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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Menge Gold ... Die Intrige ist ein wild wucherndes Gewächs.
    »Palfrey glaubt, daß er den Burschen kennt.«
    »Tatsächlich.«
    Wenn er dieses kühle, überlegene Spielchen spielen wollte, bitte, das konnte ich auch.
    Er strich sich über den Schnurrbart, und einen Augenblick lang blitzten seine Augen, als er mich ansah.
    »Ich schulde dir einen Gefallen, Freund.«
    »Ich dachte, wir wären quitt.«
    »Eine Lappalie.« Er machte eine wegwerfende Geste mit der rechten Hand. »Palfrey und ich – wir werden dich begleiten. Das wird heiter. Den Abschaum durch die Gräben hetzen. Ihnen zeigen, wer der Herr ist.«
    Dagert von Paylen zeigte sich von einer ganz neuen Seite. Oh, ich beziehe mich da nicht auf seine geschmacklosen Bemerkungen über die Armen. Selbst das konnte vorgetäuscht sein. Nein, er interessierte sich für Strom Korden Schwert. Das spürte ich deutlich.
    »Vielen Dank. Einverstanden.«
    Er nickte mir und dem Hikdar zu und schlenderte fort. Er enthielt sich jeder Bemerkung über die Weise, in der ich ihn angesprochen hatte. Ich hatte auf diesen ganzen Unsinn mit dem Notor verzichtet, und er hatte es einfach zugelassen. Warum?
    Warum? Weil er das verdammte Schwert haben wollte, darum!

12
     
     
    Sie waren nicht knausrig, daß mußte man ihnen lassen.
    Sie servierten ein ordentliches Mahl mit einer großen Auswahl an Gemüsen und Obst, dazu wurde ein für die Gegend typisches, leichtes Bier ausgeschenkt – na ja, zumindest wurde die braune Flüssigkeit als Bier bezeichnet. Es schmeckte ziemlich schal und hatte eine winzige Schaumkrone, als wäre es mit Wasser gestreckt worden. Zum Nachtisch gab es Palines. Wir aßen in der Wachstube, und als sich die Sonnen hinter die westlichen Hügel zurückziehen wollten, trat Lord Jazipurs Mann ein.
    Hikdar Tygnam begrüßte ihn mit gebotener Vorsicht und stand sogar auf. Ich blieb sitzen und genoß die frischen, saftigen Palines.
    Der Bursche gehörte zu der Sorte, die sich in die Nischen der Gesellschaft einschleichen und aus dem Klatsch winzige, wertvolle Informationshäppchen herausschnüffeln konnte. Er trug ein tristes, lohfarbenes Gewand – keinen Shamlak – und einen dreiviertellangen Umhang, den er zurückgeschlagen hatte. Er war mit drei Schwertern und einem übertriebenen Dolcharsenal bewaffnet. Er war ein Apim mit einem glattrasierten, schmalen Gesicht, dessen Mund tiefe Falten aufwies, die sich bis zum Kinn herunterzogen. Der federlose Hut paßte zu ihm; er hatte eine breite, nach unten gezogene Krempe.
    Er stellte sich als Naghan vor – Naghan der Ordsetter.
    »Meine Männer warten draußen. Bringen wir es hinter uns.«
    Hikdar Tygnam war sichtlich erleichtert, daß er sich nicht in die aus den Nähten platzenden Armenviertel zwischen den Hügeln begeben mußte.
    Er wünschte mir ein höfliches Remberee, und wir schritten in das grüne und rote Zwielicht. Es hatte vorhin geregnet, und die Luft auf dem Großen Hügel roch süß.
    »Amak Dagert und seine Männer haben ihre Hilfe angeboten.« Naghan der Ordsetter hatte eine seltsam piepsige Stimme. »Er wird uns von Nutzen sein, falls sein Mann den Aufenthaltsort dieses Fristle kennt.«
    Eine Antwort erübrigte sich. Dagert von Paylen und Palfrey stießen an der Seilbahnstation mit ein paar Mann zu uns. Wir mußten nach Norden, zu Rondjas Hügel. Bis auf Palfrey, der aufgeregt erklärte, daß wir von dort weiter zu Sturgies Hügel mußten, schwiegen alle, als wir in die Kabine stiegen. Die Räder surrten über das Tragseil, und die Brise wehte in die offenen Fenster. Andere Calimer fuhren an uns vorbei und schaukelten sanft an den Tragseilen, die sich von Hügel zu Hügel erstreckten.
    In der ganzen Stadt wurden Lampen entzündet. Ihr Funkeln erinnerte an Irrlichter. Als wir die schmalen Tragseile entlang durch die Luft schaukelten, konnte ich mich der Atmosphäre des ganzen Unternehmens kaum entziehen – irgendwie hatte sie die Unwirklichkeit eines Traumes.
    Ein Schweber schoß aus dem Himmel, flog dicht an uns vorbei und hielt auf Rondjas Hügel zu. Nur die kleinen Positionslichter brannten. Die Kabine legte sich in die letzte Kurve vor der Haltestelle.
    Das Gebäude war bei weitem nicht so aufwendig wie sein Gegenstück auf dem Großen Hügel, doch es hatte seinen eigenen architektonischen Reiz. Eine kleine Gruppe Leute wartete schon darauf, unsere Kabine besteigen zu können. Wir stiegen aus – eine Gruppe in dunkle Umhänge vermummter Männer – und überquerten schnell den Kyro. Er mündete

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