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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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fragen und erzählen, sondern an Mariano denken.“
    Sie verließen den Raum und öffneten die nächste Zelle. Es ging Mariano so wie Helmers. Er hatte auf das Klopfen nicht geantwortet, weil er glaubte, daß es einer seiner Peiniger sei, der ihn in Versuchung führen wolle. Als er aber die drei Personen erkannte, bemächtigte sich eine wahre Wonne seiner.
    Er war ganz in derselben Weise wie Helmers befestigt, und darum nahm seine Befreiung auch nur wenige Augenblicke in Anspruch. Nun, als er sich wieder im vollen Besitz seiner Glieder befand, mußten die beiden Mädchen erzählen, wie es ihnen gelungen war, freizukommen. Sie taten es und ernteten das volle Lob der zwei Männer, in denen sie nun starke und mutige Beschützer fanden.
    Mariano schlug vor, daß die Damen die Messer behalten, die Revolver aber ihnen übergeben sollten, da Männer mit denselben besser umzugehen verstehen. Dies geschah, und nun wurde ausgemacht, daß die vier sich unter keiner Bedingung trennen wollten. Wer von den anderen abkam, konnte verloren sein.
    Trotzdem wurde der vorhandene Proviant in vier Teile geteilt, von denen jede Person einen bekam; man konnte ja nicht wissen, was passieren möchte. Auch die vier Wasserkrüge wurden geholt, jede Person sollte den ihrigen bei sich tragen. Helmers und Mariano teilten sonach die Revolverpatronen, welche Pardero bei sich geführt hatte, und der erstere steckte zuletzt auch die Ölflasche zu sich.
    Nun hatten sie alles bei sich, was die finsteren Gänge ihnen geboten hatten, und gingen zunächst an die Untersuchung dieser letzteren.
    Der Gang, in welchem die Zellen der beiden Männer sich befanden, war vorn durch eine Tür verschlossen und hörte hinten in einem offenen Felsenzimmer auf. Von ihm aus trat man in den Gang, der die Gefängnisse der Frauen enthalten hatte. Dieser führte in schnurgerader Richtung fort auf eine Tür, welche mit zwei verrosteten Eisenriegeln verschlossen war. Es gelang der vereinigten Kraft der beiden Männer, dieselben zurückzuschieben, aber die Tür öffnete sich dennoch nicht; es war ja dieselbe, von welcher Verdoja gesagt hatte: „Er kann sie nicht öffnen, denn er kennt das Geheimnis nicht.“
    „Was tun?“ fragte Helmers. „Wir bringen sie nicht auf.“
    „Sie soll ja eine geheimnisvolle Vorrichtung haben“, meinte Mariano. „Wir wollen suchen, vielleicht entdecken wir sie.“
    Sie beleuchteten jeden Zollbreit der Tür und ihrer Umgebung, sie tasteten mit Händen und Füßen nach jeder, auch der kleinsten Erhöhung oder Vertiefung in der Tür, auf dem Fußboden und an den Wänden, aber vergebens.
    „Es hilft kein Suchen“, meinte Helmers. „So kommen wir nicht frei. Wir müssen uns durch List zu erretten suchen.“
    „Auf welche Weise?“ fragte Emma.
    „Die Stunde, nach welcher der Wächter zurückkehren wollte, muß fast vergangen sein. Wir müssen ihn ergreifen. Haben wir ihn fest, so zwingen wir ihn, uns den Weg in die Freiheit zu zeigen.“
    „Das ist das beste und einzig sichere Mittel“, stimmte Mariano bei. „Wir haben ja das Feuerzeug, welches Pardero bei sich trug, und können also unsere Laterne getrost verlöschen, damit sie uns nicht verrät. Kehren wir an den Eingang dieses Ganges zurück. Wir öffnen ihn. Einer bleibt im Gang stehen und der andere versteckt sich hinter die zurückgelehnte Tür. Sobald er kommt, wird er gefaßt und überwältigt.“
    „Und wir?“ fragte Karja.
    „Sie verstecken sich in die Zelle, in der Señorita Emma gesteckt hat. In der anderen liegt die Leiche Parderos, der Sie ja nicht Gesellschaft leisten werden.“
    Wie er es angegeben hatte, so geschah es. Die beiden Damen begaben sich in die Zelle, Mariano blieb im Dunkel des Ganges stehen, und Helmers steckte sich hinter die Tür.
    Sie hatten eine ziemliche Zeit zu warten, bis ein fernes Geräusch zu ihnen drang. Dann hörten sie von weitem das dumpfe Schlagen einer Tür, dem ein eigentümliches Schnarren folgte, und jetzt, ja, jetzt hörten sie Schritte, welche sich langsam näherten.
    Der Wächter kam. Seine kleine Blendlaterne verbreitete auf eine nur sehr kurze Entfernung einen ungewissen Schein, welcher immer näher rückte, bis er auf die geöffnete Tür fiel. Da blieb der Mann stehen.
    „Señor Pardero!“ rief er halblaut.
    Niemand antwortete; darum trat er näher an den Eingang heran und blickte in den Gang hinein. Das Licht fiel mit seinen zweifelhaften Strahlen auf die Gestalt Marianos, welcher hier an der Seite des Ganges lehnte.
    „Señor

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