierher!“ gebot er.
    Am Ufer hatten sich bereits viele Neugierige versammelt. Der Kahn kam näher; es saß nur ein Mann darin.
    „Ah“, sagte dieser, als er den Schwimmenden bemerkte, „das nenne ich Mut und Glück!“
    „Bitte, nehmen Sie zunächst die Dame hinein“, bat Sternau.
    „Natürlich, her damit!“
    Die Frau wurde in den Kahn gehoben, und während der Ruderer sich auf der anderen Seite bestrebte, das Gleichgewicht zu halten, schwang sich auch Sternau hinein.
    „Das ist gelungen!“ meinte der Fremde. „Nun schnell an das Ufer!“
    „Nein“, entgegnete Sternau. „Dort sind zu viele Leute!“
    „Aber das ist ja gut, mein Herr!“
    „Unter diesen Umständen kaum, weil es eine Dame ist.“
    „Sie sprang absichtlich in das Wasser?“
    „Ja.“
    „Dann haben Sie vielleicht recht. Man muß ihr die Beschämung ersparen. Aber die nächste Pflicht wäre es doch, für ihr Leben zu sorgen.“
    „Ich bin

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