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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sich entlarvt und brüllte:
    „Granaten! Schnell! Schnell! Dieser Kerl darf uns nicht entgehen!“
    Aber Helmers ließ die Maschine arbeiten und zog sich in solche Entfernung zurück, daß die Handgranaten die Jacht nicht erreichen konnten; doch nun lagen sie vor den Mündungen der Kanonen des Piraten, die ihnen gefährlich werden konnten; darum legte Helmers sich vor das Steuer des Feindes, wo ihm nur die Sternkanone desselben gefährlich werden konnte, und versuchte, das Steuer zu zerschießen. Gelang dies, so war der Pirat manövrierunfähig gemacht. Dies sah Henrico Landola ein. Er zog daher die Segel auf und trachtete, die Jacht in Grund zu segeln, doch wich sie ihm hurtig und geschwind aus.
    Unterdessen war auch der Engländer tätig gewesen. Er war zwar mehrfach beschädigt, aber seine Kugeln hatten bedeutende Spuren zurückgelassen. Dadurch, daß der Pirat seine Aufmerksamkeit und seine Kräfte teilen mußte, kam er in Nachteil. Von einem Entern des Kauffahrers war keine Rede mehr, und als jetzt die Jacht alle ihre Schüsse nach seinem Steuer richtete, sah er sich bedroht, kampfunfähig gemacht zu werden. Er zog also alle seine Segel auf und ging unter dem Wind davon, nachdem er dem Engländer noch eine ganze Breitseite in den Rumpf geschossen hatte.
    An Bord des Kauffahrers erhob sich ein lautes Jubelgeschrei, und als jetzt die Jacht sich ihm näherte, um an seinem Fallreep anzulegen, wurde sie mit freudiger Dankbarkeit begrüßt.
    Sternau ging mit Helmers an Bord des geretteten Schiffes.
    „Das war Hilfe zur rechten Zeit, Sir!“ rief ihnen der Kapitän zu, indem er ihnen die Hände reichte. „Ihre Jacht ist ein verdammt kleiner Held!“
    „Und Sie selbst sind auch kein Feigling, Sir!“ antwortete Sternau.
    „Pah, ich tat meine Schuldigkeit! Aber ich bin doch neugierig, ob der Kerl mich wieder angreifen wird!“
    „Das läßt er sicherlich bleiben, denn ich würde Ihnen wieder Gesellschaft leisten.“
    „Ah, das klingt ja, als ob sie mich begleiten wollten.“
    „Nicht Sie, sondern ihn werde ich begleiten. Ich habe diesen Kerl bereits seit Wochen gesucht und werde ihn nicht wieder aus den Augen lassen.“
    „Wirklich?“ fragte der Kapitän verwundert. „Haben Sie mit ihm vielleicht eine kleine Rechnung abzuschließen?“
    „Oh, nicht eine kleine, sondern eine ziemlich große. Aber sagen Sie, Sir, gehen Sie vielleicht nach Kapstadt?“
    „Ja.“
    „So tun Sie mir den Gefallen und melden Sie, daß Sie mit dem ‚Lion‘, Kapitän Grandeprise, gekämpft haben, daß aber diese Namen falsch sind. Das Schiff heißt ‚La Péndola‘, und der Kapitän ist ein Spanier Namens Henrico Landola. So wird man ihn greifen können. Ich werde so tun, als ob ich in Ihrem Kielwasser auch nach Kapstadt gehe; er wird sich dann sicher fühlen und nicht vermuten, daß ich ihm folge.“
    „Aber, was haben Sie mit ihm, Sir?“
    Sternau erzählte ihm so viel, als er für nötig hielt, und kehrte dann auf die Jacht zurück, die nach Süden dampfte, während der Räuber den Kurs nach Südwest einhielt. Als er sich so weit entfernt hatte, daß von seinem Verdeck aus die Jacht selbst mit dem besten Fernrohr nicht mehr zu erkennen sein konnte, schlug Helmers dieselbe Richtung ein. – – –
    Während also Sternau nach Amerika und der Herzog von Olsunna auf der Eisenbahn nach Deutschland dampften, glaubten die Bewohner von Rheinswalden sicher nicht, daß ihnen eine Gefahr drohe, und dennoch war es so.
    Zu Genheim bei Bingen saß Graf Alfonzo am Fenster und blickte hinaus auf die vor ihm sich ausbreitenden Gärten und Felder. Er war sehr lange krank gewesen, trug auch jetzt noch den Arm in der Binde, fühlte sich aber sonst ziemlich wohl und hergestellt.
    In seiner Nähe stand Gerard Mason. Auch er trug den Arm in der Binde; der Schlag der Eisenbahnschiene war schlimmer gewesen, als er es vorher eingestanden hatte; doch konnte ihn das nicht mehr hindern, für seinen Herrn tätig zu sein. Er empfing eben jetzt einen Befehl desselben. Er sollte sich nämlich nach Rheinswalden begeben und dort Erkundigungen einziehen.
    Graf Alfonzo schärfte ihm alle Einzelheiten ein und machte ihn besonders darauf aufmerksam, daß er ja mit dem Jägersburschen des Oberförsters bereits bekannt sei und sich nur an diesen zu wenden brauche.
    Gerard fuhr also mit der Bahn nach Mainz und ging von da nach Rheinswalden, um sich das Opfer anzusehen, das durch ihn sterben sollte. Das Glück war ihm günstig, denn als er so die Straße durch den

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